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# taz.de -- Kommentar gesenkte Sozialstandards: Weltbank setzt falsche Maßstä…
> Wegen Konkurrenz anderer Entwicklungsbanken senkt die Weltbank ihre
> sozialen und ökologischen Standards. Das ist der falsche Weg.
Bild: Kritiker_innen bemängeln, dass die Weltbank zu viel Geld in Mega-Projekt…
Zwangsumsiedlungen, Landraub ohne Entschädigungen und Gewalt – steht ein
Projekt der Weltbank an, ist das für Menschen in Entwicklungs- und
Schwellenländern eine echte Bedrohung und kein Versprechen auf Wohlstand.
In den vergangenen zehn Jahren haben mehr als drei Millionen Menschen ihre
Lebensgrundlage durch Projekte der Weltbank verloren.
Dabei ist die Aufgabe der UN-Sonderorganisation die Bekämpfung der Armut
und Aufbau von Wohlstand. Doch mit ihrer Förderpolitik, die auf
Megaprojekte wie Staudämme und nicht auf die Verbesserung der
Lebensverhältnisse setzt, verfolgt sie völlig falsche Ziele. Das zeigt auch
ihr Umgang mit den Schutzstandards für diejenigen ArbeiterInnen und
AnwohnerInnen, die von ihren Projekten betroffen sind.
Die Weltbank hat einen Entwurf für neue soziale und ökologische Standards
vorgelegt. Sie schützen aber nicht mehr, sondern weniger. Seit Langem wird
die Weltbank von Menschenrechts- und Umweltorganisationen kritisiert,
Konsequenzen daraus zieht sie nicht. Das ist fatal. Denn die Weltbank ist
nicht nur ein wichtiger Geldgeber für Entwicklungsländer. Sie setzt auch
Maßstäbe für die Vergabe von Krediten, an denen sich private Investoren und
Staaten bei bi- oder multilateralen Verträgen orientieren.
Dass die Weltbank ihre Richtlinien aufweicht, begründen ihre Manager auch
mit der neuen Konkurrenz aus Asien. Dort sind unter Chinas Führung gleich
zwei neue Förderbanken für Entwicklungsländer entstanden. Ein willkommener
Vorwand, die eigenen Standards zu senken – angeblich, um konkurrenzfähig zu
bleiben. Dabei rechnen BeobachterInnen damit, dass die Wettbewerber
durchaus harte Richtlinien für Kreditnehmer aufstellen.
Die Vorstellung, dass eine von China angeführte Entwicklungsbank bei der
Kreditvergabe stärkere Vorgaben für die Einhaltung von Menschenrechten
abverlangt als die von den USA und Deutschland dominierte Weltbank, ist
gruselig.
5 Aug 2015
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Weltbank
Investitionen
Entwicklungshilfe
Umweltschutz
China
Menschenrechte
BRICS
Religion
Weltbank
Arbeitsschutz
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