| # taz.de -- Whistleblower in den USA: „Hi Bradley, ich bin Dan Ellsberg“ | |
| > Ellsberg veröffentlichte 1971 die „Pentagon-Papiere“ zum Vietnamkrieg. | |
| > Manning gab 2010 Akten aus dem Irakkrieg weiter. Der eine gilt als Held, | |
| > der andere als Verräter. | |
| Bild: Held. Eindeutig. | |
| sonntaz: Herr Ellsberg, Sie haben einst das Weiße Haus in Erklärungsnot | |
| gebracht: Die „Pentagon Papiere“ belegten, dass der Vietnamkrieg ein | |
| Desaster ist, die Öffentlichkeit belogen wurde. Wie werden Historiker in | |
| vierzig Jahren den Gefreiten Bradley Manning beschreiben, der Berichte über | |
| Kriegsverbrechen im Irak weitergab: als Verräter oder als Helden? | |
| Daniel Ellsberg: Vier Jahrzehnte danach bekomme ich fast nur Lob. So gut | |
| wie jeder meint, dass ich das Richtige getan habe. Es gibt auch den | |
| Versuch, uns zu spalten: hier der gute Ellsberg, dort der böse Manning. | |
| Aber das ist Unsinn. Ich bin nicht anders als er. Wir sind uns sehr | |
| ähnlich. Ich bewundere ihn dafür, dass er mit nur 22 Jahren so klar erkannt | |
| hat, was er zu tun hatte. Als ich 7.000 Seiten Top-Secret-Dokumente | |
| freigegeben habe, war ich doppelt so alt. | |
| Sie gehen weit in der Identifikation mit dem jungen Whistleblower. Sagen: | |
| „Ich bin Bradley Manning.“ Aber haben Sie während des Vietnamkriegs im Jahr | |
| 1971 und er im Irakkrieg im Jahr 2010 wirklich dasselbe getan? | |
| Unsere Motive sind ziemlich identisch. Genau wie die Bereitschaft, das | |
| eigene Leben zu riskieren. Der andere Faktor ist Zeit. Die Leute haben | |
| gesehen, dass die schlimmen Dinge, die vorausgesagt wurden, als ich die | |
| Pentagon Papers veröffentlicht habe, nicht eingetreten sind. Heute wird der | |
| Vietnamkrieg als falsch betrachtet. Und ich als jemand, der dazu | |
| beigetragen hat, ihn zu verkürzen. So sollte man auch Manning betrachten. | |
| Haben Sie ihn jemals getroffen? | |
| Bei einem Hearing in Fort Meade bin ich in einer Verhandlungspause zu ihm | |
| gegangen. Und habe gesagt: „Hi Bradley, ich bin Dan Ellsberg.“ Aber noch | |
| ehe er sich umdrehen konnte, bin ich von zwei Wachleuten aus dem Gericht | |
| gezerrt worden. Wir hatten keine Gelegenheit zu sprechen. Seitdem gehe ich | |
| nicht mehr zu den Hearings. | |
| Bradley Manning hat unter anderem 260.000 Depeschen des Außenministeriums | |
| weitergegeben. Davon konnte er allenfalls einen Bruchteil lesen. War das | |
| richtig? | |
| Anfangs habe ich das kritisch gesehen. Und persönlich habe ich sowieso | |
| alles gelesen, bevor ich es herausgegeben habe. Aber drei Jahre später muss | |
| ich sagen: Ich habe mich getäuscht. Bradley hat genau das Richtige getan. | |
| War auch sein Weg – über Wikileaks – richtig? | |
| Wikileaks hat das Material an ein paar Medien gegeben. Und diesen Zeitungen | |
| die Entscheidung überlassen, was sie veröffentlichen und was nicht. Acht | |
| Monate später waren von den 260.000 Depeschen nicht einmal 2 Prozent | |
| öffentlich. Das ist das Gegenteil von undifferenziert. Hätte man das einer | |
| Amtsperson der Regierung überlassen, würde nichts veröffentlicht werden, | |
| was der Reputation der Regierung schadet. | |
| Auch Sie sind als Staatsfeind beschimpft worden. Aber Bradley Manning ist | |
| von Anfang an sehr viel härter verfolgt worden: mit Isolationshaft, mit | |
| Militärgericht, theoretisch droht ihm weiterhin die Todesstrafe. | |
