| # taz.de -- Streit um Wohnungsbau im Grünen: „Gartenstadt“ nicht zu stoppen | |
| > Die „Planwerkstatt“ zur Gartenstadt Werdersee gerät aus den Fugen: | |
| > Kritiker reagieren sehr erbost auf angeblich unzureichende | |
| > Umweltgutachten. | |
| Bild: Noch Wiesenidyll – bald „Gartenstadt Werdersee“. | |
| Bremen taz | Letzte Hoffnung: Verträglichkeitsgutachten. Deswegen waren | |
| annähernd 100 Gegner der „Gartenstadt Werdersee“ zur „Planungswerkstatt�… | |
| des Bausenators erschienen. Neugierige Konzentration wich bald frischer | |
| Empörung – und schaukelt sich höchst aggressiv empor, da die Vortragenden | |
| keine Argumente gegen das Vorhaben in Stellung bringen können. „Es handelt | |
| sich um eine Normallandschaft“, so Dirk Hürter von der Umweltbehörde. | |
| Dass eine Freizeitfläche der Öffentlichkeit enteignet und privater Nutzung | |
| zugeführt wird, ist von der Baudeputation durch eine entsprechende Änderung | |
| des Bebauungsplans 2452 bereits 2013 entschieden worden. Keine Hoffnung | |
| mehr auf Erhalt der Feuchtwiese und Ackerflächen, die als | |
| Naherholungsgebiet, Abenteuerspielplatz und Hundeklo beschrieben werden. | |
| Der Gartenstadt-Entwurf sieht vor, 570 Wohnungseinheiten für 1.180 Menschen | |
| auf dem 17,4 großen Areal neben dem Huckelrieder Friedhof zu erstellen. | |
| Geplant ist eine Bebauung in lockerer Gebäudeschüttung – die 75 | |
| Wohneinheiten pro Hektar entsprächen den angrenzenden Quartieren, so | |
| Moderator Frank Schlegelmilch. Architekt Matthias Rottmann will einen Mix | |
| aus Einfamilienhäusern, mehrstöckigen Reihenhäusern entstehen lassen, plus | |
| siebengeschossiges Wahrzeichen sowie Kita (für 100 Kinder) und eine | |
| Grundschule (128 Kinder). | |
| Die Freifläche sei für das Stadtklima besonders wichtig, meint die | |
| Gegnerfraktion. Hürter bestätigt, die Schneise sei Leitungsbahn für frische | |
| Winde, vor allem die nächtliche Zufuhr von Kaltluft in die Hansestadt. Die | |
| Gartenstadt habe dann „erheblich negative Wirkungen“, sei in der geplanten | |
| offenen Bauweise, flankiert von 50-Meter-Grünstreifen, aber klimapolitisch | |
| akzeptabel. Hinzunehmen sei auch, dass ein Stück „Landschafterleben“ | |
| wegfalle. | |
| Die freie Gutachterin Henne Jordan legte eine botanische und zoologische | |
| Bestandsaufnahme vor. Sie beschrieb ein „arten- und blütenreiches | |
| Grünland“, zählte 225 Bäume und fand mit der Traubigen Trespe sogar eine | |
| „stark gefährdete Pflanze“ - was aber nicht reichen würde, später mal ei… | |
| Baustopp einzuklagen. Turmfalke und Waldohreule würden derzeit noch auf dem | |
| Gelände Mäuse jagen, Fledermäuse fänden gute Lebensbedingungen. Brutvögel | |
| aber gebe es keine. Das sei Folge der intensiven Nutzung durch jagende, | |
| bellende und draufloskotende Hunde. | |
| Das Überschwemmungsgebiet liege nur vier Meter über Normal-Null, müsse | |
| durch Aufsandung erhöht und mit Versickerungs-Senken bereichert werden, | |
| erklärte ein Entwässerungsingenieur. Auch die Bodenuntersuchungen ergaben | |
| keine Gefährdungen. Es wurde zwar eine in den 1960er/70er Jahren genutzte, | |
| heute mit Müll abgedeckte Tongrube gefunden. „Aber dort kann wie vorgesehen | |
| eine Freizeitfläche entstehen – mit neuer Rasenabdeckung“, so Christina | |
| Heinken als Vertreterin des Umweltsenators. | |
| 26 Jun 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Fischer | |
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