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# taz.de -- Kommentar Lokführerstreik: Die Ellbogen-Gewerkschaft
> Die nächste Runde im Bahnstreik steht an. Und wirft die Frage nach dem
> Staatsverständnis des Deutschen Beamtenbundes auf
Bild: Ein Lokführer und GDL-Mitglied am Stuttgarter Hauptbahnhof.
Auf geht es zum großen Finale. So ist die [1][erneute Streikankündigung]
der Lokführergewerkschaft GDL zu verstehen, kaum dass der bislang längste
Ausstand bei der Deutschen Bahn beendet ist. Erstmals könnte die
Ellbogen-Gewerkschaft auch an Feiertagen streiken.
Diese erneute Eskalation ist ein Schlag ins Gesicht von Millionen
Bahnkunden und Arbeitnehmern, die sich für bessere Arbeitsbedingungen für
alle Beschäftigten eines Unternehmens oder einer Branche einsetzen.
Denn der im Beamtenbund organisierten GDL – IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis
bezeichnet sie bereits als „Spalterorganisation“ – geht es nicht um mehr
Geld für Lokführer und andere. Es geht der kleinen Spartengewerkschaft
darum, ihre Macht bei der Bahn auszudehnen – auf Kosten der größeren
Gewerkschaft EVG, die dem DGB angehört.
Gleichzeitig möchte die GDL vor Inkrafttreten des Tarifeinheitsgesetzes,
das die Große Koalition am Freitag im Bundestag beschließen will,
tarifpolitische Pflöcke bei der bundeseigenen Bahn einschlagen – und so das
Gesetz aushebeln. Insofern trägt der kommende Ausstand Züge eines
politischen Streiks, und der ist in Deutschland eigentlich verboten.
Das wiederum wirft die Frage nach dem Staatsverständnis des Deutschen
Beamtenbundes auf, der die GDL finanziell unterstützt. Er lehnt das
Tarifeinheitsgesetz ab – und statt die GDL zu bremsen, gibt er ihr
Rückendeckung.
Möchte er, dessen verbeamtete Mitglieder nicht streiken dürfen, ein
ungeliebtes Gesetz durch den Ausstand der Lokführer infrage stellen lassen?
Soll ein ganzes Land wochenlang stillstehen und ein bundeseigenes
Unternehmen geschädigt werden, weil der Beamtenbund nicht auf einen
Richterspruch aus Karlsruhe warten will, wenn er Zweifel am Willen des
Gesetzgebers hat? Das wäre ja der normale Weg.
18 May 2015
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[1] /GDL-streikt-ab-der-Wochenmitte/!160077/
## AUTOREN
Richard Rother
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Alexander Dobrindt
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