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# taz.de -- Waffenruhe in der Ostukraine: Rückzug von der Front vereinbart
> Vertreter Kiews, Moskaus und der OSZE haben sich auf einen Waffenrückzug
> von der Front verständigt. Auch die Separatisten unterstützen den Deal.
Bild: Nach dem Waffenstillstand nun der Panzerrückzug: In der Ostukraine gibt …
Minsk ap | Im Ringen um eine Umsetzung der Waffenruhe in der Ostukraine
haben sich die Regierungen in Kiew und Moskau auf ein wichtiges Detail
geeinigt: Ihre Unterhändler verständigten sich auf den Rückzug von Panzern
und anderen Waffen von der Front, wie ein Vertreter der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mitteilte. Auch Delegierte
der prorussischen Separatisten kündigten eine Unterzeichnung der
Übereinkunft an. Der Deal kam in der sogenannten Kontaktgruppe in Minsk
zustande.
Es handelt sich um eine Ergänzung des Waffenstillstands für die zwischen
Regierung und Separatisten umkämpfte Ostukraine, der mit Hilfe von
Deutschland und Frankreich im Februar in Minsk ausgehandelt worden war.
Wichtige Teile der Vereinbarung sind immer noch nicht umgesetzt, wiederholt
erwies sich die Waffenruhe als brüchig. Am 1. September war eine neue
Feuerpause vereinbart worden, die bislang weitgehend gehalten hat. Bei
einem Treffen in Berlin hatten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs,
der Ukraine und Russlands Mitte September Hoffnung auf einen baldigen Abzug
der Waffen von der Front geweckt, doch sollten sich die Gespräche über zwei
Wochen hinziehen.
Am Dienstagabend meldete OSZE-Unterhändler Martin Sajdik Vollzug. Die
Einigung der Kontaktgruppe sehe den Rückzug von Panzern, Artillerie, und
Mörsergranaten mit einem Kaliber von bis zu 120 Millimetern um mindestens
15 Kilometer von der Frontlinie vor. Der Abzug werde mit der Unterzeichnung
des Deals durch die Separatistenführer beginnen und nach 39 Tagen
abgeschlossen sein. Vertreter der Rebellen sagten, ihre Führer dürften am
Mittwoch ihre Unterschrift unter die Vereinbarung setzen. Sajdik erklärte,
die OSZE werde den Abzug der Waffen überwachen.
## Fortschritt in der Ukraine-Krise
Regierungsvertreter aus Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich
kommen am Freitag in Paris zusammen, um eine politische Lösung des
Konflikts voranzubringen.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP nannte Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg die jüngste Waffenruhe ein positives Zeichen des möglichen
Fortschritts in der Ukraine-Krise. Doch sei Russlands anhaltende Hilfe für
die Separatisten die „Hauptherausforderung“ im Bemühen um ein Ende des
Konflikts, sagte er am Rande der jährlichen UN-Vollversammlung in New York.
Sorge bereite ihm zudem der Plan der Rebellen, trotz Widerstands der
Regierung in Kiew örtliche Wahlen in der Ostukraine abzuhalten. Daran
könnte die vollständige Umsetzung des Waffenstillstands scheitern, warnte
Stoltenberg.
Den Kämpfen in der Ostukraine sind seit deren Beginn im April 2014 mehr als
8.000 Menschen zum Opfer gefallen.
30 Sep 2015
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