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# taz.de -- Lokführerstreik der GDL hat begonnen: Auto, Bus, Rad – nur nich…
> Millionen Pendler sind vom neunten Ausstand der Lokführer betroffen. Wie
> lange er andauert, ist offen. Im Güterverkehr überdenken Branchen ihr
> Logistikkonzept.
Bild: Wenn das mit dem Streik so weitergeht, könnten auch neuere Züge bald Pa…
BERLIN dpa | Die Lokführer der Deutschen Bahn sind in der Nacht auch im
Personenverkehr wieder in den Streik getreten. Die Bahn bestätigte, der
Ausstand habe wie geplant am Mittwoch um 2.00 Uhr begonnen. „Es ist
losgegangen“, sagte eine Bahnsprecherin. Wann der Streik enden wird, hat
die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) diesmal offen gelassen.
Bereits am Dienstagnachmittag hatten die Lokführer der Güterzüge die Arbeit
niedergelegt. Es ist der neunte Streik in diesem Tarifkonflikt seit Anfang
September.
Für Millionen Bahnfahrgäste bedeutet der Arbeitskampf starke
Einschränkungen. So werden voraussichtlich etwa zwei Drittel der Fernzüge
ausfallen und je nach Region 40 bis 85 Prozent der Nahverkehrszüge. Auch
die S-Bahnen sind vom Streik betroffen. [1][Die Bahn hat Ersatzfahrpläne
für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr veröffentlicht]. Sie sind nach
Angaben der Bahn verlässlich.
Sollten sich Bahn und GDL nicht zuvor am Verhandlungstisch wieder näher
kommen, soll der Streik „etwas länger“ dauern als Anfang Mai, hatte
GDL-Chef Claus Weselsky angekündigt. Damals waren es knapp sechs Tage. Nun
soll der Ausstand nach Ankündigungen der GDL über die Pfingstfeiertage
andauern.
Nach Informationen der Bild-Zeitung soll der Deutsche Beamtenbund (DBB)
keine finanzielle Unterstützung für die GDL leisten. Grund sei, dass die
GDL diesmal keinen entsprechenden Antrag gestellt habe. Der Vorsitzende des
DBB, Klaus Dauderstädt, hat der Darstellung widersprochen. „Ich weiß nicht,
wo die Bild-Zeitung diese Information herhat“, sagte er dem
Deutschlandfunk.
Die GDL, die dem Beamtenbund angehört, habe für den laufenden Arbeitskampf
gar keinen Antrag auf Streikgeldunterstützung gestellt. Für frühere Runden
seien solche Anträge teilweise gestellt worden, die der DBB bewilligt, aber
noch nicht abgerechnet habe. Es gebe aber die Zusage, dass die GDL diese
Gelder erhalten werde.
## Gespräche sollen „kurzfristig fortgesetzt werden“
Über einen Vermittlungsversuch gab es zunächst keine näheren Informationen.
Bahn und GDL loteten bei einem Treffen in Frankfurt die rechtlichen
Bedingungen einer möglichen Schlichtung aus. Als unabhängige Instanz nahm
der frühere Bundesarbeitsrichter Klaus Bepler teil. „Es ist Vertraulichkeit
verabredet worden“, sagte eine Bahn-Sprecherin. Die Gespräche sollten
„kurzfristig fortgesetzt“ werden.
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann kritisierte den GDL-Chef erneut:
Weselsky wolle augenscheinlich das Gesetz über die Tarifeinheit abwarten,
„um dann im Zusammenhang mit dem schwelenden Konflikt gegen das Gesetz
klagen zu können“, sagte er dem Tagesspiegel. Er instrumentalisiere die
Beschäftigten und die Kunden der Bahn gegen das Gesetz. „Das geht zu weit,
um es vorsichtig zu sagen“, sagte Hoffmann.
Wirtschaftsverbände wiesen auf drohende Probleme durch den Ausstand hin.
„Die Ankündigung eines unbefristeten Bahnstreiks ist pures Gift für das
Krisenmanagement der Unternehmen“, klagte der Bereichsleiter Gunnar Gburek
vom Logistik-Bundesverband BME. Die Chemieindustrie – einer der wichtigsten
Güterkunden der Bahn – überdenkt ihre Logistikkonzepte.
20 May 2015
## LINKS
[1] http://www.bahn.de/p/view/home/info/streik_gdl_150519.shtml
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