| # taz.de -- Keine Reform des Medizinproduktegesetzes: Nur ein bisschen mehr Kon… | |
| > Das Bundesgesundheitsministerium verweigert sich der strengeren | |
| > EU-Regulierung von Medizinprodukten. Mehr Überwachung soll helfen. | |
| Bild: Auch in Deutschland sind viele Frauen vom PIP-Brustimplantateskandal betr… | |
| BERLIN taz | Das FDP-geführte Bundesgesundheitsministerium sieht keinen | |
| Grund, das umstrittene Medizinproduktegesetz grundlegend zu reformieren. | |
| Und das, obwohl auch in Deutschland immer mehr Frauen vom | |
| PIP-Brustimplantateskandal betroffen sind. Es gebe "keinen Anlass, | |
| grundsätzlich die Systemfrage zu stellen", hieß es am Donnerstag aus | |
| Ministeriumskreisen. | |
| Damit ist klar: Deutschland wird den französischen Gesundheitsminister | |
| Xavier Bertrand nicht bei seinen Bemühungen unterstützen, die Zulassung von | |
| Medizinprodukten hoher Risikoklassen (etwa Herzschrittmacher, Knie- oder | |
| Hüftprothesen) künftig durch ein europäisches Gesetz ebenso streng zu | |
| regulieren wie die von Arzneimitteln. | |
| Minister Daniel Bahr selbst äußerte sich bisher nicht. Verbesserungen | |
| verspricht sich sein Haus durch eine "systematisierte und | |
| qualitätsgesicherte Überwachung" der Medizinprodukte durch die zuständigen | |
| Landesbehörden sowie durch die "benannten Stellen". | |
| Letztere sind die privaten Prüfinstitute, die sich die Hersteller | |
| europaweit selbst aussuchen dürfen und denen sie ihre eigenen Studien | |
| vorlegen, um sodann das CE-Siegel zu bekommen und damit EU-weiten | |
| Marktzugang. Künftig soll es vermehrt Probenziehungen sowie unangemeldete | |
| Kontrollen geben. | |
| Denkbar sei mittelfristig auch, eine Nutzenbewertung für Medizinprodukte | |
| einzuführen, wie es sie seit 2011 für Medikamente gibt. Danach müssten die | |
| Hersteller durch Studien einen patientenrelevanten Zusatznutzen ihrer | |
| Implantate gegenüber herkömmlichen Produkten nachweisen, um von den | |
| gesetzlichen Krankenkassen erstattet zu werden. | |
| Eingesetzte Implantate sollen auch besser rückverfolgt werden können. | |
| Denkbar sei eine maschinenlesbare Codierung, hieß es. Derzeit weiß niemand | |
| in Europa, wie viele Implantate welcher Sorte bei wem eingesetzt wurden. | |
| Die Behörden schätzen, dass in Deutschland weniger als 10.000 Frauen | |
| PIP-Implantate tragen. | |
| 12 Jan 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Heike Holdinghausen | |
| ## TAGS | |
| Brustimplantate | |
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