| # taz.de -- Vor dem Flüchtlingsgipfel: Balkan will keine Pufferzone sein | |
| > Bulgarien, Rumänien und Serbien wollen ihre Grenzen für Flüchtlinge dicht | |
| > machen, sollten Deutschland und andere EU-Staaten keine Flüchtlinge mehr | |
| > aufnehmen. | |
| Bild: Der Grenzübergang Spielfeld zu Slowenien am Samstag | |
| Brezice ap | Kroatien hat einen zentralen Punkt im Entwurf für den | |
| Flüchtlingsgipfel am Sonntag als weltfremd und nicht machbar abgelehnt. Der | |
| kroatische Ministerpräsident Zoran Milanovic sagte am Samstag, der Entwurf | |
| sehe vor, dass Länder an der sogenannten Balkanroute Flüchtlinge erst ins | |
| Nachbarland weiterreisen lassen, wenn dessen Behörden dem zugestimmt haben. | |
| Das sei unrealistisch, sagte Milanovic. | |
| Allein am Samstag kamen laut UN-Flüchtlingshilfswerk über die serbische | |
| Grenze 3000 Flüchtlinge nach Kroatien. Die kroatische Polizei lässt die | |
| Migranten zügig nach Slowenien weiterziehen. Das Land sieht sich von dem | |
| Massenandrang überfordert. Österreich als nächste Station erwartete am | |
| Samstag bis zu 6000 Flüchtlinge am Grenzübergang Spielfeld zu Slowenien. | |
| Milanovic sagte zum Plan, Flüchtlinge erst nach einer Genehmigung des | |
| Nachbarlandes weiterreisen zu lassen: „Das ist unmöglich – wer immer das | |
| geschrieben hat, hat keine Ahnung, wie die Dinge laufen und muss gerade aus | |
| einem monatelangen Schlaf erwacht sein.“ Die einzige Möglichkeit, den | |
| Flüchtlingsandrang zu kontrollieren, bestehe an der türkisch-griechischen | |
| Grenze. „Alles andere ist Zeitverschwendung.“ | |
| Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitglieder Deutschland, Österreich, | |
| Kroatien, Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Rumänien und Slowenien sind von | |
| der EU-Kommission für Sonntag zu einem Sondergipfel zur Flüchtlingsfrage | |
| eingeladen worden, ebenso wie die der Nicht-EU-Länder Serbien und | |
| Mazedonien. | |
| In einem Flüchtlingslager im slowenischen Ort Brezice nahe der kroatischen | |
| Grenze setzte die Polizei am Samstag nach eigenen Angaben Pfefferspray ein, | |
| um ein Handgemenge unter Migranten zu beenden. Augenzeugenberichten zufolge | |
| wurden mehrere Personen nach den Zusammenstößen medizinisch behandelt. Die | |
| Polizei in Novo Mesto teilte mit, ein Streit unter zwei Flüchtlingsgruppen | |
| sie zur zu einer Schlägerei eskaliert. | |
| Viele Flüchtlinge sind von Nässe und Kälte gestresst, vor denen sie in den | |
| Lagern entlang ihres Trecks wenig Schutz finden. Nach Angaben der | |
| slowenischen Polizei kamen von Freitag bis Samstagmorgen 13.000 Flüchtlinge | |
| in dem Land an. | |
| 24 Oct 2015 | |
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