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# taz.de -- Kommentar Autoindustrie: Dicke Autos, fette Gewinne
> Mit Hilfe großer Automodelle bricht die deutsche Automobilindustrie
> historische Absatzrekorde. Die Politik sollte jetzt handeln – mit
> Verbrauchsvorgaben.
Bild: Brauchen grad etwas mehr als nur eine Politur: VW in Shanghai
Der Volkswagen-Konzern legt glänzende Zahlen für das Jahr 2011 vor, und
auch die anderen deutschen Fahrzeughersteller machen mit ihren – meist
dicken – Autos prima Geschäfte. Menschen, die sich sparsamere Fahrzeuge
wünschen, mag das nicht gefallen. Dennoch ist es zunächst eine gute
Nachricht für ein Autoland, das lange von Opels Negativschlagzeilen
beherrscht wurde: Denn nur profitable Unternehmen sind in der Lage, in die
Entwicklung verbrauchsärmerer oder alternativer Antriebe zu investieren.
Selbst wenn sie es derzeit zu wenig tun. Um das zu verändern, muss die
Politik – möglichst international – strengere Vorgaben machen, etwa beim
CO2-Ausstoß der Fahrzeuge. Appelle helfen nicht. Warum sind VW, BMW und
Daimler so erfolgreich? Weil sie weltweit mehr Käufer finden. Entweder,
weil diese vom guten Preis-Leistungs-Verhältnis wie bei der VW-Tochter
Skoda überzeugt sind; oder weil sie wegen einer erfolgreichen Markenpolitik
bereit sind, für sehr gute Fahrzeuge Spitzenpreise zu bezahlen.
Anders gesagt: Gerade in wachsenden Schwellenländern wie Russland,
Brasilien, Indien und China gibt es genügend Neureiche, die für deutsche
Luxusautos tief in die Tasche greifen. Die hiesigen Spritspar- oder
Spritpreisdiskussionen interessieren diese Kunden nicht. Selbst in
Deutschland, wo ein Teil der Kundschaft (Benzin-)preisbewusst ist, setzen
sich sparsame Modelle kaum durch, weil sie zu teuer sind.
Was Käufer an der Tankstelle – über die gesamte Lebensdauer gerechnet –
sparen können, haben sie zuvor im Autohaus gelassen. Um das zu ändern, muss
die Politik nachhelfen: mit ambitionierten Verbrauchsvorgaben für die
Fahrzeuge. Technisch gesehen sind die Spritsparmöglichkeiten noch lange
nicht ausgereizt.
12 Mar 2012
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
China
tazlab 2012: „Das gute Leben“
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