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# taz.de -- taz-Castor-Ticker vom 28.11.2011: Castor so lang wie noch nie unter…
> Der Castor-Transport ist in Gorleben angekommen. Er hat von La Hague bis
> ins Wendland insgesamt 125 Stunden und 49 Minuten benötigt. Die
> Atomkraftgegner feiern die Verzögerung als Erfolg.
Bild: Nach beinahe 126 Stunden endlich am Ziel: Castor-Einfahrt ins Zwischenlag…
## 0.50 Uhr: Die taz schließt ihren Castor-Live-Ticker
Die Straßen frei, die Betten voll – und in Gorleben wieder etwas mehr
Atommüll. Der Castortransport 2011 ist beendet. Nach knapp 126 Stunden hat
der 13. Castortransport aus der französischen Wiederaufbereitungslager in
La Hague am Montagabend das oberirdische Zwischenlager in Gorleben
erreicht. Damit geht nicht nur der längste Castortransport der deutschen
Geschichte zu Ende, sondern auch ein Wochenende mit einer deutlichen
Botschaft: Der Atomausstiegsbeschluss der schwarz-gelben Bundesregierung
hat den Widerstand gegen ein Endlager in Gorleben offenbar kaum
beeindruckt.
Zwar versammelten sich zur zentralen Großkundgebung mit bis zu 23.000
Teilnehmern durchaus weniger Menschen als im letzten Jahr zur Demo – doch
die zahlreichen und vielseitigen Straßen- und Schienenblockaden standen den
Protestaktionen aus dem Rekordjahr 2010 in nichts nach. Mit Betonpyramiden,
präparierten Lieferwagen, mit massenhaften Sitzblockaden und vielseitigen
bunten Aktionen zivilen Ungehorsams stellten die Bevölkerung im Wendland
sowie zugereiste Atomkraftgegner aus allen Teilen Deutschlands die Polizei
erneut vor eine große Herausforderung.
Die taz berichtete mit zahlreichen Reportern vor Ort seit Beginn dieses
Castortransportes direkt aus Frankreich, Süddeutschland, aus dem Raum
Göttingen und Kassel sowie umfassend aus dem niedersächsischen Wendland
rund um die Uhr in diesem Live-Ticker.
In den Tickern von den sechs Tagen ist dokumentiert, wie bunt, meist
friedlich und vielseitig die Proteste gegen den 13. Castortransport
verlaufen ist – aber auch, wo, wann und wie Auseinandersetzungen auf Seiten
von Demonstrierenden und Polizei aus dem Ruder gelaufen sind. Mit dem
Anspruch, die Vielseitigkeit dieses Ereignisses dokumentarisch
festzuhalten, verabschiedet sich hiermit das taz-Team.
## 0.15 Uhr: Viele verletzte Demonstranten
Trebel. Die Pressekonferenz der Atomkraftgegner ist vorbei, jetzt wird noch
ein bisschen gefeiert. Die Initiativen sind mit den Protestaktionen
zufrieden, auch wenn insgesamt weniger Demonstranten im Wendland waren als
2010.
Das Ausmaß der Proteste zeigt nach Ansicht der Kernkraftgegner auch die
verbreitete Ablehnung eines Endlagers in Gorleben. „Mit unserem Protest
gegen den Castor-Transport weisen wir auf die immensen Risiken einer
Atommüll-Lagerung im maroden Salzstock von Gorleben hin“, so Jochen Stay
von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“.
Nach Angaben der Demo-Sanis wurden seit Donnerstag 355 Demonstranten
verletzt, fünf von ihnen schwer. Die meisten von ihnen hätten Verletzungen
durch Pfefferspray oder Schlagstöcke erlitten. Die Sanitäter behandelten
nach eigenen Angaben auch zehn PolizistInnen.
## 24 Uhr: Noch ein paar Zahlen von der Polizei
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach am Montagabend
laut der Nachrichtenagentur dapd von 8.000 friedlichen Demonstranten und
450 "autonomen Chaoten". Man habe 100 Blockaden registriert und über 2.000
Blockierer weggetragen. Insgesamt seien 19.000 Polizisten im Einsatz
gewesen.
## 23.40 Uhr: Minister: Teurer Castor-Transport
Dannenberg. Zu den Kosten des Castor-Transportes sagte Niedersachsens
Innenminister Uwe Schünemann (CDU): "Wir müssen davon ausgehen, dass er
nicht günstiger wird als 2010." Damals hatte der Transport mehr als 30
Millionen Euro gekostet, war aber auch schneller am Ziel gewesen. (dpa)
## 23.35 Uhr: Ärzte, Anwälte und Journalisten von Polizei behindert
Trebel. Rechtsanwalt Martin Lemke vom Ermittlungsausschuss und Legal Team
kritisiert das Verhalten der Polizei. Vielfach seien auch Ärzte, Sanitäter,
Anwälte und Journalisten massiv angegangen worden. Reporter hätten Filme
abgeben müssen und seien geschlagen worden. Sanitäter seien teilweise nicht
zu Verletzten durchgelassen worden.
## 23.20 Uhr: Minister spricht Polizei von Fehlern frei
Dannenberg. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) erklärte sich
am Montagabend auch zu den Vorwürfen, die Polizei sei überhart vorgegangen.
"Die Einsatzkräfte sind bei den Sitzblockaden sehr besonnen vorgegangen",
sagte der CDU-Politiker dazu, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.
Nach Angaben von Schünemann gab es insgesamt mehr als 100 Blockaden.
Zudem seien Polizisten an vielen Orten in schwere Krawalle mit zumeist
kleineren Gruppen gewaltbereiter Atomgegner verwickelt worden. Vor Ort
hätten sich zudem etwa 1.000 weitere Atomgegner von der Gewaltbereitschaft
dieser Gruppe anstecken lassen. "Die Gewalt ist in keiner Weise zu
akzeptieren", betonte Schünemann. Der CDU-Politiker äußerte sich überdies
"froh" darüber, dass es grundsätzlich einen friedlichen Protest "mit
kreativen Aktionen" gegeben habe. (dpa/dapd)
## 23.20 Uhr: Greenpeace zieht positive Bilanz
Trebel. Abschluss-Pressekonferenz in den "Bauernstuben". Greenpeace zieht
eine positive Bilanz der Protestaktionen. "Es war ein Castortransport der
Rekorde" und "Röttgens schwerste Niederlage", so Greenpeacler Mathias
Edler. Er sei sich sicher: "Einen weiteren Castortransport wird sich keine
Regierung leisten können." Enem Baustopp in Gorleben sei näher gerückt.
## 23.10 Uhr: "Härtester Einsatz, seit Castor-Transporte stattfinden"
Dannenberg. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach
nach der Ankunft des Castor-Transports von Angriffen militanter
Demonstranten auf die Polizei, das berichtet die Nachrichtenagentur dapd.
"Für die Polizei war es ohne Frage der härteste Einsatz, seit die
Castor-Transporte stattfinden mussten", sagte der Innenminister am
Montagabend in Dannenberg.
Neben 8.000 friedlichen Demonstranten hätten die Beamten "über 450 autonome
Chaoten aus dem ganzen Bundesgebiet" erlebt, die in "ziemlich brutaler
Form" die Polizei angegriffen hätten. Das habe es bei Castor-Zeiten so noch
nicht gegeben. Etwa hundert Polizisten seien verletzt worden. 15 bis 20
seien außerdem dienstunfähig. (dapd)
## 22.35 Uhr: "Bauernstuben" vor der Abschluss-PK
Trebel. Die "Bauernstuben" füllen sich. Neben den Sprecher/inne/n der
Widerstandsgruppen und Journalisten kommen auch viele Aktivisten, die bis
eben demonstriert haben. Pressemitteilungen werden verteilt. Tenor: Der
starke Protest gegen den Atommüll-Transport drückt auch die verbreitete
Ablehnung eines Endlager-Standortes Gorleben aus. "Der Castor-Transport ist
am Ende, wir noch lange nicht", erklärt etwa die BI Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg.
## 22.25 Uhr: Polizei aus Laase verschwunden
Laase. Die Polizei hat sich zurückgezogen, es sind keine Greiftrupps mehr
unterwegs. Eine gute Viertelstunde waren mehrere Teams der Polizei auf dem
Kundgebungsgelände herumgelaufen, dort, wo das Sanitätszelt und der
Kundgebungswagen standen. Die Polizei versuchte unter anderem, ins
Sanitätszelt einzudringen, was die Sanitäter aber unterbanden. Den
Sanitätern wurde mit Festnahme gedroht, als sie versuchten, ihre Patienten
zu schützen. Letztlich sind die Greiftrupps aber abgezogen, ohne jemanden
festzunehmen oder etwa Personalien festzustellen.
## 22.20 Uhr: Erste Bilanz von "ausgestrahlt"
Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisaton ".ausgestrahlt", die hier
die große Kundgebung mitorganisiert hat, zieht eine erste Bilanz: "Die
letzten Tage zeigen: Die Gorleben-Politik der Bundesregierung ist
gescheitert. Wer die Polizei vorschickt, muss sich nicht wundern, wenn das
Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger schwindet. Der Konflikt lässt sich
nicht lösen, wenn in Gorleben weiter Tatsachen geschaffen werden."
