# taz.de -- U-Ausschuss zur Drohnenaffäre: Steinbrück soll aussagen | |
> Ginge es nach der Union, müsste sich jetzt auch Peer Steinbrück den | |
> unangenehmen Fragen des Untersuchungsausschusses zur „Euro-Hawk“-Affäre | |
> stellen. | |
Bild: Das Drohnen-Debakel hat nun auch den SPD-Bundeskanzlerkandidaten erreicht. | |
BERLIN dpa/afp | Die Union will den Untersuchungsausschuss zur | |
„Euro-Hawk“-Affäre von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) auf | |
die Rolle des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück als früheren | |
Bundesfinanzminister ausweiten. | |
Steinbrück solle zwischen 2007 und 2009 maßgebende Vorgaben aus dem | |
Finanzministerium für die Gestaltung des Entwicklungsvertrags für das | |
Drohnenprojekt gegeben haben, sagte Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael | |
Grosse-Brömer (CDU) am Dienstag in Berlin. Steinbrücks damaliges Wissen und | |
seine Verantwortung müsse man hinterfragen. | |
Zugleich nannte Grosse-Brömer den Beschluss von SPD, Grünen und | |
Linkspartei, die Vorwürfe gegen de Maizière bei dem gescheiterten | |
Drohnenprojekt in einem Untersuchungsgremium des Bundestages zu klären, | |
einen Akt der Verzweiflung. Die Kernfrage sei, wie ein solches Gremium bis | |
zur Bundestagswahl im September in der Kürze der Zeit ernsthaft arbeiten | |
könne oder ob das reine Wahlkampf sei. | |
Der Minister hatte zuvor nach einer vierstündigen Befragung durch den | |
Verteidigungsausschuss des Bundestags eingeräumt, doch schon früher als | |
bisher bekannt schriftliche Unterlagen zu gravierenden Problemen bei dem | |
Drohnen-Projekt erhalten zu haben. Den Vorwurf der Irreführung von | |
Parlament und Öffentlichkeit wies er aber erneut zurück. | |
Die Opposition sieht es als erwiesen an, dass der Minister über den Ablauf | |
der Entscheidung die Unwahrheit sagt. Zudem macht sie ihn für einen Schaden | |
von mehr als 300 Millionen Euro verantwortlich. Der Minister hatte zwar | |
handwerkliche Fehler eingeräumt, einen Rücktritt aber abgelehnt. | |
Grosse-Brömer sagte, de Maizière habe „viele Vorwürfe gegen sich | |
entkräftet“. | |
Auch der Bundeswehrverband hat sich für einen Verbleib von | |
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) im Amt ausgesprochen. „Sechs | |
Reformen in 20 Jahren, drei Minister in fünf Jahren - irgendwann muss | |
Schluss sein mit dem ewigen Neubeginn“, sagte Verbandschef Ulrich Kirsch | |
der Bild. De Maizière solle jetzt Verteidigungsminister bleiben und die | |
Bundeswehr-Reform weiter führen. | |
11 Jun 2013 | |
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