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# taz.de -- Mordanschläge von Rechtsextremen: 75 Opfer, 170 Versuche
> Das Bundeskriminalamt hat über 700 Gewalttaten auf ihren rechtsextremen
> Hintergrund geprüft. Die Grünen kritisieren die Methodik der Überprüfung.
Bild: Der Bericht des Bundesinnenministeriums ist nach Bekanntwerden der NSU-Mo…
München AFP | Seit dem Jahr 1990 wurden einem Bericht des
Bundesinnenministeriums zufolge bei 69 Mordanschlägen 75 Menschen durch
rechtsradikale Gewalttäter getötet. Bei weiteren 170 Mordversuchen habe es
142 Verletzte gegeben, berichtete die Süddeutsche Zeitung in ihrer
Montagsausgabe unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums
auf eine kleine Anfrage der Grünen.
Die Regierung hatte nach Bekanntwerden der Mordserie der rechtsextremen
Terrorgruppe NSU angeordnet, alte Gewalttaten auf einen rechtsextremen
Hintergrund zu prüfen.
Dem Zeitungsbericht zufolge fand das Bundeskriminalamt in Zusammenarbeit
mit den meisten Landeskriminalämtern unter den 745 noch einmal überprüften
Fällen fünfzehn weitere Morde, die auf einen rechtsextremen Hintergrund
schließen ließen. Allein neun der zusätzlich als rechtsradikal gewerteten
Morde gehen auf eine Untersuchung des Landes Brandenburg zurück. Anders als
die anderen Länder hatte Brandenburg auch die Zivilgesellschaft und
Opferverbände in die Überprüfung der alten Fälle einbezogen.
Die Grünen kritisierten nun, dass das BKA nicht ebenfalls die
Zivilgesellschaft einbezog. „Der Bund hat die durch ihn koordinierte
Altfallprüfung sehenden Auges an die Wand gefahren“, sagte die grüne
Bundestagsabgeordnete Monika Lazar. Sie kritisierte auch, dass das BKA die
alten Fälle nur auf einen rechtsextremistischen oder rechtsterroristischen
Hintergrund überprüft habe. Für Lazar wurden damit Täter ausgeschlossen,
die zwar nicht die Abschaffung der Verfassung zum Ziel hatten, aber aus
rassistischer oder rechtsradikaler Gesinnung Gewalttaten begingen.
27 Jul 2015
## TAGS
Schwerpunkt Rechter Terror
Rechtsradikalismus
Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
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Rechtsextremismus
Rechtsextremismus
Flüchtlinge
Verfassungsschutz
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