| # taz.de -- Flüchtlinge in der EU: Verteilungsquoten sind vom Tisch | |
| > Die EU-Pläne zur Umverteilung von Flüchtlingen aus Italien und | |
| > Griechenland sind gescheitert. Nun sollen sie auf freiwilliger Basis | |
| > aufgenommen werden. | |
| Bild: Flüchtlinge auf der griechischen Insel Kyprinos. | |
| Brüssel afp | Die Pläne der EU-Kommission, zur Entlastung Italiens und | |
| Griechenlands 40.000 Flüchtlinge über verpflichtende Quoten auf andere | |
| EU-Länder zu verteilen, sind gescheitert. „Die Vorstellung, dass Brüssel | |
| Quoten auferlegen könnte, funktioniert nicht“, sagte ein hochrangiger | |
| EU-Diplomat am Mittwoch. Der EU-Gipfel am Donnerstag werde zwar an der | |
| Verteilung von 40.000 Flüchtlingen festhalten, diese aber nur noch auf | |
| freiwilliger Basis fordern. | |
| „Es hat niemals eine Mehrheit hinter verbindlichen Quoten gegeben“, sagte | |
| der EU-Diplomat. Dies zu fordern, wäre „kontraproduktiv“. Dass es nun eine | |
| Verteilung auf freiwilliger Basis geben solle, heiße aber nicht, dass die | |
| Mitgliedstaaten nicht in der Verantwortung stünden. | |
| Die EU-Kommission hatte die Verteilung angesichts der dramatischen Lage in | |
| Italien und Griechenland vorgeschlagen, wo in diesem Jahr schon mehr als | |
| 100.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer ankamen. Das Vorhaben stieß aber | |
| bei Großbritannien und einer Reihe von Ländern aus Osteuropa auf Ablehnung. | |
| Viele befürchteten eine dauerhafte Aufweichung des EU-Prinzips, dass | |
| Flüchtlinge einen Asylantrag in dem Land stellen müssen, wo sie zuerst | |
| europäischen Boden betreten haben. | |
| Die Kommission will dennoch weiter für die Quote kämpfen: „Wir halten an | |
| unserem Vorschlag fest“, sagte die stellvertretende | |
| EU-Kommissionspräsidentin, Kristalina Georgieva, am Mittwoch. Die | |
| Bundesvorsitzende der Grünen, Simone Peter, kritisierte die Ablehnung der | |
| Quote. Die EU begrabe „damit einen Hoffnungsschimmer für eine gerechtere | |
| Aufnahme von Flüchtlingen in Europa“, erklärte sie. | |
| „Die bisherige Verteilung wird den Anliegen der Flüchtlinge nicht gerecht | |
| und überfordert Länder wie Griechenland und Italien.“ Einigkeit gebe es bei | |
| den EU-Staaten in puncto Flüchtlinge „nur bei Abschottung und plumpem | |
| Aktionismus wie dem Versenken von Schlepperbooten“, erklärte Peters. „Den | |
| wirklichen Herausforderungen einer humanen Flüchtlingshilfe geht die EU | |
| weiter aus dem Weg. | |
| 24 Jun 2015 | |
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