## 22.17 Uhr: Radio Freies Wendland sendet "letzte Nachrichten"
Nachrichtenzusammenfassung um 22.15 Uhr. Die Sprecherin von Radio Freies
Wendland berichtet zufrieden, dass dies der teuerste und langsamste
Castortransport bisher war. Dann kommt der Satz: "Das waren voraussichtlich
die letzten Nachrichten von Radio Freies Wendland." Auch hier kommt man
langsam zum Schluss. Aber noch spielt man Musik und sendet ein paar
abschließende Reporter-Berichte.
## 22.10 Uhr: "Soll ich mich anzünden?"
Zadrau. Ein Dutzend Aktivisten stehen am Lagerfeuer, eine kleine Mahnwache.
An einem Galgen baumelt eine weiße Puppe, sie sieht aus, als trüge sie
einen Strahlenschutzanzug. Drei Polizei-Kolonnen haben sie hier aufgehalten
mit Pkw und Trecker. "Das ist wichtig, die Leute müssen wissen, dass es
auch mit Pkws geht", sagt ein Einheimischer. Jetzt werfen sie die letzten
Holzscheite ins Feuer am Straßenrand. Es ist ihr Abschied vom Protest für
heute. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagen sie. "Sechs Tage und alle
reden über den Castor!" Man werde zufrieden ins Bett gehen. "Ich hab Leute
aufgehalten, bin mit Blaulicht verfolgt worden und bin fast erschossen
worden. Mehr geht nicht. Was soll ich sonst noch tun? Soll ich mich noch
anzünden?"
## 22.00 Uhr: Fotos vom Castor
Gorleben-Stadt. Sabine Voß steht in Gorleben direkt an der Straße, nur
wenige Meter vom vorbeirollenden Castor entfernt, knipst Fotos. "Fühlt sich
an, als würde es wirklich etwas wärmer, wenn der vorbeifährt", meint die
48jährige Anwohnerin. Ob sie Angst hat? "Wahrscheinlich schaltet gerade der
Verstand ab" sagt sie und lacht. "Aber eine Beklemmung ist schon da." Dann
ist der Troß vorbeigerollt mitsamt der Polizeibegleitung. Am Himmel brummt
weiter der Helikopter.
## 21.55 Uhr: Polizei irrlichtert in Laase
Laase. Drei große Greiftrupps der Polizei sind, nachdem der Castor Laase
passiert hatte, auf den Acker gestürmt und laufen dort seit einer
Viertelstunde ohne ersichtliches Ziel mitten in der
Demonstrationsinfrastruktur herum. Es gibt großes Geschrei. Es gibt
verschiedene Spekulationen warum, die Polizei das macht, aber keine genauen
Informationen. Offenbar ist so ein Verhalten schon aus früheren
Castor-Einsätzen bekannt. Radio Freies Wendland ruft die Anrufer, die davon
berichten auf, sich nicht provozieren zu lassen.
## 21.50 Uhr: Konvoi erreicht Zwischenlager
Der Konvoi hat die Einfahrt zum Zwischenlager südlich von Gorleben
erreicht. Laut castorticker.de wartet der erste Lkw darauf, einfahren zu
dürfen.
## 21.40 Uhr: Castor-Transport in Gorleben
Der Castor rollt durch den Ortseingang, genau dort, wo vorhin noch hunderte
Atomkraftgegner die Straße blockierten. Die letzten Protestierenden
quittieren die Durchfahrt mit Pfui-Rufen und Trillerpfeifen. Vielen
Gesichtern ist das Schlafdefizit der vergangenen Tage anzusehen.
## 21.35 Uhr: Erst Castoren, dann Innenminister
Trebel. In den "Trebeler Bauernstuben" beobachten die ersten Journalisten
und Sprecher von Widerstandsgruppen am taz-Ticker die langsame Fahrt des
Castor-Konvois und die Proteste und Polizeieinsätze in Laase. Eine Stunde
nach Einfahrt der Castoren findet hier die traditionelle Abschluss-PK der
Widerstandsgruppen statt.
Der niedersächsische Innenminister hat angekündigt, er werde sich erst mit
dem Hubschrauber einfliegen lassen, wenn die Castoren erfolgreich im
Zwischenlager angekommen sind.
## 21.30 Uhr: Castor passiert Laase
Der Castorzug passiert Laase. Der Demoredner fordert die Menschen auf,
Abstand zu den Transportbehältern zu halten. Die Demonstranten lassen den
Transport schweigend vorbeiziehen.
## 21.22 Uhr: Castor nähert sich Laase
Laase. Sieben Wasserwerfer stehen auf dem Feld neben der Straße, auf der
jeden Moment die Castor-Tieflader vorbeifahren müssen. Die Demonstranten
sind inzwischen an das Ende des Ackers getrieben worden. Die Lage ist
gerade relativ ruhig.
## 21.15 Uhr: Alle sind gegen Atomkraft
Gorleben. An der Mahnwache neben der geräumten Sitzblockade harren die
letzten rund 250 Protestierenden am Lagerfeuer aus - bei Punsch und
Spekulatius. Die anderen sind ins Camp Gedelitz zurückgkehrt. Auch
Rückfahrgelegenheiten wurden schon eifrig ausgetauscht. Am Rand der
Mahnwache stehen auch drei Gorlebener Senioren. Seit 13 Jahren fahre der
Castor schon an ihrem Haus vorbei, erzählt eine Frau. Unheimlich sei das,
jedes Mal. Beim Protest machten sie nicht mit, erzählen die drei. Das
Brüllen bringt ja auch nichts. Aber gegen Atomkraft seien sie natürlich.
Das sind hier alle in Gorleben. Vom Castor ist weiter nix zu sehen.
## 21.07 Uhr: Mehr Wasserwerfer in Laase
Die Polizei versucht jetzt mit weiteren Wasserwerfern und Räumpanzern, die
gerade verstärkt auffahren, den Widerstand der Demonstranten in Laase zu
stoppen und die Aktivisten vom Streckenrand wegzudränge. Der Rauch durch
die Feuer ist sehr dicht.
Radio "Freies Wendland" berichtet, die zwei Personen auf einem Fahrerhaus
eines Castoren-Tiefladers in Grippel sind inzwischen wieder unten. Der
Castor ist in Grippel wieder losgefahren.
## 21.00 Uhr: Polizei stellt neuen Wasserwerfer vor
Laase. Die Hamburger Polizei nutzt den Widerstand an der Wegstrecke, um ihr
neues Exemplar eines Wasserwerfers vorzuführen. Der neue Typ schafft es,
weit über 50 Meter zu spritzen. Die Fontänen gehen direkt in die Reihen der
Castor-Gegner. Die stoßen aber immer wieder vor, lassen sich nass spritzen.
Noch immer kommen Menschen hinzu, die bei der Sitzblockade in Gedelitz
abgeräumt wurden. Die Demosprecherin fordert die Beamten zum "überlaufen"
auf. "Ihre Vorgesetzten setzen sie einem unzumutbaren Risiko aus!" ruft
sie. Der "mobile Musik-Kampfwagen" spielt laute Technomusik.
Der Castor ist jetzt exakt 125 Stunden unterwegs.
## 20.55 Uhr: Räumpanzer umstellt
In Groß Gußborn sind zwei Räumpanzer der Polizei umstellt. Auf der einen
Seite stehen laut Rado "Freies Wendland" abgestellte Trecker, auf der
anderen Seite Demonstranten. Die Polizei droht, sich mit Pfefferspray die
Durchfahrt zu erzwingen. Der Castor ist hier allerdings schon längst
durchgefahren.
## 20.30 Uhr: Polizei schickt wieder Greiftrupps in die Menge
Laase. Hier spitzt sich die Lage wieder zu. Es gibt Vorstöße der Polizei,
Greiftrupps laufen auf dem Acker umher, zerstreuen die Reihen der
Demonstranten und dringen bis zum Lautsprecherwagen vor. Die Wasserwerfer
sind auf das Feld gefahren. Eine Rednerin fordert die Atomkraftgegner auf,
zusammen zu bleiben. die Demonstranten rufen "Haut ab", vereinzelt fliegen
Böller. Es ist unklar, ob es auch Festnahmen gibt.
## 20.25 Uhr: Zwei Personen sind auf den ersten Lkw gesprungen
Laut NDR hat die Polizei die Gerüchte bestätigt, dass zwei Personen auf das
Führerhaus des erste Lkws des Castor-Konvois gesprungen sind. Daraufhin
musste der Konvoi offenbar in Grippel stoppen. Zuvor hatten Castor-Gegner
die Straßen offenbar mit Schmierseife oder etwas ähnlichem rutschig
gemacht, wie Atomkraftgegner vom Lautsprecherwagen in Laase erklärten. Das
hatte den Castor-Konvoi zu Schritt-Tempo gezwungen.
## 20.20 Uhr: Schwerer Qualm in Laase
Laase. Der Castorzug rückt näher, die Demonstranten werden unruhig,
Wasserwerfer rücken wieder vor, spritzen Wasser, immer wieder werden Böller
geworfen. "Wir haben alles Recht der Welt, hier zu sein", ruft eine
Rednerin des "Mobilen Musik Kampfwagens" am Rande der Kundgebung. "Passt
auf euch auf!"
