# taz.de -- Von der Leyen über Einsatz gegen IS: „Risiko“, nicht „Krieg�… | |
> Gefährlich werde die Beteiligung am Kampf gegen den „Islamischen Staat“, | |
> sagt Verteidigungsministerin von der Leyen (CDU). Von Krieg will sie | |
> nicht sprechen. | |
Bild: „Das ist ein gefährlicher Einsatz, ganz ohne Zweifel“, sagt die Vert… | |
Berlin dpa | Die geplante direkte Beteiligung Deutschlands am Kampf gegen | |
die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ist nach den Worten von | |
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) risikobehaftet. Auf die | |
Frage nach der Möglichkeit eines Abschusses deutscher | |
„Tornado“-Aufklärungsflugzeuge sagte sie am Donnerstagabend im ZDF-“heute | |
journal“: „Die Risiken sind da. Das ist ein gefährlicher Einsatz, ganz ohne | |
Zweifel.“ Die bereits bestehende Anti-IS-Koalition habe aber seit einem | |
Jahr bei ihren Luftangriffen keine Flugzeuge verloren. | |
Anders als der französische Präsident François Hollande und Bundespräsident | |
Joachim Gauck nach den Anschlägen von Paris wollte sie aber nicht von einem | |
Krieg sprechen. „Denn hier prallen ja nicht zwei Staaten aufeinander“, | |
sagte sie in den ARD-„Tagesthemen“. „Das ist ein bewaffneter Konflikt. Und | |
es ist ein sehr harter Kampf gegen die Terrorbande IS.“ | |
Auf die Frage nach einer nun möglicherweise erhöhten Terrorgefahr in | |
Deutschland sagte die Ministerin: „Die bittere Wahrheit ist, dass der IS | |
unmissverständlich ja bereits klar gemacht hat, dass auch Deutschland in | |
seinem Fadenkreuz steht.“ Für einen Erfolg der Strategie braucht es nach | |
ihren Worten dreierlei: die Luftangriffe, den Einsatz einheimischer | |
Bodentruppen und eine diplomatische Lösung für Syrien. | |
Der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid | |
Nouripour, warf der Bundesregierung vor, nur zögerlich auf die IS-Existenz | |
reagiert zu haben: Ein deutsches „diplomatisches Engagement hätte | |
allerdings schon vor Jahren und nicht erst nach den Anschlägen von Paris | |
beginnen müssen“, sagte er den Stuttgarter Nachrichten (Freitag). | |
## Luftkrieg ohne UN-Mandat | |
Als Konsequenz aus den Pariser Anschlägen des IS vor zwei Wochen will die | |
Bundesregierung mit vier bis sechs „Tornado“-Aufklärungsflugzeugen in den | |
Kampf gegen die Terrororganisation eingreifen. Eine Fregatte soll im | |
Mittelmeer den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ schützen, | |
von dem aus Luftangriffe geflogen werden. Zudem sollen ein Tankflugzeug und | |
Satellitenaufklärung bereitgestellt werden. Das [1][beschlossen Kanzlerin | |
Angela Merkel und die zuständigen Minister] am Donnerstag in Berlin. | |
Der Luftkrieg gegen die radikalen Islamisten in Syrien und im Irak wird | |
bisher von den USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und arabischen | |
Staaten geführt. Ein UN-Mandat gibt es dafür nicht. Die Grünen, die für ein | |
militärisches Vorgehen prinzipiell offen sind, pochen allerdings darauf. | |
Sie wollen ihre Haltung von weiteren Prüfungen abhängig machen. Die Linke | |
lehnt einen deutschen Einsatz ab. Die Bundestagsberatungen darüber sollen | |
möglichst schon kommende Woche abgeschlossen werden. Eine Mehrheit mit den | |
Stimmen der Koalition gilt als sicher. | |
Außerdem hat die Bundesregierung bereits die Entsendung zusätzlicher | |
Bundeswehr-Soldaten [2][für den Kampf gegen Islamisten in Mali | |
angekündigt], wo auch französische Truppen im Einsatz sind. | |
Der IS, der mit tausenden Kämpfern weite Landstriche in Syrien und im Irak | |
beherrscht, hatte sich zu den Attacken in Paris mit 130 Todesopfern | |
bekannt. | |
27 Nov 2015 | |
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