Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Atommüll-Endlager Gorleben: Vorerst kein Baustopp in Sicht
> Das Bundesamt für Strahenschutz hat eine Verlängerung des Betriebsplans
> für Gorleben beantragt - für AKW-Gegner ein „falsches Signal“.
Bild: Bei einer Verlängerung des Betriebsplans ist mit weiteren Protesten zu r…
GÖTTINGEN taz | Der bereits mehrfach angekündigte Baustopp für Gorleben ist
nicht in Sicht. Im Gegenteil – die untertägige Untersuchung des Salzstocks
geht mindestens bis zum Jahresende weiter.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat bei den niedersächsischen
Bergbehörden einen Antrag auf Verlängerung des sogenannten
Hauptbetriebsplans bis zum Jahresende gestellt. Dies geht aus einem Brief
des BfS an die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg hervor.
Behördensprecher Florian Emrich bestätigte das. Die Verlängerung werde
benötigt, „unabhängig davon, wie es in Gorleben konkret weitergeht“, hei�…
es in einem Schreiben. Der Betreiber des Bergwerks müsse einen gültigen
Hauptbetriebsplan vorweisen können. Dabei spiele es keine Rolle, „ob
Gorleben künftig weiter untersucht, lediglich offen gehalten oder
zugeschüttet wird“.
Entsprechende Anträge müssten drei Monate im Voraus gestellt werden. Da der
derzeitige Hauptbetriebsplan zum 30. September auslaufe und es noch keine
politische Entscheidung über das weitere Vorgehen in Gorleben gebe, habe
das Bundesamt zunächst eine zeitlich befristete Verlängerung des Plans
beantragt. Ein neuer Hauptbetriebsplan auf einer anderen Basis als bisher,
etwa zur Offenhaltung oder zur Stilllegung des Bergwerks, könne erst
beantragt werden, wenn es eine politische Entscheidung für ein solches
Vorgehen gebe. Laut Emrich wurde das BfS vom Bundesumweltministerium auch
angewiesen, für eine Verlängerung der Arbeitsverträge in Gorleben zu
sorgen.
Nach Ansicht der BI bleibt Gorleben bei der Endlagersuche damit als
Referenzstandort „gesetzt“. Der Plan widerspreche der Beteuerung der
Politik, der Neustart bei der Endlagersuche erfolge auf Basis einer „weißen
Landkarte“. Aus Sicht der Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“ wäre eine
Verlängerung des Betriebsplans „das absolut falsche Signal an die
Bevölkerung“.
Auch Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) deutete gestern in
Hannover eine längere Erkundung Gorlebens an. Die Einstellung der Arbeiten
sei wohl erst im Dezember statt wie geplant im September möglich. Der
Grund: Die Gespräche über ein künftiges Endlagers auf Bundesebene
verzögerten sich.
20 Jul 2012
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gorleben-Untersuchungsausschuss: Merkel wehrt sich gegen Kritik
Die Opposition wirft der damaligen Umweltministerin vor, die Suche nach
alternativen Standorten zu Gorleben verhindert zu haben. Merkel sieht das
nicht so.
Merkel vor Untersuchungsausschuss: Warum Gorleben?
Bundeskanzlerin Angela Merkel soll erklären, warum sie als Umweltministerin
in der 1990er Jahren Gorleben als Endlagerstandort für Atommüll durchsetzen
wollte.
Gabriel kritisiert Umweltminister: Altmaier verzögert Endlagerfrage
SPD-Chef Sigmar Gabriel wirft dem Bundesumweltminister bei der
Endlagersuche für Atommüll Wahlkampftaktik vor. Die Koalition sieht das
allerdings ganz anders.
FDP-Spitzenkandidat in Niedersachsen: Der leise Liberale
Alle reden über Philipp Röslers ungewisse Zukunft. Für Stefan Birkner, den
FDP-Mann bei der Landtagswahl in Niedersachsen, macht das den Wahlkampf
nicht eben einfacher.
Endlagersuche in der Schweiz: „Die Atomindustrie steuert die Behörde“
Marcos Buser will sich nicht mehr an der Standortsuche für ein Endlager in
der Schweiz beteiligen. Der Atommüllexperte spricht über die „absurden
Zustände“ und die Konsequenzen.
Neuer Skandal um Fukushima: Arbeiter manipulierten Messgeräte
Japan ermittelt wegen mutmaßlichen Vertuschungen in Fukushima. Arbeiter
sollen auf Anweisung ihres Vorgesetzten Strahlenmessgeräte manipuliert
haben.
Altmaier plant neue Atommüll-Behörde: Ein Amt für die Endlagersuche
Ein Bundesamt soll künftig die Suche nach einem Endlager für Atommüll
koordinieren. So sieht es ein neuer Gesetzesentwurf vor. Dafür soll die
Behörde bis 2027 Zeit haben.
„Sabotage" der Asse-Atommüllbergung: Panikattacken der Atomlobby
Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesamtes für Strahlenschutz hält die
Rückholung des Atommülls aus der Asse für kaum möglich. Grüne und Linke
sehen das anders und finden klare Worte.
Energie in Russland: Marode Atomwirtschaft
Russische Regierungsvertreter sollen deutschen Stromkonzernen katastrophale
Zustände in AKWs beschrieben haben. Russische Aktivisten fühlen sich
bestätigt.
Wasser in zukünftiger Atommülldeponie: Dem Konrad droht das Ersaufen
In das bereits genehmigte nukleare Endlager fließt mehr Wasser als in die
pannengeplagte Asse. Laut Experten ist das fatal für die Sicherheit in der
Region.
Entsorgung von Atommüll: Hoffnungsträger unter Tage
Auf seiner Tour durch die Atommülllager im Land erreicht Niedersachsens
Umweltminister Schacht Konrad. Anders als sein Amtsvorgänger versteht er
mit Protest umzugehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.