Über 1.000 Demonstranten warten inzwschen auf der Wiese südlich der Straße
auf den Castortransport. Sechs Wasserwerfer und dichte Polizeketten
schirmen noch immer die Straße ab. Qualmende Strohballen haben die ganze
Gegend mit Rauch eingehüllt, die Sicht ist sehr schlecht. Bengalische Feuer
brennen.
## 20.15 Uhr: BI Umweltschutz kritisiert Härte der Polizei
Der Sprecher der BI Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, kritisiert die Härte
des Vorgehens der Polizei in Laase. Wie schon zu Beginn am Mittwoch letzter
Woche bei der Räumung der Bundesstraße 216 bei Metzingen sei auch hier die
"Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt", so die Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg (BI).
Zunächst seien Polizisten am Nachmittag gegen 18 Uhr mitten durch die Menge
einer von der BI angemeldeten Mahnwache in Laase geritten. Dann seien
wahllos Leute herausgegriffen worden, wie auch später gegen 18.30 Uhr am
"Musenpalast", wo ein Dauerkulturprogramm läuft. Es gab laut BI zahlreiche
Verletzte. "Wir haben uns bemüht, ein differenziertes Bild zu zeichnen,
wenn wir nach der Bewertung des Polizeieinsatzes gefragt wurden, müssen
dieses aber abschließend deutlich revidieren", sagte BI-Sprecher Wolfgang
Ehmke. "Auf der letzten Etappe zeigt die Polizei eine unglaubliche Härte,
so als gäbe es eine offene Rechnung mit Demonstranten wegen der langen
Transportzeit."
## 20.05 Uhr: Der Castor passiert im Moment Grippel
Nach Berichten von Radio Freies Wendland und castorticker.de passiert der
Konvoi im Moment Grippel.
## 19.50 Uhr: Castortransport erreicht Gusborn
Laut Hinweisen an Radio Freies Wendland hat der Konvoi mit den elf
Castor-Transportern inzwischen Groß Gusborn erreicht. Offenbar ist der
Konvoi nicht viel schneller als Schritttempo im Moment. Grund ist angeblich
eine glatte Fahrbahn.
## 19:25 Uhr: Polizei hält sich mit Kommentaren bedeckt
Lüneburg. Die Zentrale Pressestelle der Polizei gibt zur Zeit keine
weiteren Einschätzungen ab. Nur das die Strecke frei ist, bestätigte man.
Die Polizei wollte auch Meldungen von "X-tausendmal quer" über Verletzte
nach der Räumung der Sitzblockade in Laase/Gorleben nicht bestätigen.
"X-tausendmal quer" berichtet von 60 Quetschungen und Prellungen,
Verletzten mit Verdacht auf Rippen-, Arm- und Nasenbrüchen, fünf Personen,
die ins Krankenhaus eingewiesen worden sein sollen. Auch kommentieren will
der Sprecher die Vorwürfe nicht, der Einsatz sei härter als nötig gewesen.
"Wir haben über die Medien gehört, dass hart vorgegangen sein soll", sagt
er, "das haben wir an die Einsatzleitung weitergegeben, mehr können wir
nicht tun". Ein Statement werde es erst bei der Abschluss-PK der Polizei
geben – einen Termin konnte der Sprecher nicht nennen.
## 19.13 Uhr: Demonstranten warten hinter Absperrung auf Castor
Laase-Musenpalast. Hier auf der großen Wiese an der Transportstrecke hat
sich die Lage inzwischen wieder beruhigt. Die Polizei, die hier vor kurzem
noch Wasser auf Demontranten spritzte und Aktivisten aus der Menge
verhaftete, hat sich wieder zurückgezogen.
Mehrere hundert Demonstranten haben sich hier auf der Wiese versammelt. Und
es gesellen sich immer mehr Aktivisten mit Isomatten oder anderen
Gegenständen für Sitzblockaden hinzu. Offenbar kommen sie von der
Sitzblockade am Ortsausgang Gorleben. Sie können nicht näher an die
Transportstrecke als 50 Meter – wo mit einem Band die Sperrzone der Polizei
markiert ist. Dahinter stehen Hundertschaften der Polizei so weit das Auge
reicht. Außerdem sind immer noch sechs Wassewerfer postiert und ihre
Wasserkanonen auf die Wiese und die Demonstranten dort gerichtet.
## 19.00 Uhr: Durchfahrt in Splittau
Die Castoren fahren durch Splittau meldet castorticker.de.
## 18.38 Uhr: Castor rollt wieder
Wie die Nachrichtenagentur dapd meldet, hat der erste von elf Lastwagen mit
Castorbehälter den Verladebahnhof in Dannenberg verlassen. Laut
castorticker.de nehmen die Castoren die Südstrecke.
## 18.35 Uhr: Letzte Kletterin bei Gorleben aus dem Baum geholt.
Gorleben, Ortseingang. Inzwischen wurde die letzte Kletterin, ebenfalls
eine Robin Wood-Aktivistin, aus dem Baum geholt. Damit ist hier endgültig
der Weg frei. Inzwischen wird laut castorticker.de auch die Räumung des
Robin Wood-Baumhauses in Langendorf angekündigt.
## 18.25 Uhr: Heftige Vorstöße der Polizei in Laase
Laase. Greiftrupps rennen in die Menschenmenge, überrennen einige
Demonstranten, nehmen mehrere Personen fest. Sie setzen Pfefferspray ein
und ziehen die Festgenommenen in Richtung der Transportstrecke davon. Es
hatte zuvor keine Provokationen seitens der Demonstranten gegeben.
## 18.20 Uhr: taz-Reporter behindert
Dünsche. Extrem angespannte Stimmung bei den Polizisten, die kolonnenweise
Richtung Laase rasen. Obwohl die Straßen nicht vom Demo-Verbot betroffen
sind, stellt sich ein Mannschaftswagen vor dem Auto des taz-Reporters quer.
Als der um Durchfahrt bittet und die Presse-Akkreditierung der Polizei
vorzeigt, schreit ein Beamter: "Du kannst zu Fuß weiter gehen".
## 18.15 Uhr: Dritte Kletterin aus dem Baum geholt.
Gorleben, Ortseingang. Jetzt wird gerade die dritte Kletterin vom Baum
geholt. Nur eine der Vier ist noch oben. Dieses Mal hat es wieder etwas
länger gedauert, weil die beiden verbliebenen Kletter-Aktivistinnen (von
Robin Wood) noch einmal weiter in den Baum hineinkletterten, als die
Polizei gerade kam. Ergebnis: Der Kranwagen musste umparken, die Polizei
weitere Äste herausschneiden.
## 18.10 Uhr: Der Weg scheint jetzt frei zu sein
Laase. Die Wasserwerfer ziehen sich zurück. Aktuell ist alles geräumt. Wie
es im Moment aussieht, ist der Weg zum Endlager frei. Nur noch zwei
Kletterinnen hängen in Gorleben in den Bäumen.
## 18.05 Uhr: Reiterstaffel rückt vor
Laase. Jetzt massiver Wasserwerfereinsatz gegen Kundgebungsteilnehmer,
darunter kleine Kinder. Polizisten stürmen in Menge, Reiterstaffel rückt
vor. Weitere Feuer angezündet, einzelne Böllerwürfe.
## 17.59 Uhr: Wasserwerfer und brennende Strohballen
Laase, Musen-Palast. Neben der Transportstrecke kommt es zu heftigen
Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Wasserwerfer,
Greiftrupps und Reiterstaffeln sind im Einsatz. Die Polizei versucht,
brennende Strohballen zu löschen, die die Atomkraft-GegnerInnen in Brand
gesteckt haben.
## 17.59 Uhr: Kletterin macht es Einsatzkräften schwer
Gorleben, Ortseingang. Nachdem der erste Hänge-Aktivist runtergeholt worden
ist, machte die zweite Kletterin es den Einsatzkräften schwer. In 18 Meter
Höhe ist sie in die Bäume geklettert. Die Einsatzkräfte mussten Äste
wegschneiden, um sie auf den Boden zu holen. Zwei Aktivisten hängen
weiterhin über der Transportstrecke.
## 17.39 Uhr: Polizei holt Hänge-Aktivisten runter
Gorleben, Ortseingang. Räumeinheiten sind mit einem Kran vorgefahren, um
die Hänge-Aktivisten nach unten zu holen. AktivistInnen und Polizei
begrüßten sich mit Handschlag. Von unten rufen die Demonstrierenden: "Oben
bleiben!"
## 17.30 Uhr: Warten auf die Abfahrt
Dannenberg. Noch stehen die Castoren in Dannendorf. [1][heute.de] meldet,
dass mehrere Helikopter über dem Verladebahnhof schweben und eine baldige
Abfahrt bevorstehe. Die Polizeidirektion Lüneburg wollte dies nicht
bestätigen. Eine Sprecherin ließ wissen, dass man noch mit der Räumung der
Strecken beschäftigt sei.
## 17.03 Uhr: Hängblockade noch nicht geräumt
Gorleben, Ortseingang. Während die Sitzblockade vollständig aufgelöst
werden konnte, hängen noch immer vier AktivistInnen über der
Transportstrecke. Sie rufen die Namen von Atomkraftwerken - die Menge
hinter den Polizeiketten antwortet: "Abschalten, abschalten!"
