| # taz.de -- Beate Zschäpe mit neuem Anwalt: Es ist ihr Recht | |
| > Beate Zschäpe will den NSU-Prozess gegen sich so gut wie möglich stören. | |
| > Wahrscheinlich hofft sie, dass ihr neuer Anwalt besser steuerbar ist. | |
| Bild: Fühlt sich von ihren bisherigen Anwälten Anja Sturm und Wolfgang Heer n… | |
| Nun also bekommt Beate Zschäpe im NSU-Prozess einen vierten | |
| Pflichtverteidiger. Das ist ungewöhnlich, ja. Und teuer: Rund 600 Euro plus | |
| Spesen soll jeder Zschäpe-Anwalt pro Prozesstag bekommen. Steuergeld, das | |
| nun auch an Mathias Grasel geht. Rein rechtlich aber ist der Schritt in | |
| Ordnung: Die Zahl der Pflichtverteidiger ist formell unbegrenzt. Und in | |
| einem Mammutprozess wie dem zum NSU auch vertretbar. | |
| Denn der Aufwand zeigt, wie viel sich der Rechtsstaat einen fairen Prozess | |
| kosten lässt – ungeachtet, wer dort wofür angeklagt ist. Und das ist | |
| richtig so. | |
| Dass Zschäpe von ihren bisherigen drei Anwälten schlecht vertreten wird, | |
| glaubt das Gericht dennoch nicht. Sonst wäre es den Entbindungsanträgen | |
| gefolgt. Die Botschaft ist vielmehr: Wir berücksichtigen den geäußerten | |
| Unmut. Im Zweifel für die Fairness. Natürlich will man damit auch weiteren | |
| Störaktionen Zschäpes verbeugen. | |
| Ob das gelingt, ist fraglich. Denn warum hat Zschäpe einen so jungen Anwalt | |
| wie Grasel gewählt, der inzwischen zweieinhalb Jahre Beweisaufnahme | |
| verpasst hat? Wahrscheinlich hofft sie, dass Grasel besser steuerbar ist | |
| als ihr bisheriges Anwältetrio. Zschäpes will den Prozess torpedieren und | |
| stellt daher bislang kaum untermauerte Misstrauensanträge, erhebt abwegige | |
| Vorwürfe gegen ihre Anwälte (im Prozess im Internet gesurft). | |
| Gut möglich, dass Grasel hieran anknüpfen soll. Dass es nun leichter wird | |
| für die Richter ist also nicht ausgemacht. | |
| 7 Jul 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
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