| # taz.de -- Generalstreik in Ecuador: Verletzte bei Zusammenstößen | |
| > Gewerkschaften und indigene Organisationen rufen zum Streik gegen eine | |
| > Verfassungsreform auf. Sie wollen die Wiederwahl von Staatschef Correa | |
| > verhindern. | |
| Bild: Bei den Protesten in Quito gab es verletzte Polizisten und Demonstranten. | |
| Quito dpa | Bei Demonstrationen von Streikenden sind in Ecuador mehrere | |
| Dutzend Menschen verletzt worden. Gewerkschaften und indigene | |
| Organisationen waren am Donnerstag in einen 24-stündigen Streik getreten. | |
| Demonstranten blockierten mehrere Landstraßen, wie die Zeitung „El | |
| Comercio“ berichtete. | |
| Auf der Panamericana, der Hauptverkehrsachse des Andenlandes, kam es | |
| südlich der Hauptstadt Quito zu Zwischenfällen mit der Polizei, als | |
| Innenminister José Serrano versuchte, den Abzug der Demonstranten zu | |
| erzwingen. Zwölf Polizisten wurden dabei durch Steinwürfe verletzt, wie das | |
| Innenministerium mitteilte. | |
| Der Protest richtet sich gegen eine Verfassungsreform, die eine unbegrenzte | |
| Wiederwahl von Staatschef Rafael Correa ermöglichen soll, sowie gegen die | |
| geplante Einführung einer Erbschaftsteuer. Ein Sprecher der | |
| Regierungskoalition Alianza País bekräftigte am Donnerstag (Ortszeit), dass | |
| die Reform noch vor Jahresende im Parlament debattiert werden solle. | |
| Mitglieder der Konföderation der Indigenen Völker (CONAIE) schlug nach | |
| einem zehntägigen Marsch über 700 Kilometer auf einem Platz in Quito ein | |
| Camp auf. Sie nahmen am Donnerstag zusammen mit der oppositionellen | |
| Gewerkschaftszentrale FUT an der Streikbewegung teil. | |
| Die regierungstreue Gewerkschaftszentrale CUT rief dagegen zu einer | |
| Gegendemonstration vor dem Regierungspalast auf der Plaza Grande auf. Die | |
| Polizei errichtete Absperrungen, um ein Aufeinandertreffen beider Seiten zu | |
| verhindern. Die oppositionellen Demonstranten konnten jedoch bis auf 100 | |
| Meter von der Plaza Grande vordringen. Mehrere Polizisten und Demonstranten | |
| wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt, berichtete „El Comercio“. | |
| Correa hatte vor Gewaltausbrüchen gewarnt und den Streik als ein | |
| Destabilisierungsmanöver gewertet. Die Wirtschaft wurde nicht lahmgelegt. | |
| 14 Aug 2015 | |
| ## TAGS | |
| Ecuador | |
| Rafael Correa | |
| Verfassungsreform | |
| Ecuador | |
| Yasuní | |
| Reiseland Ecuador | |
| Schwerpunkt Finanzkrise | |
| Quito | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Verfassungsänderungen in Ecuador: Durchmarsch der Regierungspartei | |
| Unbeschränkte Wiederwahlmöglichkeit, mehr Kontrolle über Medien: Präsident | |
| Correa sichert sich mit 15 Verfassungsänderungen die Macht ab. | |
| Aktivistin über den Yasuní-Nationalpark: „Ölförderung wird sich ausdehnen… | |
| Die Regierung Ecuadors wird an den Erdölbohrungen in der einzigartigen | |
| Landschaft festhalten. Das sagt Elena Gálvez von der Umweltschutzgruppe | |
| Yasunidos. | |
| Vulkan Cotopaxi stößt Asche aus: Es brodelt in Ecuador | |
| Einen Tag nach landesweiten Protesten verhängt Präsident Correa den | |
| Ausnahmezustand – wegen eines drohenden Vulkanausbruchs. | |
| Ökonom Pedro Páez über Finanzkrisen: „Europa kann von Südamerika lernen“ | |
| Sparpolitik, Währungskrise: Die Länder Lateinamerikas haben durchgemacht, | |
| was Europa mit seinem Euro-Debakel möglicherweise noch droht. | |
| Gesetzesänderungen in Ecuador: Unbegrenzte Wiederwahl | |
| Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa wünscht sich eine unbegrenzte | |
| Wiederwahl. Dafür soll die Verfassung geändert werden. Tausende Menschen | |
| protestieren. | |
| Aus „Le Monde diplomatique“: Zwölf Jahre Chavismus in Venezuela | |
| Der Mainstream hält Hugo Chávez für einen autoritären Despoten, linke | |
| Gegenmedien fasziniert dessen „bolivarische Revolution“. Der Versuch einer | |
| realistischen Bilanz. |