## 16.59 Uhr: Sitzblockade komplett geräumt
Gorleben, ehemalige Sitzblockade. Die letzten SitzblockiererInnen sind aus
der Blockade entfernt worden. Jetzt räumt die Polizei noch die letzten Äste
und Baumstämme von der Straße. Viele Hundert Menschen stehen hinter den
Polizeiketten und schauen zu.
## 16.49 Uhr: Presse wird behindert
Die Presse wird von der Polizei massiv behindert das Geschehen zu
verfolgen, meldet castorticker.de. Zum Teil würden JournalistInnen sogar
beschimpft.
## 16.46 Uhr: Räumung der Holzbarrikaden schwierig
Gorleben, Sitzblockade. Auf der Seite Richtung Laase haben
SitzblockiererInnen zwei große Holzburgen gebaut. Nachdem die erste
problemlos von der Polizei geräumt werden konnte, gestaltet sich das
Vorhaben bei der zweiten schwierig: Zwei AktivistInnen haben sich in die
Barrikade eingebaut und liegen unter dem Astwerk, teils unter schweren
Baumstämmen. Die Barrikaden messen etwa 8 mal 8 Meter und sind ungefähr
1,50 Meter hoch. Derzeit berät die Polizei, wie sie die AktivistInnen und
die Holzbarrikade wegräumen können.
## 16.45 Uhr: Räumung geht schnell
Dreiviertel der DemonstrantInnen seien schon von der Straße getragen
worden, meldet ndr.de.
## 16.37 Uhr: Merkwürdige Arbeitsteilung
Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei geht weiterhin brutal gegen die
SitzblockiererInnen bei Gorleben vor. "Die Leute werden einfach
weggeschleift", berichtet ein taz-Reporter vor Ort.
Das größte Problem sei ein etwa 1,20 Meter hoher Holzzaun. Die Polizei hat
kein Konzept, wie sie die Demonstrierenden darüber bekommt. Teilweise
werden sie einfach darüber gehieft, teils geschmissen. Auf der anderen
Seite fangen andere Demonstrierende ihre KollegInnen auf. "Eine merkwürdige
Arbeitsteilung", meint ein Teilnehmer.
## 16.28 Uhr: Hälfte der Sitzblockade geräumt
Gorleben: Knapp die Hälfte der über 1000 BlockiererInnen ist bereits
geräumt worden. Auf der Straße bleiben verwaiste Strohballen zurück. Die
Musiker von der "Monkey Band" spielen unverdrossen weiter und singen in
Richtung Polizei: "Setz dich zu uns, verweiger deinen Dienst!" Die letzten
BlockiererInnen rufen "Abschalten, abschalten!"
## 16.20 Uhr: Ruppige Räumung
Ein Sprecher von "X-tausendmal quer" lässt wissen, dass die Polizei bei der
Räumung "recht ruppig" vorginge und Schmerzgriffe gegen all jene anwende,
die die Blockade nicht eigenständig verließen. Dies bestätigen auch
taz-Reporter am anderen Ende der Blockade (Richtung Laase): Ein Demonstrant
wurde kopfüber über den Zaun geworfen. Schmerzgriffe werden auch im Gesicht
angewendet. Scheinbar soll die Räumung schnell gehen. Für eine friedliche
Räumung scheinen nicht genug Einsatzkräfte vor Ort zu sein.
## 16.15 Uhr: Wildwest im Wendland
Zadrau. Auf kleinen Straßen, Waldwegen und Feldern zwischen den Dörfern
Dünsche, Siemen, Zadrau und Groß Gusborn liefern sich CastorgegnerInnen und
Polizei Verfolgungsjagden. Wilder Westen im Wendland.
Trecker stehen quer, Polizeifahrzeuge blockieren ebenfalls die Straßen in
der nicht vom Demo-Verbot betroffenen Region. Es kommt auch zu
Sitzblockaden. Kleine Gruppen von DemonstrantInnen versuchen an die
Transportstrecke zu gelangen.
## 16.10 Uhr: Friedliche Untergangsstimmung
"Das ist ein bisschen wie auf der Titanic", meint der Trommler von der
"Monkey Band". Mit seinen Band-Kollegen musiziert er immer noch inmitten
der Sitzblockade.
## 16.05 Uhr: AktivistInnen hängen über der Straße
Gorleben, Sitzblockade. Über der Straße hängen inzwischen drei Kletterer
mit einem Banner: "Anarchie statt Atomkraft". Darunter sitzt Felix Schnorr,
die Räder seines Rollstuhls sind abgeschraubt. Das sei seine dritte
Sitzblockade, erzählt er. Aufregend sei es aber immer noch.
## 16.01 Uhr: Gitarrenklänge zur Räumung
Der Blockade-Sprecher Christoph Bautz erklärt, wie geräumt wird. Man werde
von der Seite aus in den Wald hinein geräumt, nicht wie sonst üblich von
vorne nach hinten. Die Polizei ruft er auf, bei der Räumung verhältnismäßig
vorzugehen. Während in der Blockade noch fröhlich musiziert wird, lassen
sich die BlockiererInnen an den Rändern bereits friedlich wegtragen.
## 15.57 Uhr: Räumung hat begonnen
Gorleben, Sitzblockade. Polizisten marschieren in Zweierreihen auf. Die
Polizei weist darauf hin, dass die Räumkräfte keine Helme tragen. Beifall
von den BlockiererInnen. Im Hintergrund klingt ruhige Musik. Erste Leute
werden rausgetragen. Polizeikräfte und DemonstrantInnen tragen gemeinsam
Geäst weg, das auf der Straße liegt. "Das ist guter Ausdruck für den
friedlichen Charakter der Blockade", berichtet eine taz-Reporterin vor Ort.
## 15.45 Uhr: Roth zeigt sich solidarisch
Dannenberg. Der Bundesvorstand der Grünen hat sich in Trebel bei Gorleben
mit den Anti-Castor-Protesten solidarisch erklärt. "Die Mobilisierung gegen
die Castor-Transporte ist ungebrochen, wir erleben erneut einen sehr
bunten, erfolgreichen und kreativen Protest, den wir unterstützen", sagte
Grünen-Chefin Claudia Roth am Montag nach dem Bundesvorstandstreffen.
Die Aktionen der Castor-Gegner seien "bis auf wenige Ausnahmen friedlich".
Die Bewegung glaube nicht, dass die Bundesregierung eine Wende in der
Energiepolitik entschieden genug vorantreibe. Bei der Endlagersuche habe
die Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried
Kretschmann (Grüne) eine Tür geöffnet. "Dann darf man aber in Gorleben
nicht weiterbauen, wie es Umweltminister Norbert Röttgen tut", kritisierte
Roth den CDU-Politiker. (dapd)
## 15.40 Uhr: Letzter Castor wird verladen
Dannenberg, Verladestation. Der letzte Castor-Behälter wird vom Zug auf ein
Spezialfahrzeug umgeladen, berichten AktivistInnen auf [2][Twitter]. In den
frühen Morgenstunden hatte die Verlade-Aktion der elf Castoren begonnen.
Zwanzig Kilometer muss der Castor-Transport nun auf der Straße zurücklegen.
Wann es losgeht, entscheidet die Polizei. Welche Route der Transport nimmt,
ist noch nicht klar. Die Südroute ist nicht mehr von den
Greenpeace-AktivistInnen in dem blauen Kleintransporter blockiert. Auch die
Nordroute scheint frei zu sein. Vor der Straßenblockade am Ortseingang zu
Gorleben laufen aber beide Routen zusammen.
## 15.30 Uhr: Greenpeace-Blockade fast aufgelöst
Südroute. Die Kleintransporter-Blockade der Greenpeace-AktivistInnen auf
der Südroute sei so gut wie aufgelöst, berichtet ndr.de.
## 15.25 Uhr: Räumung steht bevor
Die Polizei fordert die Sitzblockierer vor Gorleben auf, unverzüglich die
Straße zu räumen. Wenn die Versammlung nicht in fünf Minuten aufgelöst sie,
werde man mit der Räumung beginnen. Das Polizeiaufgebot in unmittelbarer
Umgebung der Blockade ist jedoch relativ klein, berichten taz-ReporterInnen
aus der Blockade.
## 15.10 Uhr: Kletterer bringen sich in Stellung
Gorleben, Sitzblockade. Vier Kletterer steigen die Bäume an den Seiten der
blockierten Straße hinauf. Über die Fahrbahn sind Seile gespannt. Offenbar
planen sie, sich über der Straße abzuseilen und so die Räumung und den
Transport zu verzögern.
## 15.10 Uhr: Aufforderung zu gehen
Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei hat eine Durchsage gemacht, dass die
Versammlung aufgelöst ist. Alle erhielten einen Platzverweis. Seitens der
Demonstrierenden ertönte eine Gegenansage, eine Verordnung des "Freien
Wendlandes": "Alle Wendländer sind angehalten, sich umgehend auf die
Strecke zu begeben. Diesem Aufruf ist Folge zu leisten".
