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# taz.de -- Große Koalition diskutiert Klimaziele: Umweltschützer fordern Koh…
> Die von der Regierung favorisierte Abwrackprämie für Kraftwerke würde
> Milliarden kosten, kritisiert der WWF. Stattdessen müsse eine Kohleabgabe
> her.
Bild: Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat seine Pläne für die Kohlenabgabe …
BERLIN taz | Kurz bevor an diesem Mittwochabend die Spitzen der Großen
Koalition zum Gespräch über die Klimaziele zusammenkommen, drängen
Umweltverbände erneut auf die Umsetzung der Kohleabgabe.
Dieses Instrument hatte SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel
vorgeschlagen, um den CO2-Ausstoß der älteren Kohlekraftwerke zu drosseln;
bei Gewerkschaften, Kohle-Konzernen und der Union war es hingegen auf
scharfe Kritik gestoßen.
Darum wird derzeit ein alternatives Modell der Energiegewerkschaft IG BCE
favorisiert, bei dem die Konzerne Geld dafür bekommen würden, dass sie
Kohlekraftwerke herunterfahren, aber für Zeiten von Stromknappheit in
Bereitschaft halten. Dies stößt bei Umweltverbänden auf scharfe Kritik.
Nach Berechnung des WWF führt der Gewerkschaftsvorschlag zu jährlichen
Mehrkosten von 2,8 bis 4,3 Milliarden Euro. „Auf Kosten der Steuerzahler
und Stromverbraucher wird ein Subventionsprogramm für marode
Kohlekraftwerke aufgelegt“, sagte WWF-Klimaexpertin Regine Günther. Zudem
verringere sich die Klimaschutzwirkung: Statt der angepeilten Einsparung
von 22 Millionen Tonnen CO2 würden laut WWF lediglich 13 bis 15 Millionen
Tonnen erreicht.
Weil die Mehrkosten auch den Staatshaushalt belasten, müsste
CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble einer solchen Lösung zustimmen – daran
könnte die Einigung noch scheitern. Die Union könne nicht nach dem Motto
vorgehen „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“, sagte
SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil.
Einen letzten Versuch, die Koalition von der Kohleabgabe zu überzeugen,
wollen mehrere Umweltverbände direkt vor dem Treffen unternehmen: Ab 17 Uhr
soll es eine Menschenkette am Kanzleramt geben.
1 Jul 2015
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Kohle
Kohlekraftwerke
Sigmar Gabriel
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Klima
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Lobbyismus
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