| # taz.de -- EU-Einsatz gegen Schleuser: Erste Phase Überwachung | |
| > Die EU-Außenminister haben ein militärisches Vorgehen gegen Schlepper | |
| > beschlossen. Da ein UN-Mandat fehlt, startet die Mission vorerst in | |
| > eingeschränkter Form. | |
| Bild: Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn neben der EU-Außenbeauftragten … | |
| Luxemburg afp | In der Flüchtlingskrise haben die EU-Außenminister den | |
| europäischen Militäreinsatz gegen Schlepperbanden gestartet. Sie | |
| beschlossen am Montag in Luxemburg eine erste Phase von „Eunavfor Med“, die | |
| über militärische Aufklärung genauere Informationen über die Netzwerke der | |
| Schleuser bringen soll. Der Einsatz soll vor Ort in den kommenden Tagen | |
| beginnen. Dabei werden Radar-, Luft- und Satellitenbilder sowie | |
| Geheimdienstinformationen ausgewertet. Neben Schiffen sollen auch | |
| Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen und U-Boote zum Einsatz kommen. | |
| Die Bundeswehr hat bereits vier Soldaten zur Planung des Einsatzes in das | |
| Missionshauptquartier in Rom entsandt. Die genaue weitere Beteiligung steht | |
| noch nicht fest. Deutschland hat aber schon zur Seenotrettung vor Libyen | |
| zwei Schiffe im Einsatz. Sie könnten sich im Prinzip auch an der ersten | |
| Phase der Anti-Schlepper-Mission beteiligen. | |
| Die EU-Staaten hatten im April beschlossen, militärisch gegen Schleuser aus | |
| Libyen vorzugehen und auch deren Boote zu vernichten. Für einen Einsatz in | |
| libyschen Hoheitsgewässern bräuchte die EU aber ein Mandat des | |
| UN-Sicherheitsrats. Dies scheiterte bisher an Vorbehalten der UN-Vetomacht | |
| Russland. Alternativ könnte die EU auch eine Zustimmung der libyschen | |
| Regierung einholen. In dem Land konkurrieren derzeit aber zwei Regierungen | |
| um die Macht. Unter UN-Ägide laufen derzeit Verhandlungen, die | |
| Konfliktparteien zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit zu | |
| bringen. | |
| Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl verurteilte den Vorstoß der | |
| EU-Außenminister. Der geplante Militäreinsatz sei völkerrechtswidrig und | |
| würde die Situation der Flüchtlinge weiter verschlimmern, [1][heißt es in | |
| einer Stellungnahme]. | |
| 22 Jun 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.proasyl.de/de/presse/detail/news/geplanter_eu_militaereinsatz_ge… | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| EU-Außenminister | |
| Schleuser | |
| Schlepper | |
| Militäreinsätze | |
| Flüchtlinge | |
| Immobilien | |
| Schwerpunkt Flucht | |
| Griechenland | |
| EU | |
| EU | |
| Entwicklungsminister | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Debatte Drohnen und Flüchtlingspolitik: Tödliche Luftnummern | |
| Drohnen sollen helfen, Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer zu verhindern. | |
| Diese Aufrüstungslogik muss durchbrochen werden. | |
| Debatte Nazi-Immobilien: Räume der Angst | |
| Immobilien von Nazis und Rockern fallen bei einem Verbot meist an den | |
| Staat. Aber nur die Zivilgesellschaft kann sie demokratisch umgestalten. | |
| Kommentar EU gegen Schlepper: Martialische Offensive als Ablenkung | |
| Politische Peinlichkeit zu kaschieren, dürfte der tiefere Sinn der | |
| angekündigten Anti-Schlepper-Operation sein. Der EU fehlt jede Strategie. | |
| Demonstration in Berlin: Ein anderes Europa | |
| Mehrere tausend Menschen demonstrieren für ein soziales Europa. Vor allem | |
| die Hilfe für Flüchtlinge ist ihnen ein wichtiges Anliegen. | |
| Debatte Militarisierte Flüchtlingspolitik: Im europäischen Fadenkreuz | |
| Mit ihrer neu beschlossenen Flüchtlingspolitik definiert die EU | |
| schutzbedürftige Menschen in eine Bedrohung um. Ein gefährlicher | |
| Präzedenzfall. | |
| EU-Militäreinsätze gegen Flüchtlinge: Libyen ist das zu menschenunwürdig | |
| Die EU möchte gerne gegen Flüchtlingsboote im Mittelmeer vorgehen, unter | |
| anderem vor Libyen. Doch das Land lehnt solche Einsätze als | |
| menschenunwürdig ab. | |
| Schleuserboote im Mittelmeer: Minister Müller gegen Militäreinsatz | |
| In Brüssel werden heute bei einem EU-Ministertreffen Pläne für ein Vorgehen | |
| gegen Schleuser im Mittelmeer verhandelt. Die Pläne stoßen auf Skepsis. |