| Der entscheidende Unterschied ist, dass Manning ein Militär ist. Er wird | |
| beschimpft und verleumdet und schlecht behandelt. Und ist fast drei Jahre | |
| lang in Isolation gehalten worden. Das war bei mir ganz anders. Als | |
| Zivilist konnte ich – gegen Zahlung einer Kaution – draußen bleiben. Und | |
| ich konnte in der Presse und im Fernsehen begründen, warum ich die | |
| „Pentagon Papers“ an die Öffentlichkeit gebracht habe. In Bradleys Fall hat | |
| kein einziger Reporter mit ihm gesprochen, seit er vor drei Jahren hinter | |
| Gitter kam. Fast alles, was man über ihn erfuhr, kam von unzuverlässigen | |
| Quellen: von Adrien Lamo zum Beispiel [ein Internet-Hacker, der ihn | |
| denunziert hat, Anm. d. Red]. Und von Bradleys Stiefvater, der ihn aus dem | |
| Haus geschmissen hat, weil er schwul ist. Und der politisch nicht mit ihm | |
| einverstanden ist. | |
| Geht die Regierung auch deswegen schärfer vor, weil Whistleblowing heute | |
| technisch anders ist als 1971, als man noch jede Seite einzeln fotokopieren | |
| musste? | |
| In der digitalen Ära ist es sehr einfach, Informationen freizugeben. | |
| Deswegen will die Regierung die Leute warnen: Tu es nicht. Denn du wirst | |
| angeklagt und deine Reputation wird ruiniert. Für Bradley selbst macht das | |
| keinen Unterschied. Er wird eh eine sehr lange Zeit im Gefängnis | |
| verbringen. | |
| Sind Sie sicher? | |
| Das ist so sicher, wie etwas sicher sein kann. Er hätte allenfalls vor | |
| einem zivilen Geschworenengericht eine Chance. Aber er steht vor einem | |
| Militärgericht. Und er hat klar Militärregeln gebrochen. | |
| So gesehen ist die Strategie des Pentagon aufgegangen. | |
| Es hat funktioniert. Die Regierung kontrolliert die Information. Und die | |
| Medien waren Komplizen. Aber ich glaube, das ändert sich, seitdem die | |
| Erklärung von Manning bei einem Militär-Hearing im März an die | |
| Öffentlichkeit gekommen ist. Jemand hat sie trotz Verbot aufgenommen und | |
| nach draußen geschmuggelt. Seither kann man Mannings Stimme und seine | |
| eigenen Erklärungen hören. | |
| Bradley Manning hat versucht, seine Informationen an US-Medien | |
| weiterzugeben, bevor er an Wikileaks herangetreten ist. Warum hat das nicht | |
| geklappt? | |
| Die meisten Journalisten halten Leute, die ihnen Verschlusssachen geben | |
| wollen, für fragwürdige Gestalten oder Kriminelle. So wie die Polizei | |
| Informanten betrachtet. Aber Whistleblower sind keine Gesetzesbrecher. | |
| Es ist legal, offizielle Geheimdokumente zu veröffentlichen? | |
| Wir sind eines der wenigen Länder, die kein Gesetz zum Schutz von | |
| staatlichen Verschlusssachen haben. Denn der erste Zusatz zu unserer | |
| Verfassung schützt die Freiheit der Presse. Ich bin der Erste, der | |
| überhaupt wegen der Weitergabe von staatlichen Verschlusssachen verfolgt | |
| worden ist. Um das zu tun, haben sie an mir das „Spionage-Gesetz“ von 1917 | |
| ausprobiert. Es enthält zwei Absätze, auf deren Grundlage nicht nur die | |
| Weitergabe von Verschlusssachen, sondern auch die Leser dieser | |
| Informationen verfolgt werden können. | |
| Wiegt bei Journalisten das nationale Sicherheitsinteresse der USA stärker | |
| als professionelle Erwägungen? | |
| Manchmal tun die Zeitungen ihre Pflicht. Manchmal präsentieren sie | |
| kritische Geschichten über die Regierungspolitik. Aber meist helfen sie der | |
| Regierung, ihr Vorgehen zu verteidigen. Die New York Times wird nie voll | |