## 15.07 Uhr: Sitzblockade wächst
Gorleben. Zwanzig Meter Zugewinn für die Blockierer vor Gorleben. Rund
vierzig DemonstrantInnen lassen sich mit Matten direkt vor der
Einsatzwagenkolonne nieder. Die Beamten dulden es. Dass westwärts aber auf
der Fahrbahn inzwischen Geäst und Baumstämme schulterhoch getürmt werden,
missfällt ihnen. "Hallo, ich bin Carsten Schröder, spricht ein
Anti-Konflikt-Beamter durch einen Polizeilautsprecher. Genau wie Sie
wünschen wir uns eine friedliche Räumung." Höhnisches Gelächter. "Deshalb
unterlassen Sie es, Holz auf die Fahrbahn zu holen, sonst müssen wir
schweres Gerät einsetzen." Die Worte gehen in den Klängen einer Demo-Band
unter. Von Räumung ist noch nichts zu sehen. Die Polizisten stehen locker
vor ihren Wagen, unbehelmt, plaudernd oder rauchend.
## 15.06 Uhr: Greenpeace-Blockade bröckelt
Die Betonvorrichtung bei der Kleintransporter-Blockade auf der Südroute sei
von der Fahrbahn gelöst worden, meldet castorticker.de. Damit könnte der
Wagen nun entfernt werden.
## 15.00 Uhr: Über 1000 Sitzblockierer
Über Tausend AktivistInnen blockieren noch immer die Straße vor Gorleben.
"X-tausendmal quer" spricht von 1600 Blockierern. Die Stimmung sei
entspannt, berichten taz-RedakteurInnen vor Ort. Egal, welche Route der
Transport nimmt, an der Sitzblockade muss der Transport auf jeden Fall
vorbei. Die Räumung scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein.
## 14.48 Uhr: Greenpeaceblockade soll geräumt werden
Südroute. Die Polizei spannt jetzt Gurte um den Transporter mit den
Greenpeace-AktivistInnen und will dann versuchen, das Fahrzeug anzuheben,
berichtet der NDR.
## 14.40 Uhr: Zwischenbilanz der Proteste
Dannenberg/Gorleben. In einer Sondersendung von n.tv wird die bisherige
Bilanz der Proteste mit 200 verletzten Demonstrierenden und über fünfzig
verletzten PolizistInnen angegeben.
Insgesamt seien 19.000 Beamte im Einsatz. Die Hälfte davon sei laut
Schätzungen rund um Gorleben und Dannenberg zusammengezogen.
## 14.10 Uhr: Greenpeace-Blockade unverändert
Südroute. Während in Dannenberg der vorletzte Castor verladen wird,
scheinen sich die Anti-Blockade-Arbeiten auf der Südroute hinzuziehen. Der
Greenpeace-Kleintransporter steht unverändert quer auf der Straße. Die
Polizei hat nach Angaben von Greenpeace-Sprecher Tobias Münchmeyer
begonnen, den Betonklotz unterhalb des Wagens, in dem die zwei Aktivisten
angekettet sind, mit technischen Geräten zu bearbeiten. Journalisten werden
weiterhin in kleinen Gruppen kurz zu den Angeketteten vorgelassen.
## 13.45 Uhr: Aktiv bis ins hohe Alter
Gorleben. Mittagszeit in der Blockade. Die Vokü serviert diverse Suppen und
"Chili sin carne", selbst Wiener Würstchen wurden gesichtet. Seit dem
Morgen schmiert Anne Peters Käsestullen. Einen Laib Brot schaffe sie in 10
Minuten wegzuschmieren, berichtet die 74-jährige Wendländerin. "Wir werden
viel gelobt, das macht schon Spaß." Da sie nicht mehr auf die Straße könne,
versorge sie eben jetzt "unsere Kinder und Enkel", und das nun schon seit
zehn Jahren. Lachend gibt Peters ihre Devise preis: ohne Mampf kein Kampf.
## 13.40 Uhr: Polizei nach Nebenstedt
Dannenberg. Von Dannenberg in Richtung Nebenstedt werden jetzt in großem
Umfang Polizeikräfte verlagert. Immer wieder rollen große Polizeikarawanen
in Richtung Osten.
## 13.10 Uhr: Castor-Talk in Trebel
Trebel, Trebeler Bauernstuben. "Dass Gorleben als Endlager aufgegeben
werden muss, ist für uns selbstverständlich", sagt Bürgermeister Wolfgang
Wiegreffe der taz. Die Trebeler treibe nun die hohe Strahlenbelastung vor
Ort um. Es gebe eine Messung von einer Landesbehörde, dass die Strahlung am
Grenzwert angelangt sei. Die Leute in Trebel würden nur mangelhaft
informiert - und das schüre Ängste. Eckard Krüger, stellvertretender
Bürgermeister, fügt hinzu: "Das führt dazu, dass der Widerstand immer
stärker wird". Sogar die CDU fordere im Gemeinderat transparente
Informationen.
## 12.55 Uhr: Parlamentarischer Beobachter hält Proteste für notwendig
Trebel. Ralph Lenkert ist schon seit Tagen im Wendland unterwegs. Der
Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, der auch im Umweltausschuss sitzt,
verfolgt als parlamentarischer Beobachter das Protestgeschehen und den
Polizeieinsatz. "Unsere Aufgabe ist es, die Demonstranten vor Polizeigewalt
zu schützen", sagt er. Die Proteste seien nach wie vor notwendig. "Neulich
habe ich von einem Unionsabgeordneten in einem Hintergrundgespräch gehört,
man könne den Ausstiegsbeschluss noch immer kippen, wenn sich die
öffentliche Stimmung wieder beruhigt habe."
## 12.50 Uhr: 21 Trecker rücken vor
Südroute. "Ihr könnt noch ein Stück Vorfahren", sagt jetzt ein
Polizeibeamter zu den Bauern bei Splietau. "Ein Kollege von uns wird jetzt
die 50-Meter-Zone abschreiten." Dann zieht die Reihe der 21 Trecker bis zur
Demoverbotsgrenze vor. An einem Trecker ist ein großes Schild befestigt:
"Widerstand" steht darauf.
## 12.40 Uhr: Bauern verhandeln mit der Polizei
Südroute. Die Bauern bei Splietau haben zwei Verhandlungsführer zur Polizei
entsendet. "Wir würden gern von unserem Demonstrationsrecht Gebrauch machen
und feststellen, wo die fünzig Meter Demonstrationsverbotszone endet",
sagen sie zu einem Beamten. In einer Verfügung hatte das niedesächsische
Innenministerium zuvor ein Demonstrationsverbot erlassen, das fünfzig Meter
links und rechts der Transportstrecke gilt. Zwei muntere Bauern mit
Antiatomplaketten an den Mützen feixen und witzeln jetzt in bester Stimmung
mit der Polizei herum.
## 12.40 Uhr: Mit Humor gegen die Polizei
Gorleben. Am Nordende der Blockade wurde aus Geäst ein Gatter gebaut. Darin
sitzt ein Ochse, nun ja, eher ein Aktivist mit Kuhmütze. Gefährlicher
Bulle, verrät ein Schild. Was das soll? Muuuh, brummt der Mann nur. Ein
Kollege übersetzt: das symbolisiert den ganzen Wahnsinn hier gerade. Und es
habe einen Vorteil: das Gehege sei Privatgelände, behauptet der Mann und
lacht, das dürfen die anderen Bullen nicht so einfach räumen.
## 12.30 Uhr: Bauern gegen Polizei
Südroute. Auf einem Feld an der Südroute bei Splietau stehen 21 Trecker wie
eine Kampfansage nebeneinander aufgereit. Die Polizei zieht massiv Kräfte
zusammen, um weitere Bauern-Blockaden zu verhindern.
## 12.10 Uhr: Kulturprogramm in Laase
Laase. Der "Musen-Palast" in Laase ist eine Oase im Castor-Trubel. Nur ein
paar Meter von der Castor-Route entfernt, läuft hier seit Ankunft der
Castoren in Dannenberg ein Non-Stop-Kulturprogramm. Auf einer kleinen
Bühne, umsonst und draußen, spielt eine Zwei-Personen-Combo mit Akkordeon
und Posaune. Drumherum einige Bauwagen, ein Aufenthaltszelt und die
Volxküche. Etwa 200 CastorgegnerInnen sind hier, sehr entspannte Stimmung.
Die Zufahrt über Siemen und Dünsche (südlich der Südroute) ist noch frei.
## 12.00 Uhr: Widerstandsgruppen zeigen sich zufrieden
Dannenberg. Auf der Esso-Wiese herrscht ausgelassene Stimmung. Bei der
Pressekonferenz der Widerstandsgruppen klopfen sich die AktivistInnen
gegenseitig auf die Schulter. Für sie sind die Proteste schon jetzt ein
riesiger Erfolg. "Es kommt hier nicht darauf an, wie lange der Castor
rollt. Es kommt darauf an, dass von den Protesten bereits jetzt ein
deutliches Signal an die Politik ausging."
## 11.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm
Gorleben. Die Sitzblockierer vor Gorleben harren aus. Um die Tausend
Atomkraft-Gegner haben sich eingefunden, berichten taz-Reporter vor Ort.
Die Polizei scheint vorerst keine Absichten zu haben, die Blockade zu
räumen.
## 11.55 Uhr: Zoff um Kleintransporter-Aktion
Nach ZDF-Informationen soll der Renault-Kleintransporter auf dem Weg zur
Blockade eine Sperre durchfahren und dabei Polizisten ernsthaft gefährdet
haben. Greenpeace dementiert die Meldung auf Twitter.
