Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umweltbewusstseinsstudie 2012: Aber so leben? Nein danke!
> Umwelt- und Klimaschutz nehmen in der Gesellschaft einen immer höheren
> Stellenwert ein, wie eine Studie belegt. Im Konsumverhalten schlägt sich
> das aber kaum nieder.
Bild: Die Umweltbewusstseinsstudie 2012 in den Händen von Jochen Flasbarth, Pr…
BERLIN taz | Mehr als ein Drittel der Deutschen sehen den Umwelt- und
Klimaschutz als das wichtigste Thema der Gegenwart. Dies besagt eine
Umfrage zum Umweltbewusstsein, die Umweltminister Peter Altmaier (CDU) am
Freitag in Berlin vorgestellt hat. Damit rangiert es in der Einschätzung
der Befragten nun auf Platz zwei, nur einen Prozentpunkt hinter der
Wirtschafts- und Finanzpolitik.
Aus dem Bericht geht allerdings auch hervor, dass die Bereitschaft,
umweltfreundlich zu handeln, abnimmt. „Zum einen steigt das Bewusstsein für
die Relevanz von umweltpolitischen Themen, gleichzeitig sinkt aber auch die
Bereitschaft, ganz alltägliche Dinge zu tun“, gibt Jochen Flasbarth,
Präsident des Umweltbundesamtes, zu bedenken.
Zwar beziehen rund 20 Prozent der Befragten Ökostrom (2010: acht Prozent)
oder investieren in erneuerbare Energien, doch die Bereitschaft, Strom
einzusparen, ist deutlich gesunken. Auch das Konsumverhalten der Befragten
zeigt dieses Problem. Bei Lebensmitteln spielen Nachhaltigkeitsthemen eine
untergeordnete Rolle. Gerade einmal sechs Prozent der Befragten geben an,
Bioanbau und fairen Handel beim Kauf von Brot, Fleisch und Gemüse zu
berücksichtigen. Bei größeren Neukäufen ist dann der Preis ausschlaggebend.
Erstmals sinkt der Anteil der Befragten, der beim Kauf von Haushaltsgeräten
auf ökologische Faktoren achtet.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Wer soziale und wirtschaftliche Probleme
für besonders wichtig hält, fordert häufig, umweltpolitische Ziele
hintanzustellen. Zwei Drittel derjenigen Befragten, die etwa
Arbeitslosigkeit für eines der größten Probleme halten, gaben an, der
Umweltschutz müsse eingeschränkt werden.
Laut Altmeier zeige die Studie, dass die Energiewende mit wirtschaftlichem
Fokus vor allem preisgünstig gestaltet werden müsse. Für finanzielle
Anreize oder Förderprogramme, die den ökologischen Konsum ankurbeln
könnten, sieht der Umweltminister keinen Spielraum und setzt auf eine
bessere Verbraucherinformation.
18 Jan 2013
## AUTOREN
Thomas Block
## TAGS
Umweltbewusstsein
Umweltpolitik
Konsumverhalten
Schwerpunkt Klimawandel
Peter Altmaier
tazlab 2012: „Das gute Leben“
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umfrage zum Umweltbewussein: Mehrheit gegen Auto-Städte
Obwohl Umweltschutz als weniger dringendes Problem gilt, sehen die
Deutschen ihn stärker als Voraussetzung für die Lösung zentraler
Zukunftsfragen.
Kommentar Umweltpolitik: Altmaiers Ansprüche
Der Minister meint, allein mit Änderungen im Bewusstsein der Bürger sei der
Umwelt gedient. Das greift zu kurz. Altmaier kann nur mit Taten glänzen.
Popularität der Energiewende sinkt: Was war nochmal Fukushima?
Die Maßnahmen der Energiewende stoßen auf eine immer geringere Akzeptanz.
Die Bereitschaft, den Ausbau der Erneuerbaren zu finanzieren, sinkt. Das
hat mehrere Gründe.
Umweltbewusstsein in der Bevölkerung: Bioäpfel im türkischen Supermarkt
Eine Studie hat den Grad des umweltbewussten Verhaltens von migrantischen
Gruppen in Deutschland untersucht. Gängige Vorurteile werden nicht
bestätigt.
Konsumforscher über Nachhaltigkeit: „Die meisten Kunden denken zu wenig“
Einen Wagen für 50.000 Euro fahren, aber beim Einkaufen Schnäppchen jagen.
Ein Gespräch über die Schizophrenien deutscher Verbraucher.
Die Sorge um die Ökodiktatur: "Hören Sie mit den Radieschen auf"
Es gibt kein nachhaltiges Wachstum, sagt Niko Paech, es gibt nur
nachhaltiges Leben. Also Kleingemüse auf eigener Scholle anbauen, statt
nach New York zu jetten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.