| ausgleichen können, dass sie uns in den Irak gebracht hat. Sie hat | |
| Regierungslügen unkritisch veröffentlicht. | |
| Immerhin hat die New York Times ihren Fehler nunmehr in aller | |
| Öffentlichkeit eingestanden. | |
| Sie hat gesagt: „Wir waren nicht kritisch genug.“ Und: „Wir hätten besse… | |
| Quellen suchen sollen.“ Das ist Blödsinn. Es gab schon damals genügend | |
| Informationen, genügend Kritik und genügend Skepsis gegenüber dem | |
| Irakkrieg. Auch in der Regierung. | |
| Der Film „Collateral Murder“ zeigt offensichtliche Verbrechen – Schüsse … | |
| unbewaffnete Erwachsene, auf Kinder und auf am Boden liegende Verletzte. | |
| Warum hat es drei lange Jahre gedauert, bis jemand im US-Militär kritisch | |
| darauf reagiert hat? | |
| Es gibt viele Leute, die spüren, dass etwas nicht richtig ist. Aber der | |
| Anteil jener, die tatsächlich handeln, geht gen null. Erst Bradley hat | |
| gesagt: ich nehme aktiv an etwas teil, gegen das ich bin. | |
| Was ist das Zeug, aus dem Whistleblower gemacht sind? | |
| Ich kenne Dutzende Whistleblower. Sie sind überzeugt, dass sie das Richtige | |
| getan haben. Selbst wenn sie leiden. Manche kommen ins Gefängnis. Viele | |
| wissen, dass ihre Kollegen dasselbe gefühlt haben wie sie – selbst wenn sie | |
| nichts unternommen haben. Dennoch ist es sehr schwer, gemeinsame Elemente | |
| zu finden. Es ist auch schwer, vorauszusagen, wer ein Whistleblower werden | |
| könnte. | |
| Hätten Sie über sich selbst vorausgesagt, dass Sie ein Whistleblower werden | |
| würden? | |
| Nein. Ich habe vorher jahrelang den Mund gehalten. Aber es ist oft so, dass | |
| Whistleblower eine frühere Gelegenheit verpassen. Und erst später das | |
| Richtige tun. | |
| Ein Beispiel, bitte. | |
| Im Jahr 1983 habe ich in Mutlangen an Protesten gegen die Nachrüstung | |
| teilgenommen. Es war der 1. September, der Jahrestag der Invasion von | |
| Polen. Günter Grass war da, Heinrich Böll und viele Priester. Eine Reihe | |
| von älteren Leuten haben mir da gesagt: „Ich protestiere jetzt, weil ich es | |
| 1939 nicht getan habe.“ | |
| Man kann also mit einer Zeitverzögerung von einem knappen halben | |
| Jahrhundert mutig werden? | |
| Deswegen tut die Regierung ja alles, was sie kann, um zu verhindern, dass | |
| jemand wie Manning ein Held oder ein Vorbild wird. Entweder sie sagt: Er | |
| ist anders als ihr. Ein Superheld. Oder sie sagt: Er sucht die Publizität | |
| um jeden Preis. Er ist flatterig, naiv, unerfahren und neurotisch. Und | |
| sogar bereit, für den Ruhm ins Gefängnis gehen. Ihr solltet nicht seinem | |
| Beispiel folgen. Wir werden ihn für sein Leben einsperren. In Mannings Fall | |
| kommt noch erschwerend hinzu: er ist schwul. Und er ist Transgender: Er | |
| möchte eine Frau sein. Er ist eine „Queer Duck“. | |
| Na und? | |
| Das macht ihn nicht sehr populär. | |
| Präsident Obama hatte angekündigt, er würde ein Präsident der Transparenz | |
| sein. Wie erklären Sie, dass ausgerechnet in seiner Präsidentschaft bereits | |
| sieben Whistleblower verfolgt werden, die staatliche Missstände aufgedeckt | |
| haben: Das sind mehr als unter sämtlichen früheren US-Präsidenten zusammen. | |
| Das ist eine komplizierte Sache. Die Demokraten haben panische Angst, als | |
| schwach gegenüber Terroristen stigmatisiert zu werden. Obama und | |
| Justizminister Holder wollen zeigen, dass sie hart sind. Ashcroft [der | |
