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# taz.de -- Skandale um Transplantationen: Ärzte erhalten Kündigung
> Die Unikliniken Leipzig und München ziehen Konsequenzen aus den
> Datenmanipulationen bei der Vergabe von Spenderlebern.
Bild: Jeder vierte Patient überlebt die Wartezeit auf ein Spenderorgan nicht.
BERLIN taz | Im Transplantationsskandal ziehen erste Universitätskliniken
nun personelle Konsequenzen: Das Arbeitsverhältnis mit zwei leitenden
Oberärzten der Leipziger Transplantationsklinik sei „durch außerordentliche
Kündigung gelöst“ worden, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums
Leipzig am Mittwoch der taz.
Das Klinikum reagiere damit auf die Anfang Januar öffentlich gewordenen
Manipulationen bei der Vergabe von Spenderlebern. Bislang waren die beiden
Ärzte, die die Verantwortung für das Ausfüllen der Patientenblätter trugen,
lediglich vom Dienst beurlaubt gewesen. Suspendiert ist seit Januar auch
der Direktor der Leipziger Transplantationsklinik. Ob ihm demnächst
ebenfalls gekündigt werde, sei noch nicht entschieden, so die Sprecherin.
In mindestens 38 Fällen sollen Ärzte aus Leipzig 2010 und 2011 gegenüber
der für die Organverteilung zuständigen Stiftung Eurotransplant falsche
Daten gemeldet haben, um Schwerstkranken schneller zu einer
Lebertransplantation zu verhelfen.
Ähnliche Verstöße waren zuvor an den Unikliniken Göttingen, Regensburg und
München (Rechts der Isar) bekannt geworden. Das Klinikum Rechts der Isar
hat nach Angaben einer Sprecherin auch Konsequenzen gezogen und einem der
drei ehemaligen Verantwortlichen des Transplantationszentrums gekündigt.
Der Arzt – er war zuvor Direktor der Chirurgischen Klinik – will hiergegen
juristisch vorgehen: Er fühle sich als „Bauernopfer, dem großes Unrecht
geschehen ist“, sagte er der taz. Sein Münchner Anwalt Eckhard Schmid
kritisierte, das Klinikum spreche von einem „zerstörten
Vertrauensverhältnis“. In medizinischer Hinsicht dagegen werde dem Arzt
nichts vorgeworfen. Den beiden anderen ehemaligen Leitern des Münchner
Transplantationszentrums drohen nach taz-Informationen
Disziplinarverfahren.
13 Mar 2013
## AUTOREN
Heike Haarhoff
Heike Haarhoff
## TAGS
Transplantation
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Medizin
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