Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Verhafteter mexikanischer Mafiaboss: Mit Brutalität an die Spitze
> Miguel Ángel Treviño begann als Autodieb und brachte es bis an die Spitze
> des mexikanischen Zeta-Drogenkartells. Doch dort hielt er sich nicht
> lange.
Bild: Ziemlich zerknautscht: Treviño früher – und nach seiner Verhaftung.
Miguel Ángel Treviño hat einen ungewöhnlichen Aufstieg hinter sich. Vor ihm
konnte beim Drogenkartell der mexikanischen Zetas keiner was werden, der
nicht gedient hat. Der also nicht das hervorragende Training hinter sich
hat, mit dem Elitesoldaten vorbereitet werden: Drogenbekämpfung,
Abhörtechniken, Selbstverteidigung.
Treviño alias „Z-40“ hat es auch ohne Militärdienst geschafft, ganz nach
oben zu kommen. Ob das mit rechten Dingen zugegangen ist, sofern man in
einer Mafia-Truppe von rechten Dingen sprechen mag, ist äußerst fraglich.
Mit seinem Vorgänger Heriberto Lazcano Lazcano alias „der Henker“ lag er
lange im Streit. Als der Henker dann im letzten Oktober bei einer
Schießerei mit Soldaten ums Leben kam, fragte man sich unter den Zetas: Hat
„Z-40“ den Boss verraten?
Treviño konnte seine Stellung als Zetas-Chef nicht lange genießen. Nach
zehn Monaten geriet er am Montag in die Fänge von Soldaten, nun sitzt er im
Gefängnis. Seine Organisation gilt als raffiniert, flexibel und äußerst
gewalttätig, der 40-Jährige dürfte sich durch Brutalität durchgesetzt
haben. Seine Gegner, so heißt es, habe er mit Benzin übergossen und bei
lebendigem Leib angezündet.
In jungen Jahren hatte sich Treviño in seiner Heimatstadt Nuevo Laredo an
der Grenze zu den USA als Autodieb durchgeschlagen und sich dann als
lokaler Drogenboss einen Namen gemacht. Die Zetas wurden für ihn zur Heimat
und zum Familienbetrieb: Mindestens sechs seiner zwölf Geschwister sind für
das Kartell tätig. Zwei von ihnen gelten ebenfalls als Führungskräfte,
wobei einer von ihnen, José Treviño, derzeit in den USA im Gefängnis sitzt,
weil er dort mit Pferdewetten Geld gewaschen haben soll.
Sicher werden seine Angehörigen viel Schmiergeld und nötigenfalls Waffen
einsetzen, um ihren Miguel Ángel freizubekommen. Doch ob er draußen noch
lange eine Zukunft hat? Die Feindschaften innerhalb seiner Zetas werden
immer brutaler ausgefochten. Und bislang ist eine Frage nicht geklärt:
Woher wussten eigentlich die Soldaten, wo „Z-40“ am Montag unterwegs war?
16 Jul 2013
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
## TAGS
Drogenkartell
Mexiko
Drogenkrieg
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Entführung
Mexiko
Mexiko
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sozialwissenschaftler zu Zeta-Kartell: „Entführen, erpressen, vergewaltigen�…
In Mexiko werden immer häufiger Migranten auf dem Weg in die USA entführt.
Ein Geschäftsmodell des Zeta-Kartells. Es mangelt an Prävention, sagt
Rodolfo Casillas.
Korruption und Gewalt in Mexiko: Zwangsarbeit für die Kartelle
Über die Ambivalenz zivilgesellschaftlicher Strategien im Umgang mit Gewalt
in Mexiko ging es auf einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung in
Berlin.
„Los Zetas“-Drogenboss in Mexiko gefasst: Folter und andere Geschäfte
Trevino Morales soll Hunderte von Menschen geköpft, entführt und gefoltert
haben. Nun wurde der mexikanische Kartellchef gefasst. Einen Nachfolger
gibt es bereits.
Kriminalität in Mexiko: Armee befreit Entführungsopfer
165 Entführte sind wieder in Freiheit. Die zum größten Teil aus
Mittelamerika stammenden Migranten waren an der Grenze zu den USA
festgehalten geworden.
Drogenmafia in Mexiko: Kopfgeld auf Blogger ausgesetzt
Er/sie veröffentlicht pikante Details über mexikanische Kartelle und
korrupte Behörden. Die Drogenmafia macht Jagd auf eine/einen Unbekannte(n).
Kult um Santa Muerte: Schwarze Mutter Gottes
Sie wird als Todesheilige verehrt – und soll auch Verbrecher schützen: die
Sensenfrau Santa Muerte. Ein Besuch in einem Armenviertel von Mexiko-Stadt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.