| # taz.de -- Greenpeace-Pläne zur Endlagersuche: Weiße Landkarte mit kleinem L… | |
| > Greenpeace präsentiert sein Konzept für ein nationales Atommüll-Endlager. | |
| > Die Suche solle offen sein – nur Gorleben soll von vornherein | |
| > ausscheiden. | |
| Bild: Hmm, lecker, flüssiger Atommüll… eingelagert im Endlager Morsleben. | |
| BERLIN taz | „Der Konsens ist zu greifen“, sagte der damalige | |
| Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) noch Ende April. Selbst | |
| Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin pflichtete bei: Ja, wir könnten uns mit | |
| Schwarz-Gelb auf ein Gesetz über ein nationales Endlager für hoch | |
| radioaktiven Atommüll einigen. | |
| Ein gutes halbes Jahr später, nach Kungelrunden in der Wohnküche von | |
| Röttgen-Nachfolger Peter Altmaier (CDU), redet niemand mehr davon. Vor den | |
| Wahlen in Niedersachsen und im Bund scheint eine Einigung unmöglich. Für | |
| die Endlagerexperten von Greenpeace genau der richtige Zeitpunkt, ein | |
| eigenes Konzept vorzulegen. | |
| Voraussetzung sei die Aufarbeitung des Geschehenen und der Ausschluss des | |
| umstrittenen Standorts Gorleben. „Man braucht eine weiße Landkarte mit | |
| einem kleinen Loch drin“, sagte Greenpeace-Mann Tobias Münchmeyer. Gorleben | |
| als potenzieller Standort kontaminiere den Prozess „von Anfang an“. | |
| Die ergebnisoffene und transparente Suche nach einem Endlager soll unter | |
| der Regie einer Ethikkommission nach dem Vorbild des Atomausstiegs 2011 | |
| stattfinden. Das Gremium unter Vorsitz von Exbundesumweltminister Klaus | |
| Töpfer (CDU) habe sich bewährt, betonte Greenpeace-Experte Heinz Smital. | |
| Die konkrete Erkundung möglicher Standorte – je zwei in den Wirtsgesteinen | |
| Salz, Ton und Granit – solle erst beginnen, wenn die „gesellschaftlichen | |
| und ethischen Suchstandards“ definiert sind. | |
| ## Bis zu 25 Jahre Suche | |
| Insgesamt rechnet die Umweltorganisation mit einer Dauer von bis zu 25 | |
| Jahren für die Suche. Zahlen sollen die Energiekonzerne, die Kosten schätzt | |
| Smital auf eine „einstellige Miliardengröße“. | |
| Im Salzstock Gorleben ruht indes nach Angaben des Bundesamts für | |
| Strahlenschutz (BfS) die Erkundung. Hier seien derzeit „lediglich Maßnahmen | |
| zur Aufrechterhaltung der Sicherheit“ erlaubt, heißt es auf der | |
| BfS-Homepage. Hintergrund sind Klagen von Anwohnern gegen die weitere | |
| Erkundung beim Verwaltungsgericht Lüneburg mit aufschiebender Wirkung. | |
| Seit dem von Bund und Ländern beschlossenen Neustart bei der Suche nach | |
| einem Endlager-Standort 2011 ist die Zukunft von Gorleben ungewiss. | |
| Atomkraftgegner verlangen seit Jahrzehnten das endgültige Aus für den | |
| Salstock. | |
| 13 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Kai Schöneberg | |
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