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# taz.de -- Kommentar Zukunft der AfD: Die neuen Rechtspopulisten
> Frauke Petry ist ein politisches Talent. Es könnte ihr gelingen, die AfD
> in der Parteienlandschaft zu etablieren.
Bild: Der neuen Vorsitzenden Blumen auf den Weg gestreut
Die AfD hat sich entschieden. Mit einer klaren Mehrheit von 60 Prozent der
Stimmen hat sie Frauke Petry zur neuen Vorsitzenden gewählt. Damit hat sich
die Partei für einen rechtspopulistischen Weg entschieden. Das liegt
weniger an den politischen Positionen Petrys – die sind, so weit sie
bekannt sind – von Bernd Luckes Überzeugungen gar nicht so weit entfernt.
Viel wichtiger ist, wer zu Petrys Verbündeten und ihren Unterstützern
gehört. Petry hat gewonnen, weil sie gekonnt mit dem rechten Rand spielt.
Und weil der sie ins Amt gehievt hat, wird er seinen Einfluss auf die
Partei geltend machen. Zahlreiche Rechte drängen in den Bundesvorstand,
dessen weitere Posten im Laufe des Parteitags besetzt werden. Hans-Thomas
Tillschneider von der Patriotischen Plattform, die radikale
Lebensschützerin Beatrix von Storch, der Landeschef von Sachsen-Anhalt
André Poggenburg, der wie sein Freund Björn Höcke nicht alle NPD-Mitglieder
für rechtsextrem hält.
Alle haben gute Chancen, gewählt zu werden. Der Parteitag zeigt, wie
erschreckend groß die Wut der Mitglieder ist – und der Hass: auf
Flüchtlinge und Muslime, die etablierten Parteien, die EU, Frauen mit
Karriere.
Wenn es gut läuft, werden viele aus dem Lucke-Flügel die Partei verlassen.
Die AfD würde dann für enttäuschte CDU- und FDP-Wähler unwählbar. In der
Folge scheiterte die AfD erst bei den anstehenden Landtags-, dann bei der
Bundestagswahl.
Wenn es schlecht läuft aber, dann etabliert sich mit der AfD unter Petry
erstmals in Deutschland eine rechtspopulistische Partei – und schafft es in
den Bundestag. Petry ist ein politisches Talent. Und das Wählerpotential
liegt bei bis zu 15 Prozent. Bislang konnte das – auch aufgrund der
deutschen Geschichte – keine Partei ausschöpfen. Das aber kann sich ändern.
5 Jul 2015
## AUTOREN
Sabine am Orde
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Schwerpunkt AfD
Frauke Petry
Rechtsradikalismus
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Rechtsextremismus
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