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# taz.de -- Taliban stürmen Gefängnis in Pakistan: 250 Häftlinge befreit
> Bei dem Überfall sterben mindestens zwölf Menschen. Unter den Befreiten
> sollen 40 Taliban sein. In Afghanistan fordert eine Offensive gegen
> Aufständische Todesopfer.
Bild: Ein pakistanischer Polizist inspiziert die Umgebung des gestürmten Gefä…
ISLAMABAD/DERA ISMAIL KHAN/KABUL dpa/ap | Bei der Erstürmung eines
Gefängnisses im Nordwesten Pakistans haben schwer bewaffnete
Taliban-Kämpfer nach Angaben der Sicherheitskräfte mehr als 250 Häftlinge
befreit. Mindestens zwölf Menschen seien bei dem Überfall in der Stadt Dera
Ismail Khan getötet worden, darunter sowohl Polizisten als auch Gefangene,
teilten die Behörden am Dienstag mit.
Unter den befreiten Insassen seien mindestens 40 pakistanische Taliban
sowie Mitglieder der sunnitischen Gruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), die
Verbindungen zum Terrornetz Al-Kaida hat. Die pakistanischen Taliban
bekannten sich zu der Befreiungsaktion. Nach ihren Angaben wurden mehr als
300 Gefangene befreit.
An dem Angriff auf das Gefängnis in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa waren
nach offiziellen Angaben mehr als 100 Aufständische beteiligt. Sie waren
als Polizisten verkleidet. Nach Angaben eines Polizeioffiziers setzten die
Rebellen dutzende Mörsergranaten und Panzerabwehrraketen ein, um den
äußeren Sicherheitsring des Gefängnisses zu durchbrechen. Dabei lieferten
sie sich auch schwere Schusswechsel mit den Sicherheitskräften.
Von den etwa 5.000 Insassen der Anstalt gehören nach offiziellen Angaben
etwa 250 terroristischen Organisationen an. Erst im Vorjahr hatten etwa 100
Taliban-Kämpfer eine Gefängnis im Bezirk Bannu gestürmt, um einen ihrer
dort einsitzenden Anführer zu befreien.
## Afghanische Sicherheitskräfte töten 50 Aufständische
Der Überfall dauerte etwa viereinhalb Stunden, unter den Todesopfern sind
sechs Polizisten, sechs schiitische Häftlinge, zwei Zivilisten sowie eine
nicht näher genannte Zahl Taliban. Mindestens neun Häftlinge wurden später
wieder gefasst. In der Stadt wurde eine Ausgangssperre verhängt.
Dera Ismail Khan liegt am Rand der halbautonomen Stammesgebiete, die als
Rückzugsraum für Taliban- und Al-Kaida-Kämpfer gelten.
In Pakistan hat am Dienstagmorgen in den Parlamenten der südasiatischen
Atommacht die Wahl eines neuen Staatsoberhaupts begonnen. Die Muslim-Liga
(PML-N) von Premierminister Nawaz Sharif hat den Geschäftsmann Mamnoon
Hussain (73) aus Karachi aufgestellt, dessen Wahl zum Präsidenten als
sicher gilt.
Die größte Oppositionspartei - die Volkspartei PPP von Amtsinhaber Asif Ali
Zardari - boykottiert die Wahl. Als Grund gab die PPP an, dass die
Abstimmung eine Woche vorgezogen wurde und daher nicht ausreichend Zeit zur
Vorbereitung blieb. Zardaris Zeit in dem weitgehend zeremoniellen Amt endet
am 8. September.
Derweil wurden im Nachbarland bei einer Offensive afghanischer
Sicherheitskräfte nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als 50
Aufständische getötet worden. Darunter seien auch Pakistaner, Araber,
Usbeken und Tschetschenen gewesen, teilte das Ministerium am Dienstag mit.
Die „massive Operation“ im Osten des Landes, in den Provinzen Logar,
Nangarhar und Paktia verlaufe erfolgreich. Die Zahl der Toten beziehe sich
auf die vergangenen 24 Stunden. Bereits am Montag hatte das Ministerium
mehr als 80 getötete Taliban-Kämpfer bei der Operation gemeldet.
Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid dementierte Verluste der
Aufständischen.
30 Jul 2013
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