## 11.50 Uhr: Strohballen auf der Straße
Gorleben. Sechs junge Kapuzenpulli-Träger versuchen, zwei große Strohballen
auf die Straße zu rollen. "Das lasst ihr schön bleiben", interveniert ein
Polizeitrupp. "Rollt die wieder zurück." Unentschlossene Blicke der
Jungautonomen, dann kippen sie die Ballen einfach um, schnappen sich
Teetassen und klettern rauf - zum Päuschen in der Sonne.
## 11.40 Uhr: CastorgegenerInnen zu Fuß unterwegs
Dünsche. Auf der Dorfstraße steht ein halbes Dutzend Trecker hinter einem
Räumpanzer.
CastorgegenerInnen sind zu Fuß Richtung Gorleben uns Laase unterwegs.
## 11.35: Postkarten für Inhaftierte Franziska
Gorleben. Emsiges Postkartenschreiben in der Blockade. Die Karten gehen
allesamt an die JVA Frankfurt a.M. Dort sitzt die junge Atomkraftgegnerin
Franziska wegen einer Aktion im Jahr 2008 in Haft. 11 Stunden lang hatte
sie den Castor aufgehalten, weil sie sich ins Gleisbett einbetoniert hatte.
"Wir sind in Gedanken bei Dir und stellen uns für Dich quer", schreibt eine
Gruppe aus Bonn. Vierzig Karten seien schon abgegeben worden, sagt Uwe von
der Poststelle, einem weißen Lautsprecherwagen.
Die AktivistInnen der Bäuerlichen Notgemeinschaft, die sich gestern bei
Hitzacker einbetoniert hatten, haben den Castor-Transport 14 Stunden lang
aufgehalten.
## 11.16 Uhr: Quickborn von Polizei besetzt
Quickborn. Von der angekündigten Mahnwache ist nichts zu sehen. Das Dorf an
der Nordstrecke ist von der Polizei besetzt. Schweres Gerät, hunderte
Fahrzeuge, links und rechts der Dorfstraße sind Absperrgitter. Die Polizei
führt scharfe Personen- und Fahrzeugkontrollen durch.
## 11.15 Uhr: Kontakt zu Greenpeace-AktivistInnen
Klein Gusborn. Erster direkter taz-Kontakt zu den Greenpeace-Aktivisten im
Kleintransporter: Es geht ihnen gut. Wie berichtet, sind ein Mann und eine
Frau mit einem Arm im mehrteilig aufgebauten Betonblock verankert, der
unter dem Wagen auf der Straße steht und dort vermutlich ähnlich wie bei
der Greenpeace-Lastwagen-Blockade im letzten Jahr im Asphalt verankert ist.
Eine weitere Person ist zur Betreuung im Wagen, dazu Transparente mit der
Aufschrift "Ausstieg aus Gorleben: Castor stopp!" Polizeitechniker und
Ärzte sind vor Ort, auch eine Band ist eingetroffen.
## 11.00 Uhr: Polizeipräsident beeindruckt
Dannenberg. Die Einsatzleitung der Polizei richtet sich auf weiterhin lang
anhaltende Blockaden ein. Am Verladekran in Dannenberg hat der Lüneburger
Polizeipräsident Friedrich Niehörster eine Pressekonferenz gegeben. "Wir
sind erst in der Mitte des Einsatzes", sagte er. "Zur Stunde vermag ich
noch nicht einmal zu sagen, an welchem Tag dieser Woche der Einsatz beendet
sein wird."
Für die technischen Einheiten der Polizei seien die Blockaden wie die
gestrige Betonpyramide bei Hitzacker und die heutige
Kleintransporter-Blockade auf der Südroute eine große Herausforderung. "Ich
bin sicher, dass die Bevölkerung noch zahlreiche kreative Einfälle hat, wie
dieser Transport auch weiterhin aufgehalten werden kann", so Niehörster
weiter.
Thomas Osterroth, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, ergänzte:
"Nicht die Schnelligkeit, sondern die Sicherheit ist für uns das
entscheidende Kreiterium für die Durchführung des Transports."
## 10.40 Uhr: Zwei Greenpeacer im Betonblock
Südroute. Details zur Blockade: Am Ortsausgang Klein Gusborn auf der
Südroute parkt ein Transporter quer auf der Fahrbahn. Im Fahrzeug liegen
zwei Greenpaeace-AktivistInnen, ein Mann und eine Frau. Ihre Arme befinden
sich in einem Betonblock, der durch den Boden auf die Straße gelassen ist.
Details zum Aufbau liegen noch nicht vor. Die Polizei schirmt das Fahrzeug
vor Medien und Sympathisanten ab. JournalistInnen, die sich von einem
benachbarten Grundstück aus einen Überblick verschaffen wollen, werden
durch eine vier Meter hoch aufgehängte Plane daran gehindert. Die
Verärgerung ist groß.
## 10.31: Hälfte der Castoren verladen
Dannenberg. Der sechste Castor-Behälter wird vom Zug auf einen LKW gehieft.
Innerhalb von vier Stunden ist die Hälfte der Atommüll-Behälter damit
verladen worden. Wenn die andere Hälfte geschafft ist, müssen die LKW die
letzte Etappe hinter sich bringen: den etwa zwanzig Kilometer langen Weg
von Dannenberg nach Gorleben, der nur auf der Straße zurückgelegt werden
kann.
Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg schätzt, dass die Spezialfahrzeuge
mit den Castoren frühestens um 15 Uhr in Richtung Gorleben aufbrechen
werden. Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) rechnet laut Berichten
von [3][ndr.de] mit einer Weiterfahrt in den frühen Abendstunden. Wann es
losgeht, entscheide die Polizei.
Es gibt zwei mögliche Strecken: Die Süd- und Nordroute. Auf der Südroute
blockieren Greenpeace-AktivistInnen mit einem Kleintransporter den Weg. Auf
der Nordroute versperrt die "X-tausenmal quer"-Blockade die Durchfahrt.
## 10.19 Uhr Nordstrecke dicht
Gorleben. Die Strecke nach Gorleben ist dicht. Kein Ort, an dem man nicht
mit dem Auto von der roten Polizeikelle rausgewunken wird. "Alle abweisen,
außer Presse", gibt ein Beamter seinem Kollegen Order.
Anwärter auf unser schönstes atomkritisches Dorf ist Langendorf. Neben
einigen besonders authentisch ausgearbeiteten Protestpuppen am Straßenrand
baumelt hier in jedem zweiten Vorgarten ein gelbes Atomfass in der
Morgensonne, aufgehängt an Pfählen.
## 9.45 Uhr: Straße blockiert
Klein Gusborn. Vier Greenpeace-AktivistInnen haben sich in einem
Kleinlaster auf der Straße fixiert.
"44-mal Fukushima rollt nun nach Gorleben", sagt Tobias Riedel,
Atomeexperte bei Greenpeace.
## 9.40 Uhr: Angemeldete Mahnwachen
Laase und Quickborn. Um 10 Uhr beginnt in Groß Gusborn eine Mahnwache,
weitere folgen um 10.30 Uhr in Laase und Quickborn, wie der castorticker
meldet.
## 9.30 Uhr: Medien kommen
Zwischen Laase und Gorleben. Mit der Morgensonne kommen auch die Medien.
Manch ein Blockierer hat jetzt schon ein Mikrofon unter der Nase. Der
SprecherInnenrat, das basisdemokratische Entscheidungsgremium der
Sitzblockade, steht im Kreis und muss seine Beratung kurz unterbrechen, als
ein Polizeihubschrauber über sie hinweg fliegt.
PolizistInnen mit roten Konfliktmanagement-Westen laufen durch die Reihen
und sprechen mit den CastorgegnerInnen.
## 9.05 Uhr: Polizeipräsident kommt
Lüneburg. Die Pressestelle der Polizei meldet, dass heute Vormittag,
voraussichtlich zwischen 10.30 Uhr und 11 Uhr, der Lüneburger
Polizeipräsident Friedrich Niehörster und der Präsident der
Bundespolizeidirektion Hannover, Thomas Osterroth, im Mediendorf an der
Umladestation in Dannenberg eintreffen und eine Zwischenbilanz zum
bisherigen Einsatzverlauf ziehen werden.
## 9.02 Uhr: Pressekonferenz auf Esso-Wiese
Dannenberg. Für 11 Uhr ist eine Pressekonferenz auf der Esso-Wiese in
Dannenberg geplant, meldet [4][castorticker.de.] Thema: Die bäuerliche
Pyramidenblockade der letzten Tage.
## 8.50 Uhr: Wer schützt ?
Dannenberg, Verladebahnhof. Der Castorzug hat direkt vor dem
Übertragungswagen der Presse geparkt. Nur noch ein Zaun trennt sie von den
Behältern. Damit sitzen einige Journalisten so nahe dran wie eine
Greenpeace-Messstation, die 4 bis 4,5 Mikrosievert Neutronenstrahlung pro
Stunde gemessen hat.
Ist das gefährlich? Ein n-tv-Mitarbeiter, der aus einem Übertragungswagen
steigt, hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Also, liebe Kollegen:
Als unbedenklich gelten 0,1 Mikrosievert pro Stunde oder 3 pro Tag. Nach
einer Stunde wäre die Tagesdosis also überschritten. Andererseits: Auf
einem Flug von Frankreich nach New York bekommt man 55 Mikrosievert ab.
