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# taz.de -- Kritischer Agrarbericht vorgestellt: Weniger Geld für die großen …
> Das deutsche Agrarbündnis fordert mehr Hilfen für bäuerliche
> Kleinbetriebe. Die Reformvorschläge der EU-Kommission müssten verbessert
> werden.
Bild: Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) lehnt bisher eine Stafflung der EU-Agra…
BERLIN taz | Wiesen und Felder in Europa sollen bunter werden, ein besserer
Lebensraum für Tiere und Pflanzen sein und mehr Menschen Arbeit geben. Das
fordert das d[1][eutsche Agrarbündnis], ein Zusammenschluss von 24
Verbänden aus Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, im Vorfeld der
[2][Grünen Woche] in Berlin.
Anstatt große Teile der EU-Gelder an Großbetriebe weiterzureichen, sollten
die Hilfen verstärkt bäuerlichen Kleinbetrieben zugute kommen, schreibt das
Bündnis in seinem Kritischen Agrarbericht, der am Donnerstag in Berlin
vorgestellt wurde. Die Vorschläge der EU-Kommission für eine Reform der
Agrarförderung müssten dabei verbessert und nicht verwässert werden,
fordern die Kritiker. Vor allem Deutschland müsse in Zukunft seine
Blockadehaltung aufgeben.
Hintergrund sind [3][Pläne] der EU-Kommission, die Vergabe von
Agrarsubventionen zu staffeln – große Betriebe, die weite Flächen
bearbeiten, würden demnach weniger Geld pro Hektar bekommen als kleine.
Dagegen laufen insbesondere die Bauernverbände in Ostdeutschland Sturm,
weil die dortigen Agrargenossen-schaften und andere große Betriebe weniger
Geld als bisher erhalten würden.
[4][Bernd Voß], Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft ([5][AbL]), ging auf Reformangebote der EU-Kommission ein:
„Die EU-Kommission will nicht länger einigen wenigen flächenstarken
Profiteuren zu Reichtum verhelfen, sondern die Zahlungen staffeln und dabei
berücksichtigen, wie viel Arbeitskosten auf den Betrieben anfallen.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Agrarministerin Ilse Aigner (CSU)
lehnten dies aber ab. Auch einen anderen Vorschlag der EU-Kommission
bewertete Voß positiv, nämlich das Vorhaben, sieben Prozent der Flächen von
Äckern und Feldern pro Betrieb aus der landwirtschaftlichen Nutzung für
ökologische Zwecke herauszunehmen.
„Es geht überhaupt gar nicht darum, dass stillgelegt wird“, sagte Voß. So
würden auch Gewässer mitgezählt. „Und es gibt viele kluge Nutzungen, wie
zum Beispiel Streuobstwiesen.“ Der Reformvorschlag drohe jedoch aufgeweicht
zu werden, warnte das Bündnis. So sei im Gespräch, den Anteil solcher
ökologischer Vorrangflächen auf drei Prozent zu reduzieren. Am Samstag
wollen die Kritiker unter dem Motto „Wir haben die Agrarindustrie satt“ in
Berlin demonstrieren.
17 Jan 2013
## LINKS
[1] http://www.agrarbuendnis.de/index.php?id=80
[2] http://www.gruenewoche.de/
[3] /Kommentar-Agrarreform-der-EU/!105832/
[4] /1/archiv/digitaz/artikel/
[5] http://www.abl-ev.de/
## AUTOREN
Richard Rother
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