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# taz.de -- Kolumne B-Note: Célia Nochwas
> Sie könnte zum Star dieser WM werden, doch die Gastgeber kennen nicht mal
> ihren Namen. Frauenfußball hat noch immer zu kämpfen.
Bild: Da steht's doch: Šašić
Mit Namen kann man schon so seine Probleme bekommen. „Miki-nochwas“ taufte
einst Bundestrainer Joachim Löw den Dortmunder Spielmacher Henrikh
Mkhitaryan, weil sein Gedächtnis ihn etwas im Stich ließ. Ganz falsch lag
er ja nicht, die Richtung stimmte.
In Ottawa leuchtete am Sonntagmittag auf der Anzeigetafel unterdessen der
falsche Name auf, als die [1][deutsche Ausnahmestürmerin Célia Šašić] ihr
erstes WM-Tor für die Deutschen erzielte. Die kanadischen Gastgeber hatten
ihre Namenliste wohl für diese WM nicht aktualisiert. Okoyino daMbabi hieß
Šašić vor ihrer Heirat – vor knapp zwei Jahren.
Wenn es sich bei Sasic nicht ausgerechnet um eine der ganz Großen im
Frauenfußball handeln würde, wäre der Fauxpas wohl kaum aufgefallen. So
aber erhielten die Organisatoren diskrete sachdienliche Hinweise und
konnten beim zweiten und dritten Tor von Šašić die Namenskorrektur
vornehmen.
Man erzählt sich ja gern so manchen Schwank aus der Vergangenheit, um die
rasante Entwicklung des Frauenfußballs zu illustrieren. Furchtbar
rückständig ging es schließlich einst zu, als der DFB den Frauenfußball
noch verbot oder dann ein paar Jahrzehnte später den WM-Sieg mit einem
41-teiligen Kaffeeservice honorierte.
Sollte diese Frau, von der man in Kanada nicht genau weiß, wie sie heißt,
auch noch Torschützenkönigin dieser WM werden, dann dürfte der
Namenskonfusion von Ottawa großer Erinnerungswert zukommen. In 20 Jahren
wird sie zur Veranschaulichung dienen, mit wie viel Ignoranz man selbst
[2][den Protagonistinnen damals noch begegnete]. Und Geschichtskenner
werden anmerken: Ja, und damals [3][gewannen die auch noch 10:0]! Bei einer
WM! Unglaubliche Zeiten!
8 Jun 2015
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## AUTOREN
Johannes Kopp
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Célia Sasic
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