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# taz.de -- Konflikte an syrisch-israelischer Grenze: Waffenstillstandslinie un…
> Die Spannungen zwischen Syrien und Israel infolge des syrischen
> Bürgerkriegs nehmen zu. Auf den Golan-Höhen ist es vermehrt zu
> Schusswechseln gekommen.
Bild: Israelisches Militär auf den Golan-Höhen: Man sei auf alle Szenarien in…
JERUSALEM/BEIRUT/ISTANBUL/BRÜSSEL rtr/ap/dpa/afp | Die [1][Spannungen im
syrisch-israelischen Grenzgebiet] nehmen zu und verstärken die Sorge vor
einem Übergreifen des syrischen Bürgerkriegs auf die Nachbarländer.
Erstmals erklärte die syrische Armeeführung am Dienstag, ihre Einheiten
hätten ein israelisches Fahrzeug zerstört, das über die
Waffenstillstandslinie auf den Golan-Höhen auf syrisches Staatsgebiet
vorgedrungen sei. Eine Sprecherin der israelischen Armee dementierte diese
Darstellung umgehend.
Sie bekräftigte die frühere Erklärung der Armee, wonach am frühen Morgen
ein Militärfahrzeug auf israelischem Gebiet auf den Golan-Höhen aus Syrien
unter Feuer genommen worden sei. Das Fahrzeug sei beschädigt worden,
Verletzte habe es aber nicht gegeben.
Die Soldaten hätten das Feuer erwidert. Die israelische Armee erklärte, sie
verfolge die Entwicklung mit Sorge. Nach einem Bericht des Armeerundfunks
wurde bereits den dritten Tag in Folge von Syrien aus auf die von Israel
annektierten Golan-Höhen geschossen.
Ein Übergreifen des syrischen Bürgerkriegs auf die Nachbarländer gilt als
eine der größten Sorge der Staatengemeinschaft. Israel hat sich das Recht
vorbehalten, gegen Waffenlieferungen der syrischen oder iranischen
Regierung an die radikale libanesische Hisbollah-Miliz militärisch
vorzugehen. Hisbollah gilt als verlängerter Arm des Iran und kämpft vom
Libanon aus gegen Israel. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat
zuletzt am Sonntag erklärt, Israel sei auf alle Szenarien in Syrien
vorbereitet.
## Wichtiger strategischer Vorposten
Seit der Eskalation des Bürgerkrieges im Nachbarland waren in den
vergangenen Monaten immer wieder Querschläger aus Gefechten zwischen
Rebellen und syrischer Armee auf dem Golan eingeschlagen. Auch
islamistische Rebellen hatten angekündigt, die Gebiete zurückerobern zu
wollen und zur Untermauerung auf den nur dünn besiedelten Höhenzug
gefeuert.
Israel hatte die Golanhöhen im Norden des Landes im Sechstagekrieg 1967 von
Syrien erobert und später seinem Staatsgebiet zugeschlagen. Sie sind heute
ein wichtiger strategischer Vorposten zu Syrien und zudem ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus.
## Über 100 Tote in Kussair
Weiterhin sind bei den Kämpfen um die [2][Rebellen-Hochburg Kussair] nahe
der Grenze zum Libanon drei Mitglieder der radikal-schiitischen
Hisbollah-Miliz ums Leben gekommen. Sie starben am Dienstag an ihren
Verletzungen in einem Krankenhaus im Libanon, wie das syrische
Beobachtungszentrum für Menschenrechte in London mitteilte.
Damit kamen 31 Mitglieder der im Libanon ansässigen und mit Syriens
Präsident Baschar al-Assad verbündeten Hisbollah-Miliz in den zweitägigen
Kämpfen um Kussair ums Leben. Syrische Regierungstruppen hatten die
Rebellen-Hochburg seit Wochen belagert und am Sonntag mit Panzern und
Kampfjets angriffen. Bei den Gefechten kamen nach Angaben der Aktivisten
auch mindestens 68 syrische Rebellen ums Leben.
Derweil prüft die Europäische Union offiziell, den militärischen Arm der
libanesischen Hisbollah-Bewegung auf die EU-Terrorliste zu setzen. Den
Antrag auf den Beginn eines solchen Verfahrens stellte Großbritannien, wie
ein EU-Diplomat am Dienstag in Brüssel sagte. Die EU-Terrorliste wurde als
Reaktion auf die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA
geschaffen, die Vermögen der darauf geführten Gruppen und Personen in der
EU werden eingefroren, ihre finanzielle Unterstützung ist verboten.
## Auspeitschungen in der Provinz Idlib
In der syrischen Provinz Idlib sind zwei Männer ausgepeitscht worden,
nachdem sie von einem selbst ernannten islamischen Gericht schuldig
gesprochen worden waren. Die Organisation [3][Syrischer
Menschenrechtsbeobachter] berichtete am Dienstag, die Auspeitschung habe am
vergangenen Samstag auf einem öffentlichen Platz in der von Rebellen
kontrollierten Ortschaft Sarakib stattgefunden.
Auf einer im Internet veröffentlichten Videoaufnahme ist zu sehen, wie ein
bärtiger Mann verkündet, einer der Männer solle 50, der andere 40
Peitschenhiebe erhalten. Danach werden die „Urteile“ des „Scharia-Gericht…
sofort vollstreckt.
Das „Vergehen“ der Ausgepeitschten: Der Vater soll dem anderen Mann erlaubt
haben, seine Tochter zu heiraten, obwohl seit deren Scheidung noch keine
drei Monate vergangenen waren. Der Islam sieht vor, dass ein Paar, nachdem
die Scheidung ausgesprochen ist, noch drei Monate unter einem Dach lebt.
Damit soll eine mögliche Versöhnung begünstigt werden. Außerdem soll
ausgeschlossen werden, dass eine Frau erneut heiratet, während sie ein Kind
aus der ersten Ehe erwartet. Körperstrafen, wie sie etwa in Saudi-Arabien
angewandt werden, hat es in Syrien bisher nicht gegeben.
21 May 2013
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