| Justizminister von Bush, Anm. d. Red.] kannte diese Sorge nicht. Zweitens | |
| gibt es heute die Möglichkeit, E-Mails und Faxe und andere Nachrichten bis | |
| zur Quelle zu verfolgen. Ein weiterer Faktor ist, dass Obama sich kaum | |
| Sorgen um Kritik von Demokraten machen muss. Früher war das bei den | |
| Republikanern auch so. Aber mit der Tea Party hat sich das geändert. | |
| Der Demokrat Obama kann schärfer vorgehen, weil seine eigenen Leute ihn | |
| nicht kritisieren? | |
| Er kann alles tun. Bei den Bürgerrechten ist er ein Desaster. Er hackt die | |
| Grundlagen dieser Demokratie weg. Wie George W. Bush. Aber er tut es sehr | |
| offen. Und er bekommt kaum Kritik von Demokraten. Demokraten würden keinen | |
| demokratischen Präsidenten kritisieren. Sie sagen: „Das hilft den | |
| Republikanern.“ Hinzu kommt weiterhin die Furcht wegen 9/11. Und die | |
| Meinung, dass der Krieg gegen den Terror nötig für unsere Sicherheit ist. | |
| Es ist schrecklich, dass er die Unterstützung von beiden Parteien für diese | |
| antidemokratische Politik bekommt. Im September 2001 haben wir einen | |
| exekutiven Staatsstreich gegen die Verfassung erlebt. Und Obama hat das | |
| Pendel nicht etwa zurückgeschwungen, sondern er hat es noch weiter | |
| getrieben als Bush. | |
| Was meinen Sie mit exekutivem Staatsstreich? | |
| Die Aussetzung von Rechten wie Haftprüfungsverfahren, unbefristete | |
| Freiheitsentziehung ohne Anklage. Die Legitimierung von Folter. | |
| Präsident Obama hat die Folter zu Anfang seiner ersten Amtszeit | |
| ausdrücklich abgeschafft. | |
| Tatsächlich hat er die Folter entkriminalisiert. Denn er hat es abgelehnt, | |
| Folterer vor Gericht zu stellen. Seit das geschehen ist, sehe ich nicht, | |
| wie irgendein künftiger Präsident noch die Folter wird anprangern können. | |
| Und ich bin sicher, dass wir auch im Augenblick in Baghram foltern. | |
| Sie zeichnen ein düsteres Bild von Präsident Obama. Sehen Sie gar keinen | |
| Unterschied zu Bush? | |
| Dies ist die vierte Amtszeit von Bush. Bei den Bürgerrechten, bei der | |
| Außenpolitik und bei Interventionen – in Irak, Afghanistan, Somalia, Sudan, | |
| Jemen. Obama ist genauso düster wie Bush. | |
| Wenn das so ist, warum haben Sie dann im letzten Jahr bereits zum zweiten | |
| Mal zur Wahl Obamas aufgerufen? | |
| Romney wäre noch schlimmer. Wäre er Präsident geworden, wären wir jetzt | |
| dabei, den Iran anzugreifen. | |
| Was haben Sie aus der Betrachtung der Kriege in Afghanistan und im Irak | |
| gelernt? | |
| Afghanistan präsentiert fast dieselbe Situation wie Vietnam. In seiner | |
| Hoffnungslosigkeit, in seiner Rücksichtslosigkeit, in seiner Brutalität. | |
| Afghanistan ist Vietnam. Auch in Afghanistan wissen die meisten Amerikaner | |
| nicht einmal, welche Sprache die Menschen dort sprechen. Dennoch versuchen | |
| wir, das Land und die Gesellschaft neu zu erfinden. | |
| Was ist im Irak anders? | |
| In Afghanistan hatten wir die Anschläge von 9/11. Und viele meinen, das | |
| hätte uns ein gewisses Recht zum Angriff gegeben. Afghanistan ist nicht so | |
| eindeutig ein Verbrechen gegen den Frieden. Nicht so eindeutig ein | |
| Angriffskrieg. Aber der Irak ist ein klarer Angriffskrieg. Ohne | |
| Weltsicherheitsrat. Ohne einen Angriff auf die USA. Es war keine | |
| Selbstverteidigung. Die legale Basis beim Irakkrieg ist genauso wie bei | |
| Hitlers Invasion in Polen. Oder wie bei der sowjetischen Invasion in | |
