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# taz.de -- Kommentar Flüchtlingsprognose 2015: Packen wir’s an!
> Die gestiegenen Flüchtlingszahlen sind eine große Herausforderung. Auf
> lange Sicht werden Deutschland und Europa profitieren.
Bild: Chance und Herausforderung zugleich: Syrische Flüchtlinge in Bad Berlebu…
Derzeit sind weltweit mehr als fünfzig Millionen Menschen auf der Flucht
vor Gewalt und Not – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Vor allem die Kriege in Syrien, Afghanistan, dem Irak, Libyen und Somalia
sowie die Diktatur in Eritrea treiben viele in die Flucht. Nur ein Teil
dieser Menschen will nach Europa, nach Australien oder in die USA. Und von
denen, die es wollen, schaffen es nur wenige. Diese Relationen muss man
sich vor Augen führen, wenn man über die gegenwärtigen Herausforderungen
für Europa redet.
In diesem Jahr könnte die Zahl der Menschen, die als Flüchtlinge nach
Deutschland kommen, auf 750.000 steigen, [1][sagen manche Prognosen]. Das
ist zweifellos eine Herausforderung: Unterkünfte müssen geschaffen und
Behörden besser ausgestattet werden, um die Flüchtlinge angemessen zu
betreuen. Die Asylverfahren müssen beschleunigt werden, um sie nicht lange
im Ungewissen zu lassen. Auch die Integrationskurse und die Maßnahmen, um
Flüchtlinge zu qualifizieren, müssen ausgebaut, der soziale Wohnungsbau
angekurbelt werden.
Das ist in der Tat eine große Aufgabe, die Deutschland als eines der
reichsten Länder der Welt aber auch nicht überfordern sollte. Es sollte
sich vielmehr darauf einstellen, dass viele dieser Menschen für immer
bleiben werden, und ihnen helfen, hier Wurzeln zu schlagen. Auf lange Sicht
werden Deutschland und Europa davon profitieren. Der alternde Kontinent ist
auf Einwanderung angewiesen, um seinen Wohlstand zu halten. Er sollte sie
aber schon aus eigenem Interesse besser organisieren.
Die Flüchtlingsfrage wird uns länger und mehr beschäftigen als die
Griechenlandkrise, sagte Angela Merkel jüngst im ZDF-Sommerinterview
voraus. Da hat sie recht. Denn für den deutschen Umgang mit den
Flüchtlingen gilt, was Merkel mit Blick auf die Reformbemühungen in
Griechenland sagte: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
18 Aug 2015
## LINKS
[1] /Handelsblatt-ueber-Asylsuchende/!5224808/
## AUTOREN
Daniel Bax
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Syrische Flüchtlinge
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