Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kreativer Protest gegen SOPA: Wie Katzen grillen
> Der Protest gegen das umstrittene US-Zensurgesetz SOPA kennt viele Formen
> - nicht nur schwarze Seiten. Die wiederum führten bei etlichen Schülern
> zur Verzweiflung.
Bild: "Misch dich nicht ein, wenn du's nicht verstehst." Protest gegen SOPA in …
BERLIN taz | Dunkel wurde es am Mittwoch im Internet, etwa 7.000 Seiten
schwärzten zusammen mit der Wikipedia weltweit ihre Inhalte ein –
[1][Buzzfeed] hat die reichweitenstärksten dokumentiert.
Und auch in Deutschland fand die Aktion rege Teilnahme: Knapp unter hundert
Seiten beteiligten sich am Wikipedia-Protest gegen SOPA und PIPA. Denn
tatsächlich bedrohen diese Gesetzesvorhaben (und auch wie das europäische
Pendant ACTA) die Netzkultur, wie man im Detail in der
[2][Pressemitteilung] der Digitalen Gesellschaft nachlesen kann.
Dass die Proteste einen Großteil der Netznutzer unvorbereitet treffen
würde, damit war zu rechnen gewesen. Aber wie würden sie reagieren?
[3][Hilferufe] tausender verzweifelter Schüler und Studenten, die ihre
Hausaufgaben nicht fertigbekommen, hallten durch [4][Twitter und Facebook].
Quasi als Antwort darauf entwickelte sich sofort das Mem
[5][//twitter.com/#!/search/factswithoutwikipedia:#factswithoutwikipedia],
ein Sammelsurium ausgedachter Fakten und erfundener Missverständnisse, ein
Panoptikum nützlichen Unwissens: Die besten Tweets hat [6][abc.net]
gesammelt.
## Wie Katzen grillen
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie der Blackout aufgenommen wurde,
lohnt es sich, einen Blick auf den Twitteraccount
[7][//twitter.com/#!/herpderpedia:herpderpedia] zu werfen: dort werden
gezielt Äußerungen größtenteils überraschter, häufig ziemlich ärgerlicher
Kommentatoren gesammelt. Und es sind viele, viele Tweets: Zahlreich sind
jene, die nicht wissen, warum ihnen die Wikipedia nicht zur Verfügung
steht.
Denen kann geholfen werden: Worum es bei den Protesten genau geht, erklärt
dieses drei Monate alte [8][Video]. Etwas anschaulicher und weniger
detailliert hat Matthew Inman auf seiner beliebten Comicseite
[9][theoatmeal.com] zusammengefasst, was SOPA und PIPA für seine Arbeit
bedeuten. Moral: Diese Vorhaben sind wie Katzengrillen. Auf einen ganz
ähnlichen Schluss kommt das Lied des Tages: The day the LOLcats died.
Clark Shirky liefert dazu in einem [10][TED-Talk] die historischen
Hintergründe und die kulturellen Konsequenzen: Tatsächlich handelt es sich
ihmzufolge um einen klassischen Verteilungskampf, einen Abwehrkampf der
großen Medienunternehmen. Die nutzen gerade all ihren politischen Einfluss,
um ihre Einnahmen zu sichern und die Kopie als solche zu verdammen, und
bedrohen damit eines der wichtigsten Prinzipien des sozialen Netzes: dass
nämlich Menschen Dinge miteinander teilen.
Dieses Prinzip wird, so Shirky, seit dem [11][DMCA] verfolgt, und SOPA und
PIPA sind nur ein weiterer Schritt. Das Ziel der Medienunternehmen ist, aus
den vielen vielen Produzenten und Verbreitern des Netzes wieder reine
Konsumenten zu machen. Und SOPA und PIPA sind nur ein weiterer Sargnagel
für diese Freiheit: more to come.