| Afghanistan. Oder bei Saddam Husseins Invasion in Kuwait. | |
| Herr Ellsberg, muss es denn unbedingt ein Hitler-Vergleich sein? | |
| Ich würde es vorziehen, mich nicht auf die Nazis zu beziehen. Aber wenn Sie | |
| in die Geschichte schauen, finden Sie nicht so viele Versuche, ganze | |
| Regionen durch Gewalt zu verändern. Für die Neocons unter Bush war der Irak | |
| bloß der Anfang. Danach wollten sie in den Irak, nach Afghanistan und in | |
| den Iran. Und sie haben auch über Ägypten nachgedacht und Syrien. Es war | |
| ein Krieg ohne einen Funken von Legitimität. Es gab nur Lügen über | |
| angebliche Bedrohungen durch Massenvernichtungswaffen. Die USA waren die | |
| Aggressoren. Etwas, wofür die Verantwortlichen in Nürnberg gehenkt worden | |
| sind. | |
| Nie zuvor hat es mehr Kritik und Proteste gegen einen Krieg gegeben, bevor | |
| der Krieg überhaupt begann. Sowohl in den USA als auch weltweit sind | |
| Millionen Menschen auf die Straße gegangen. Warum konnte das den Irakkrieg | |
| nicht verhindern? | |
| Die Protestierenden waren nicht die Medien und die Abgeordneten. Und dann | |
| war da noch die verabscheuungswürdige Komplizenschaft der europäischen | |
| Regierungen in der Koalition der Willigen. | |
| Nicht ganz Europa war willig. Es gab auch ein paar Regierungen, die 2003 | |
| dagegen waren. Das „alte Europa“. Die französische Regierung zum Beispiel. | |
| Und die deutsche ebenfalls. | |
| Sie waren auf der richtigen Seite. Die Deutschen sollten lernen, nicht | |
| mitzugehen. | |
| Was kann die Antikriegsbewegung aus ihrem Scheitern im Jahr 2003 lernen? | |
| Dass unser Land, unsere Medien, unsere Abgeordneten bereit sind, in einen | |
| Krieg zu gehen. Und gleich danach in einen weiteren Krieg zu gehen. So | |
| lange nicht zu viele Amerikaner gekillt werden, ist dies ein ganz | |
| gewöhnliches Imperium: brutal, aggressiv, ausbeuterisch. Mit einer | |
| Ausnahme: Wir haben die Weltuntergangsmaschine gebaut. Wir haben sie 60 | |
| Jahre lange behalten. Und wir haben keine Anstrengung unternommen, um zu | |
| verhindern, dass die Russen uns imitieren. Wir wollten einen Feind. Jetzt – | |
| gleich nach dem Debakel im Irak – diskutieren wir über den Iran. | |
| Sie sagen, Deutschland solle lernen, Nein zu sagen. Nein wozu? | |
| Was wäre die deutsche Reaktion auf einen amerikanischen Angriff auf den | |
| Iran? Würde Deutschland – wie im Irak – erlauben, dass sein Luftraum | |
| genutzt wird? Was würde Deutschland tun, wenn wir Atomwaffen gegen den Iran | |
| einsetzen? Bleibt Deutschland in der Nato? In einer angeblich defensiven | |
| Allianz, in einer Zeit, wo der Warschauer Pakt und die Sowjetunion nicht | |
| mehr existieren und wo das stärkste Mitglied der Allianz in einem | |
| aggressiven Krieg ist? | |
| Sie halten ein Bombardement des Irans mit Präsident Obama für möglich? | |
| An diesem Abzug sitzt Israel. | |
| Ich rede aber von Washington. | |
| Wenn Israel in den Krieg gegen den Iran zieht, müssen die USA Israel | |
| unterstützen. Das würde jeder Präsident tun – ganz egal ob Demokrat oder | |
| Republikaner. Ein US-Präsident, der sich weigert, Israel zu unterstützen, | |
| wenn der Iran gegen Israel zurückschlägt, würde binnen weniger Tage vom | |
| Kongress amtsenthoben werden. Lediglich eine Handvoll würde sich | |
| dagegenstellen. | |
| 26 May 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Dorothea Hahn | |
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