| # taz.de -- Merkel vor Untersuchungsausschuss: Warum Gorleben? | |
| > Bundeskanzlerin Angela Merkel soll erklären, warum sie als | |
| > Umweltministerin in der 1990er Jahren Gorleben als Endlagerstandort für | |
| > Atommüll durchsetzen wollte. | |
| Bild: Unterirdische Entscheidung: Merkel bei einer Besichtigung des Salzstocks … | |
| PASSAU dapd | Die Grünen attackieren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) | |
| wegen des Vorgehens in der Atomendlager-Frage in ihrer Zeit als | |
| Umweltministerin. Fraktionschef Jürgen Trittin und Atomexpertin Sylvia | |
| Kotting-Uhl werfen Merkel vor, in den 90er-Jahren die Öffentlichkeit in der | |
| Debatte über das beste atomare Endlager getäuscht und aus politischen | |
| Gründen den Salzstock im niedersächsischen Gorleben bevorzugt zu haben. Die | |
| Kanzlerin wird am Vormittag zur Aussage im Gorleben-Untersuchungsausschuss | |
| des Bundestags erwartet. | |
| Merkel war von 1994 bis 1998 Bundesumweltministerin und damit zuständig für | |
| die Suche nach einem Endlager für radioaktiven Müll. Die Mitglieder des | |
| Untersuchungsausschusses fordern vor allem Auskunft darüber, warum Merkel | |
| eine Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe als | |
| Bestätigung für Gorleben als möglichen Standort für ein atomares Endlager | |
| wertete, obwohl der Salzstock gar nicht Gegenstand der Untersuchung war. | |
| Trittin sagte der Passauer Neuen Presse, die Wissenschaftler hätten sich | |
| „mit Händen und Füßen dagegen gewehrt“, dass ihre Ergebnisse von Merkel | |
| benutzt wurden, um Gorleben als alternativlos darzustellen. „Angela Merkel | |
| hat die Öffentlichkeit getäuscht“, urteilte der Fraktionschef. Zudem habe | |
| es kein atomrechtliches Genehmigungsverfahren für die Nutzung des | |
| Salzstocks gegeben. „Angela Merkel hat mit ihren Entscheidungen 1994 einen | |
| Schwarzbau in Gorleben auf den Weg gebracht“, sagte Trittin. | |
| Die atompolitische Sprecherin der Grünen, Kotting-Uhl, warf Merkel | |
| ebenfalls vor, die Öffentlichkeit getäuscht zu haben. Die fragliche Studie | |
| habe verschiedene Salzstöcke untersucht, nicht aber Gorleben. Dennoch habe | |
| Merkel unter Verweis auf die Studie die „erstaunliche Aussage“ getroffen, | |
| dass alle anderen Standorte schlechter als Endlager geeignet seien als | |
| Gorleben, sagte Kotting-Uhl im ARD-Morgenmagazin. | |
| Sie unterstellte Merkel und der damaligen Bundesregierung politische Motive | |
| für ihr Vorgehen. „Man wollte an Gorleben festhalten“, sagte Kotting-Uhl. | |
| Die Endlagerfrage habe damals „so schnell wie möglich und so billig wie | |
| möglich“ gelöst werden sollen. | |
| 27 Sep 2012 | |
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| Schwerpunkt Atomkraft | |
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