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# taz.de -- Ende von Guantánamo in den USA?: Obamas letzte Heldentat
> Das Pentagon treibt die Schließung des Gefangenenlagers voran. Vier
> Gefängnisse in Colorado werden als Unterbringung für die Häftlinge
> geprüft.
Bild: Blick in eine hoffnungsvolle Zukunft: Camp Justice auf Guántanamo.
Washington dpa | 15 Monate vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident
Barack Obama treibt das Pentagon die Schließung des umstrittenen
Gefangenenlagers Guantánamo weiter voran. Kommende Woche würden vier
Gefängnisse in Florence (Colorado) geprüft, in denen Häftlinge
untergebracht werden könnten, sagte Marine-Kapitän Jeff Davis am Mittwoch.
Ein Pentagon-Team werde mögliche Umbauten, die Unterbringung von Truppen
sowie Fragen zur Sicherheit klären.
Die Gefängnisse könnten auch Standort von Militärgerichten werden. Vor
einem solchen von Rechtsexperten umstrittenen Militärtribunal soll in
Guantánamo Bay auch Chalid Scheich Mohammed und weiteren mutmaßlichen
Drahtziehern der Terroranschläge vom 11. September 2001 der Prozess gemacht
werden.
Zuvor hatten Vertreter des Pentagon mit Blick auf mögliche
Häftlings-Transfers bereits Militärgefängnisse in Fort Levenworth (Kansas)
und Charleston (South Carolina) besucht.
Das Aus für Guantánamo gehört zu den wichtigsten Zielen Obamas. Vor allem
Republikaner im Kongress sperren sich aber gegen eine Verlegung von
Insassen in die USA. Beim Transfer in Drittländer fürchten Kritiker, dass
Gefangene sich dem Terrorkampf anschließen könnten.
Das Lager auf dem US-Marinestützpunkt wurde 2002 nach den Anschlägen vom
11. September 2001 und dem Beginn des Militäreinsatzes in Afghanistan
eröffnet. Ziel war es, dort Terrorverdächtige ohne Kriegsgefangenen-Status
festzuhalten.
Von einst mehr als 800 Männern sitzen derzeit noch 114 Häftlinge ein.
Anklagen oder Prozesse gab es in Guantánamo nur selten – die meisten
Gefangenen wurden und werden ohne Gerichtsverfahren oder rechtlichen
Beistand festgehalten.
14 Oct 2015
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