| # taz.de -- De Maizière und die Drohnen: „Schäbiges Verhalten“ | |
| > Die Stimmen in der SPD, die einen Rücktritt des Verteidigungsministers | |
| > fordern, mehren sich. Er selbst würde gerne noch vier weitere Jahre im | |
| > Amt bleiben. | |
| Bild: Hat's auch nicht leicht: Verteidigungsminister Thomas de Maizière. | |
| BERLIN dpa/afp | Auch der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold hat | |
| Verteidigungsminister Thomas de Maizière wegen seines Umgangs mit dem | |
| gescheiterten Drohnen-Projekt Euro Hawk zum Rücktritt aufgefordert. | |
| „Verzichten Sie auf dieses Amt und treten Sie zurück, damit können Sie der | |
| Bundeswehr einen Gefallen tun", sagte Arnold am Mittwoch in einer Aktuellen | |
| Stunde im Bundestag. Er warf de Maizière zugleich „schäbiges Verhalten“ | |
| vor, weil der Minister die Verantwortung für Fehler seinen Staatssekretären | |
| und nachgeordneten Behörden zuweise. | |
| De Maizière, der zuvor den zuständigen Bundestags-Ausschüssen über das | |
| Drohnen-Debakel berichtet hatte, [1][wies die Vorwürfe zurück]. Er selbst | |
| möchte noch vier Jahre im Amt bleiben. „Wir sind kurz vor Ende der | |
| Legislaturperiode. Dann endet von Amtswegen meine Amtszeit“, sagte der | |
| Minister am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. | |
| „Aber ich möchte gerne diesen sehr schwierigen Weg, Neuausrichtung der | |
| Bundeswehr und Umstrukturierung des Ministeriums, der noch nicht lange | |
| begonnen hat, gerne noch vier Jahre weiter führen“, sagte de Maizière nach | |
| Angaben des ARD-Hauptstadtstudios. | |
| Er bekräftigte seinen Standpunkt, dass bei einem früheren Abbruch des | |
| Drohnen-Projekts auch die Investitionen in die Aufklärungstechnik von etwa | |
| 250 Millionen Euro verloren gewesen wären. „Aber ich will nicht drum | |
| rumreden, das ist verdammt viel Geld, was nicht zum Erfolg geführt hat", | |
| sagte de Maizière mit Blick auf die insgesamt 500 Millionen Euro, die das | |
| gescheiterte Projekt gekostet hat. | |
| De Maizière hatte am Mittwoch Fehler in seinem Ministerium eingestanden, | |
| einen Rücktritt aber abgelehnt. Das Debakel um die „Euro-Hawk“-Drohnen | |
| hatte er auf gravierende Informationsmängel im Ministerium zurückgeführt. | |
| Personelle Konsequenzen behielt er sich deshalb vor. Kanzlerin Angela | |
| Merkel (CDU) bekundete erneut volles Vertrauen in den Minister. | |
| 6 Jun 2013 | |
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