Also heute besser nicht mehr ins Flugzeug steigen.
## 8.45 Uhr: Die nächsten vier Castoren
Dannenberg, Verladestation. Nach Angaben von [5][Greenpeace] werden vier
neue Atommüll-Behälter in die Verladestation in Dannenberg gefahren.
## 8.41 Uhr: Dritter Behälter verladen
Dannenberg. Wie castorticker.de soeben meldet, wurde der dritte Behälter
verladen.
## 8.20 Uhr: Strahlende Morgengrüße
Zwischen Laase und Gorleben. "Die Morgenröte der Revolution erstrahlt nicht
nach einer durchschlafenen Nacht", begrüßte Jürgen Fahrenkrug von
"X-tausendmal quer" gerade die aufstehenden Blockierer zwischen Laase und
Gorleben aus dem Lautsprecherwagen heraus. Als kurz danach eine kleine
Gruppe aus dem Wald kommt, um die Blockierer zu unterstützen, erntet diese
Applaus.
## 8.11 Uhr: Castorbehälter werden verladen
Dannenberg. Die ersten beiden Castorbehälter sind verladen. Mit der
Verladung des dritten Behälters wurde begonnen.
## 7.50 Uhr: Adventsgedichte an der Feuertonne
Zwischen Laase und Gorleben. Mit einem Mal ist das ganze Heer an
Straßenblockierern erwacht. Die Polizei hat ihren Scheinwerferwagen
abgeschaltet, weil Mutter Natur ihren eigenen gerade langsam aufdreht. Drei
Blockierer rezitieren Adventsgedichte während sie sich an einer brennenden
Tonne wärmen.
## 7.30 Uhr: Infos zu Montagdemos
Ab 10.30 Uhr gibt es am Montagvormittag Demonstrationen und Mahnwachen in
Quickborn, Laase, Siemen und Groß Gusborn. Die Polizei muss alle
Demonstranten zu den Treffpunkten durchlassen, weil die Veranstaltungen
offiziell angemeldet wurden.
## 7.00 Uhr: Blockade wacht langsam auf
Zwischen Laase und Gorleben. Während die Polizisten, die die Blockierer
über Nacht beobachtet haben, von ihren Kollegen abgewechselt werden, kehrt
ganz allmählich Leben in der Straßenblockade ein. Hier und da raschelt es
in den Plastikplanen, unter denen die Atommüll-Gegner die Nacht verbracht
haben. Am Lagerfeuer des Infopoints sitzen 15 Leute und langsam aber sicher
weicht die Nacht dem Morgengrauen
## 6.45 Uhr: Greenpeace misst Neutronenstrahlung
Verladebahnhof Dannenberg. Greenpeace misst im Garten eines Privathauses in
14 Metern Entfernung vom Verladebahnhof die Neutronenstrahlung der
Castoren, wenn sie langsam Richtung Verladekran vorbeirollen. Sie beträgt 4
bis 4,5 Mikrosievert. Das 500fache der natürlichen Hintergrundstrahlung.
"Das haben wir im Frühjahr auch in Fukushima gemessen", sagt Nuklearexperte
Tobias Riedl. Mit der Entfernung zu den Behältern nehme die Strahlung ab:
Das 50fache der Hintergrundstrahlung in 40 Metern. Die Werte seien bei den
Transporten üblich, sagt Riedl.
## 6.40 Uhr: Claudia Roth soll zurücktreten
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur afp fordert der Chef der
Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, die Grünen-Chefin
Claudia Roth nach ihrer harten Kritik am Castor-Polizeieinsatz zum
Rücktritt von der Parteispitze auf. Wendt sagte der Neuen Osnabrücker
Zeitung, "wer einen rechtmäßigen Polizeieinsatz als Anschlag auf die
Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden." Mit ihren
Äußerungen gegen die Polizei sei Roth eine Wegbereiterin für politischen
Extremismus in Deutschland. "Eine Frau mit derart verantwortungslosem
Verhalten hat an der Spitze einer demokratischen Partei nichts zu suchen",
fügte Wendt hinzu.
Roth hatte der Polizei ein "absolut überzogenes" Vorgehen vorgeworfen. Der
Einsatz sei "ein Anschlag auf die Demokratie", sagte sie am Sonntag auf dem
Bundesparteitag der Grünen in Kiel.
## 6.30 Uhr: Robin-Wood hält Baumhaus besetzt
"Robin Wood" hält weiterhin ihr Baumhaus in Langendorf erfolgreich besetzt.
## 6.15 Uhr: Nur 20 Leute in Nebenstedt
Die Antiatombewegung im Wendland schläft noch. Doch wackere 20 Menschen
haben sich in Nebenstedt zu einer frühmorgendlichen Kundgebung auf einem
Feld eingefunden. "Diese Kundgebung wird in die Geschichte des Widerstands
eingehen", ruft Mathias Edler von Greenpeace von einer mobilen Bühne
herunter. Die wenigen Anwesenden klatschen belustigt. Es ist ein
Mini-Rekord. Dafür sind sie auf die Dauer der Blockaden stolz. Die
Volxküche hat auch mit mehr Teilnehmern gerechnet und ein großes, leckeres
Frühstücksbüffett aufgefahren.
## 5.30 Uhr: Kundgebung in Nebenstedt
In Nebenstedt, im Südosten von Dannenberg auf der L 256 Richtung Gorleben,
beginnt in diesen Minuten eine Kundgebung. Radio "Freies Wendland"
berichtet, die Volxküche schenkt dort auch Kaffee aus.
## 5.01 Uhr: Castoren werden verladen
Dannenberg. Eine Rangierlok zieht die ersten drei Castoren um Verladekran
heran. Ein paar Demonstranten stehen vor den Absperrgittern, einer ist als
Sensenmann verkleidet.
## 4.30 Uhr: In Kürze wird verladen
Dannenberg. Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, soll schon um 5 Uhr
mit dem Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf Tieflader begonnen
werden. Wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft des Zwischenlagers
Gorleben sagte, werden etwa 15 Stunden dafür veranschlagt. Allein das
Messen der Strahlung nach dem Umsetzen dauert bei jedem Castor eine
Dreiviertelstunde. Die Umladestation wird durch Scheinwerfer und Hunderte
Polizisten gesichert.
## 4.20 Uhr: Rekord im Wok
Bahnhof Hitzacker, Küche des "Marwedeler Münchhofes". "Ich hab heute meinen
Wok-Rekord gebrochen", sagt Marianne. Den ganzen Tag hat sie gekocht.
Spaghetti, Hack mit Rosmarin, Kartoffeln und Quark. "Jetzt ist der Castor
durch. Mir läuft es jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn ich den Zug
sehe", sagt die Küchenmeisterin.
## 4.10 Uhr: Schlaf auf der Straße
Straße zwischen Laase und Gorleben. Die Blockierer schlafen zu Hunderten
auf dem harten Asphalt. Am Infopoint, dessen Zelte etwas abseits im Wald
stehen, herrscht derweil gemütliche Campingatmosphäre. Neun Leute sitzen um
das Lagerfeuer, wärmen sich und diskutieren dabei über alles zwischen
Occupy-Bewegung und Atompolitik. Ein alter Monitor hinter einer Glasscheibe
zeigt den Castorticker. Ab und zu steht jemand auf und schaut darauf. Vier
Beamte beobachten die Szene.
## 3.55 Uhr: 15 Stunden Verladezeit
Die Nachrichtenagentur dapd berichtet, dass etwa 15 Stunden für das
Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf die Schwerlasttransporter
veranschlagt sind. Inzwischen ist der Zug laut castorticker.de auch im
Verladebahnhof Dannenberg angekommen. Radio "Freies Wendland" berichtet,
der Zug wäre laut hupend in den Bahnhof eingefahren.
## 3.30 Uhr: Zug rollt durch Hitzacker
"Da ist das Ding!" Der Castor rollt durch Hitzacker. "Scheiß Gefühl den zu
sehen, nach all dem Kampf", sagt ein Aktivist, der zuvor noch auf den
Schienen saß und stundenlang die Strecke mit blockierte.
## 3 Uhr: Ankettaktion bei Hitzacker beendet
Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, ist die Ankettaktion auf der
Stecke des Castor-Transports bei Hitzacker von der Polizei beendet worden.
Der Atomkraftgegner, der sich mit einem Rohr an die Gleise gekettet hatte,
sei von den Schienen gelöst worden, sagt ein Polizeisprecher. Die Reparatur
der beschädigten Gleise sei bereits im Gange.
## 2.30 Uhr: "Polizei hat guten Tag erwischt"
Hitzacker. "Das hier ist wirklich total peacig. Die Polizei hat einen guten
Tag erwischt", sagt ein Demonstrations-Seelsorger, der die Schienenblockade
in Hitzacker begleitet hat. Er ist zufrieden mit dem Polizeieinsatz. "Das
ist korrekt und ordentlich verlaufen." Auch bei der Schienenblokade in
Harlingen sei er positiv überrascht gewesen. Denn nach den heftigen
Polizeieinsätzen in den ersten Tage sei dies eine positive Entwicklung
gewesen.
In Hitzacker sitzen jetzt nur noch wenige Dutzend AktivistInnen auf den
Schienen.
