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# taz.de -- Krise nach Sofware-Manipulationen: VW-Städte treten auf die Bremse
> Abgas-Skandal des Autoherstellers reißt Löcher in die Kassen der
> niedersächsischen Standorte Wolfsburg, Braunschweig und Emden.
Bild: Zukunft ungewiss: VW-Produktionsstandort Emden
Der Abgas-Betrug bei Volkswagen bedroht nicht nur den Konzern selbst – er
reißt auch tiefe Löcher in die Kassen der niedersächsischen Städte
Wolfsburg, Braunschweig und Emden. Am Konzernsitz Wolfsburg hat
SPD-Oberbürgermeister Klaus Mohrs schon am Montagabend eine Haushaltssperre
verhängt –im dortigen Stammwerk arbeiten rund 60.000 Menschen. Er rechne
mit „deutlich weniger Gewerbesteuer“, sagte Mohrs nach Gesprächen mit
VW-Managern.
Der Konzern hatte nach Bekanntwerden des Skandals mit einer Gewinnwarnung
reagiert und 6,5 Milliarden Euro zurückgestellt. Analysten der Landesbank
Nord/LB schätzen, dass die Software-Manipulationen, mit denen Deutschlands
größter Autobauer seine Dieselmotoren sauberer aussehen ließ, Volkswagen
insgesamt 30 Milliarden Euro kosten könnte.
Für Wolfsburg bedeutet das Stillstand. Rathauschef Mohrs musste einen
Einstellungsstopp verkünden; außerdem schiebt seine Verwaltung kein
einziges neues Projekt mehr an. Immerhin: „Es muss sich jedoch niemand
Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen“, versichert Mohrs. Noch.
Auch in Braunschweig ist das VW-Werk mit seinen knapp 9.000 Arbeitsplätzen
der größte Industriebetrieb der Stadt. Dort will die Verwaltung erst einmal
20 Millionen Euro einsparen, etwa beim Fuhrpark, durch wegfallende
Fortbildungen und weniger Büromaterial.
Tristesse herrscht auch in Emden, wo knapp 10.000 Menschen für den Konzern
arbeiten: Die Haushaltsberatungen hat der Stadtrat erst einmal verschoben.
SPD-Oberbürgermeister Bernd Bornemann warnt aber schon, Investitionen
müssten „massiv eingeschränkt“ werden.
Allerdings trifft das Finanzdebakel nicht allein Niedersachsen: Auch das
bayerische Ingolstadt hat eine Haushaltssperre erlassen – dort sitzt die
Zentrale der VW-Tochter Audi.
3 Oct 2015
## AUTOREN
Andreas Wyputta
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