# taz.de -- Kommentar EU-Flüchtlingspolitik: Echt jetzt? | |
> Die Europäische Union verkündet ihren „Durchbruch“ in Sachen | |
> Flüchtlingspolitik. Dieser ist weniger als ein Witz, er ist eine Schande. | |
Bild: Flüchtlinge in einem türkischen Lager nahe der syrischen Grenze. | |
Das also soll der große Kompromiss sein, der Durchburch in der | |
EU-Flüchtlingspolitik? Die Trumpfkarte der an Humanität ausgerichteten | |
Europäischen Union? Echt jetzt? | |
[1][60.000 Flüchtlinge sollen in der EU eine Lebensperspektive bekommen]. | |
Darauf haben sich die 28 Mitgliedsstaaten des Friedensnobelpreisträgers | |
2012 in einer zähen Nachtsitzung von Donnerstag auf Freitag geeinigt. | |
60.000? Das ist schon angesichts der fast vier Millionen Menschen, die | |
allein aus Syrien geflüchtetet sind, und den 60 Millionen, die weltweit auf | |
der Flucht sind, schlichtweg eine Frechheit. Tatsächlich sollen aber gar | |
nicht 60.000 weitere Kriegsopfer aufnehmen, sondern nur 20.000. Die anderen | |
40.000 sind längst in Italien und Griechenland, sie sollen nur umverteilt | |
werden. | |
An der Umsetzung – das soll der zweite große Druchburch sein – beteiligen | |
sich alle Länder, wie EU-Ratspräsident Donald Tusk betont. Alle außer | |
Ungarn und Bulgarien, die sich gerade nicht so gut fühlen. Und außer | |
Großbritannien, das schon aus Prinzip nicht mitmacht, weil ... is halt so. | |
Eine verpflichtende Quote, wer wieviel Menschen aufnimmt, gibt es ja | |
letztendlich doch nicht. | |
20.000 Menschen – das ist besser als nichts. Stimmt. Aber 20.000 zusätzlich | |
– bei über 500 Millionen EU-Bürgern, das ist weniger als ein Witz. Es ist | |
eine Schande. | |
Schämt Euch! | |
26 Jun 2015 | |
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## AUTOREN | |
Gereon Asmuth | |
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