## 2.20 Uhr: Hitzacker fast geräumt, Castor steht noch
Harlingen. Der Castor steht noch immer ungerührt auf den Schienen. Dutzende
Polizeiwagen stehen auf den Feldern seitlich der Schienenstrecke und
leuchten die Felder aus, damit sich niemand unbemerkt nähern kann. In der
Dunkelheit der Nacht, unter dem Sternenhimmel, macht das Lichtermeer einen
gespenstischen Eindruck. Ein Hubschrauber kreist über den Schienen.
Die Blockade ist spätestens in einer halben Stunde geräumt.
## 2.10 Uhr: Strom und Nachtruhe
zw. Laase und Gorleben. Der Strom ist schon länger wieder da, die
Gummibärchenbecher der "Fahrenden Gerüchteküche" in der Mitte der Blockade
sind gut beleuchtet. Musik läuft aber nicht mehr, denn abgesehen von einem
guten Dutzend Leute, das an den Reihen der Schlafenden vorbeizieht und
einer Handvoll, die an einer brennenden Tonne steht, herscht Nachtruhe bei
den Blockierern.
## 2 Uhr: Ungewohnte Ruhe in Metzingen
In der Nähe des Camps Metzingen, auf der B 216, brennt ein kleines
Feuerchen auf der Straße. Anders als in den Nächten zuvor ist die Polizei
hier aber nicht präsent. Fast schon ungewohnt: Keine Wasserwerfer, keine
Räumfahrzeuge, keine Polizeibeamten vor dem Widerstandsnest Nummer Eins.
Alles ist ruhig.
## 1.45 Uhr: Großteil der Blockierer sind geräumt
Hitzacker. Die Polizei hat die meisten Gleis-Blockierer geräumt. Derzeit
befinden sich noch etwa 300 auf den Schienen. In weniger als einer Stunde
könnte die Räumung bei Hitzacker beendet sein.
## 1.25 Uhr: Straßenblockaden mit Treckern
Pudripp/Dünsche. Während die Polizei die Gleise bei Hitzacker räumt und der
Castorzug noch immer steht, beginnen auf den Straßen bis zum Zwischenlager
die Straßenblockaden. Die Kollegen vom Castorticker berichten von 20
Treckern auf der Kreuzung in Pudripp. Auch in Dünsche finde derzeit eine
"Landmaschinenausstellung" statt. Anderswo liegen Strohballen auf der
Straße.
## 1.03 Uhr: Polizei kontrolliert akribisch
Verladekran Dannenberg. Wenige hundert Meter entfernt kontrollieren
Polizisten akribisch eine Straßenkreuzung. Es war genau hier, wo die
spektakuläre "Bierwagenblockade" von Greenpeace den Transport 2010
stundenlang aufhält. Als Getränkelieferanten verkleidet hatten
Atomkraftgegner behauptet, die Polizei mit Getränken versorgen zu wollen.
Dann hatten sich die Greenpeace-Aktivisten aus einem präparierten Innenraum
des Bierlasters durch den LKW-Boden in die Straße gebohrt und verkeilt. Im
LKW waren die Blockierer wiederum mit ihren Füßen in Beton eingelassen und
mit ihren Armen durch Beton verkettet. Es war eine der spektakulärsten
Aktionen der Castor-Geschichte. Nochmal soll das an dieser Kreuzung nicht
passieren.
## 1.00 Uhr: "Bitte vergessen sie nichts auf den Gleisen"
Hitzacker. Die Einsatzleitung der Polizei scheint sich als Kandidat für den
Deeskalationspreis 2011 ins Gespräch bringen zu wollen. Wie ein
freundlicher Zugschaffner bittet der Polizeisprecher die Sitzblockierer, an
"alle ihre persönlichen Gegenstände zu denken und nichts auf den Gleisen zu
vergessen."
## 0.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm
Verladekran Dannenberg. Am Verladekran in Dannenberg herrscht noch Ruhe.
Bald werden hier die Kameras postiert und die Moderatoren auf die
vorbereiteten Plattformen steigen, von denen man freien Blick auf die
Castoren haben wird. Die gängige Fernsehkulisse, vor der in jedem Jahr die
Fernsehmoderatoren ihre Live-Schalten abhalten, steht bereit. Auch der
Castor steht schon in einigen Kilometern Entfernung. Doch er ist noch nicht
da.
## 0.57 Uhr: Kontrollen auf beiden Straßen-Strecken
Nordstrecke. Die sogenannten Nordstrecke wird auch von Polizei
kontrolliert. Allerdings ist hier die Kontrolldichte und auch die
Polizeipräsenz wesentlich geringer als auf der Südstrecke.
## 0.55 Uhr: Pyramide ist weg
Hitzacker. Am westlichen Ende der Blockade hat der Bauzug, der dem
Castorzug voraus fährt, die Pyramide aus dem Gleisbett gehoben, an die sich
die Aktivisten der "bäuerlichen Notgemeinschaft" gekettet hatten.
## 0.47 Uhr: Ruhige und zügige Räumung
Hitzacker. Der Polizeisprecher bedankt sich bei den Blockierern für die
"bisher gezeigte Unterstützung". Die Räumung läuft bisher zügig und sehr
ruhig ab, die Castorgegner werden auf die südliche Seite der Schiene
gebracht.
## 0.40 Uhr: Polizei versperrt Bundestagsabgeordneten und Journalisten den
Weg
Der Grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler übt heftige Kritik
an der Polizei vor Ort. "Obwohl mir vorher vom Polizeisprecher zugesichert
wurde, dass ich überall ungehinderten Zugang haben werde, haben die Beamten
mich soeben mehrmals daran gehindert, zur Blockade in Hitzacker zu
gelangen. Diese Behinderung und Einschränkung der parlamentarischen
Kontrollrechte ist inakzeptabel", sagte Kindler der taz vor Ort.
Auch taz-Reporter haben kaum mehr Sicht auf die Gleise. Polizisten,
offenbar von der Bundespolizei, hindern sie daran, die Räumung der Schienen
zu beobachten.
## 0.30 Uhr: Räumung beginnt
Hitzacker. Die Polizei beginnt mit der Räumung der Schienen. Ein Polizist
sagt durch den Lautsprecher, die Blockierer mögen bedenken, dass die
Beamten schon sehr lange im Einsatz und deshalb körperlich belastet seien.
Die Demonstranten mögen sich deshalb kooperativ verhalten. Die
Atomkraftgegner antworten mit Sprechchören: Die Polizei solle "die Knüppel
wegwerfen" und sich "in die Demo einreihen."
Als deeskalierende Maßnahme würden die Beamten die räumen, keine Helme
tragen, so der Polizeisprecher.
## 0.20 Uhr: Der Strom ist weg
Gorleben. Seit zehn Minuten ist der Strom weg. Der Großteil der Blockierer
mag froh darüber sein, weil er jetzt ist Ruhe weiterschlafen kann. Bei den
anderen hält die lockere, heitere Stimmung an. Das Licht der
Polizeischeinwerfer reicht auch. Drei Polizisten drehen ihre Runde und
leuchten mit Taschenlampen auf Blockierer und Wald.
## 0.19 Uhr: Die Straßen werden bewacht
Grippel. Die Kreuzung in Grippel ist hell ausgeleuchtet. Hier, wo die Nord-
und Südstrecke, also die beiden möglichen Transportrouten vom Verladekran
in Dannenberg, zusammenführen, fürchtet die Polizei mögliche
Straßenblockaden. Beamte bewachen die Kreuzung daher akribisch. Doch noch
ist der Castortransport gar nicht am Verladekran angekommen, wo die elf
Behälter dann stundenlang vom Zug auf Schwertransporter gewuchtet werden,
um über die Straße nach Gorleben zu fahren. Dann passiert etwas seltsames
in Grippel. Ein bewaffneter Polizist führt eine Straßenkontrolle durch.
Doch er steigt nicht aus einem Polizeiwagen aus, sondern aus einem
Krankenwagen. Nach der Kontrolle setzt er sich wieder auf den
Beifahrersitz. Dann geht die Patroullienfahrt weiter, im Rettungswagen.
## 0.00 Uhr: Dritte Aufforderung - Weg zum Räumen ist frei
Hitzacker. Die dritte Aufforderung der Polizei. Damit ist rechtlich der Weg
frei für die Räumung der Gleise. Der Sprecher der Polizei weist noch darauf
hin, dass eine Ingewahrsamnahme bei Personen, die keinen Anlass dazu geben,
nicht geplant ist. Derartiges sei seiner Darstellung nach gerüchtweise in
der Blockade verbreitet worden.
***
Taz-Autoren vor Ort: Rudolf Balmer, Sebastian Fischer, Klaus-Peter
Klingelschmitt, Martin Kaul, Reimar Paul, Annika Stenzel, Benjamin Laufer,
Teresa Havlicek, Ingo Arzt, Malte Kreutzfeldt, Jörn Alexander, Felix
Dachsel, Julia Seeliger, Christian Jakob
In der Berliner Redaktion: Carl Ziegner, Marie-Claude Bianco, Jannis
Hagmann, Corinna Klingler, Matthias Urbach, Thomas Schmid, Paul Wrusch
28 Nov 2011
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[1] http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/20/0,3672,8375540,00.html
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