19 Jan 2012
## LINKS
[1] http://www.buzzfeed.com/jpmoore/the-internets-blackout-pages-and-sopa-prote…
[2] http://digitalegesellschaft.de/2012/01/pm-warum-sopa-auch-uns-angeht/
[3] http://hackeducation.com/2012/01/18/the-internets-reactions-to-students-rea…
[4] http://www.buzzfeed.com/jpmoore/25-angry-kids-who-cant-do-their-homework-be…
[5] http://https
[6] http://www.abc.net.au/technology/articles/2012/01/19/3411201.htm
[7] http://https
[8] http://vimeo.com/31100268
[9] http://www.youtube.com/watch?v=txRIsm63C0U
[10] http://www.ted.com/talks/view/lang/en//id/1329
[11] http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Millennium_Copyright_Act
## AUTOREN
Frédéric Valin
## ARTIKEL ZUM THEMA
Urteile zu Filehostern: Vierzehn Jahre Rückstand
Eine Reihe von Urteilen in den vergangenen Monaten erarbeiten Prinzipien
für Filehoster, die schon seit über einem Jahrzehnt gelten – in den USA.
Politiker und Filmschaffende diskutieren: Freibier statt Freiheit
Wieder etwas dazugelernt: Politiker und Filmschaffende debattierten in
Berlin zum Thema Urheberrecht. Simon Verhoeven lud zur Diskussion ein.
Neues US-Copyright-Gesetz OPEN: Schützen statt Stoppen
Erst SOPA, jetzt OPEN. Nach den Protesten gegen das Netzsperrengesetz SOPA
wird in den USA ein neuer „Act“ diskutiert. Doch auch der hat Tücken.
Urheberrechtsabkommen in Polen: ACTA ad acta?
Polens Netznutzer protestierten mit Angriffen auf Regierungs-Websites und
schwarzen Seiten, hoffen aber aufs EU-Parlament. Es soll das
Urheberrechtsabkommen kippen.
Kommentar SOPA: Ein Anfang ist gemacht
Hollywood ist doch zu Schlagen: Der Kampf von Netznutzern gegen die
Verschärfungsgesetze zum US-Copyright ist erfolgreich - vorerst.
Darüber lacht das Netz: Samwers "Blitzkrieg" mit sich selbst
Lange wurde alles zu Gold, was die Samwer-Brüder anfassten. Mit einem
"Blitzkrieg"-Memo verspielten sie sich den letzten Respekt. Dazu gibt es
nun einen Song.
Protest gegen SOPA: Nun bröckelt die Front
Nach dem Online-Protest gegen zwei US-Netzsperren-Gesetze zeigt die Front
der Unterstützer Risse, gibt sich aber nicht geschlagen. Die Netzaktivisten
wollen weiterkämpfen.
Rebellion bei Wikipedia: Ringelreihen der Experten
Aus Protest gegen zwei Gesetzentwürfe aus den USA hat die englische Ausgabe
der Wikipedia ihre Seiten geschwärzt. 24 Stunden lang. Was soll das
bringen?
Protest gegen US-Netzsperrengesetz: Die dunklen Seiten des Internets
Aus Protest gegen das geplante US-Gesetz "Stop Online Piracy Act" sind
mehrere prominente Websites offline. Sie schlossen sich der Aktion von
Wikipedia an. Auch Google weist auf den Protest hin.
Kommentar Wikipedia-Protest gegen SOPA: Für das Recht auf Existenzsicherung
Wikipedia wird am Mittwoch abgeschaltet. Für einen Tag lang protestiert die
Online-Enzyklopädie damit gegen das US-Zensurgesetz SOPA. Zu Recht!
Wikipedia protestiert gegen US-Zensurgesetz: Das Internet sieht schwarz
Wikipedia und andere Netz-Anbieter protestieren am Mittwoch mit schwarzen
Seiten gegen das US-Zensurgesetz SOPA. Unterdessen öffnen sich die
Republikaner für Verhandlungen über das Gesetz.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.