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# taz.de -- Debatte um Zusatzrenten: Weniger für die armen Alten
> Die Linkspartei warnt vor „Unsolidarrenten“. 850 Euro brutto an
> Zusatzrente lägen mancherorts unterhalb der Sozialhilfe.
Bild: In einigen Städten bekommen arme Senioren schon heute höhere Leistungen…
BERLIN taz | Allerorten wird über die Aufstockung von Kleinrenten
debattiert – der rentenpolitische Sprecher der Linkspartei, Matthias W.
Birkwald, machte aber jetzt darauf aufmerksam, dass die Debatte
„Augenwischerei“ sei, da arme Senioren heute schon mancherorts einen
höheren Anspruch auf Grundsicherung haben, als die Zusatzrentenkonzepte
vorsehen.
„Das sind Unsolidarrenten. Ältere erhalten in der Grundsicherung jetzt
schon in einigen Städten mehr an Grundsicherung, als sie an Nettorenten aus
der Zuschuss- oder Solidarrente herausbekämen“, sagte Birkwald.
Die Konzepte von Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu einer
„Zuschussrente“ und der Vorschlag von SPD-Chef Sigmar Gabriel für eine
„Solidarrente“ sehen beide die Aufstockung von Kleinrenten bis zu einer
Höhe von 850 Euro brutto im Monat vor. Von dieser Bruttorente müsste ein
Rentner Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen. Es blieben
netto 762 Euro übrig.
Die Sozialhilfe für Senioren, die sogenannte Grundsicherung im Alter, die
bedürftige Menschen erhalten, sieht einen Regelsatz von 374 Euro (wie bei
Hartz-IV-Empfängern) vor. Hinzu kommt noch die Erstattung der Wohnkosten.
## Unterschiede bei den Mietobergrenzen
In den Ballungszentren wie etwa in Berlin bekommen alleinstehende
Grundsicherungsempfänger eine Warmmiete von bis zu 408 Euro erstattet, in
München liegt die Obergrenze allein für die Nettokaltmiete bei 449 Euro.
Auch in Hamburg sind die Mietobergrenzen für Warmmieten höher als in
Berlin. Empfänger von Grundsicherung erhalten zudem Vergünstigungen wie die
Befreiung von Rundfunkgebühren.
Grundsicherungsempfänger bekommen in diesen Städten damit heute schon
deutlich höhere Leistungen als mit den Zusatzrenten der großen Parteien.
Unionsfraktionschef Volker Kauder erklärte am Wochenende, in der
Rentenfrage sei ein Konsens mit der Opposition „erstrebenswert“.
16 Sep 2012
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Mütterrente
Rundfunkgebühren
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