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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Mali: Vages Wahlergebnis ohne Zahlen
> Die malische Opposition zweifelt den frühen Wahlsieg von Ex-Premier
> Ibrahim Boubacar Keïta an. Ob eine Stichwahl nötig ist steht noch nicht
> fest.
Bild: Vor einem klaren Ergebnis feiern „IBK's“ Anhänger schon den angekün…
BAMAKO taz | Sie haben schon ordentlich mit Autokorsos und spontanen
Versammlungen im Zentrum Bamakos gefeiert, laut gejubelt und Plakate in die
Luft gestreckt – die Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Ibrahim
Boubacar Keïta. Zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl deutet alles darauf
hin, dass der einstige Premierminister neuer Präsident von Mali wird. So
lauten die Prognosen vom Dienstagabend.
Nach Informationen von Oberst Moussa Sinko Coulibaly, Minister für
territoriale Verwaltung, gebe es eine eindeutige Tendenz. IBK – so wird
Ibrahim Boubacar Keïta in Mali nur genannt – habe einen großen Vorsprung
gegenüber den anderen Kandidaten. „Wenn sich dieser bestätigt, dann ist
nicht einmal mehr eine Stichwahl nötig“, so der Minister bei der
Bekanntgabe der Ergebnisse.
Eine so eindeutige Tendenz – auch wenn diese bisher nur vorläufig ist –
hatte im Land kaum jemand erwartet. Der 68-Jährige galt zwar schon im
Vorfeld als Favorit. Kein anderer Kandidat lächelte in den vergangenen
Wochen von so viele Wahlplakaten wie IBK. Gerade in Bamako hat er große
Unterstützerkreise.
Doch außer ihm waren vergangenen Sonntag 26 weitere Kandidaten angetreten.
Viele von ihnen sind ehemalige Minister oder Premierminister. Sie haben im
Land durchaus Bekanntheitsgrad. Alles deutete deshalb bislang auf eine
Stichwahl hin, auf die auch die Anhänger der Opposition gehofft hatten.
Allianzen, sich im zweiten Wahlgang auf einen Kandidaten zu einigen, gab es
bereits. Unterstützung für Soumaïla Cissé, der wie erwartet zweiter wurde,
galt als selbstverständlich.
## Viel Spielraum für Spekulationen
Doch das ist nun offenbar hinfällig, auch wenn es bislang noch keine Zahlen
gibt. Nach mehrmaliger Nachfrage nannte Oberst Moussa Sinko Coulibaly keine
einzige und empfahl stattdessen, geduldig zu warten. Am Mittwoch könnten
diese verkündet werden, wenn sie vorher bestätigt sind. Das sei ein
normaler Ablauf.
Für die Opposition bedeutet das jedoch: Diese Entscheidung lässt jede Menge
Spielraum für Spekulationen. Anhänger von Soumaïla Cissé forderten deshalb
in der Nacht zu Mittwoch bereits den Rücktritt von Moussa Sinko Coulibaly
und ärgerten sich über seine – nicht mithilfe von Zahlen überprüfbaren –
Aussagen. Weitere Ergebnisse dürften damit mit sehr viel größerem
Misstrauen begutachtet werden.
Dabei sah es so gut für Mali aus, eine der ganz wenigen überhaupt genannten
Zahlen zeigt. Die Wahlbeteiligung lag landesweit bei mehr als 53 Prozent,
trotz knapper Vorbereitungszeit und viel Kritik an den eiligen Wahlen. Für
Mali ist das ein Rekord, gingen doch bei der letzten Präsidentschaftswahl
gerade einmal 36 Prozent ins Wahllokal. Im Land selbst als auch von den
internationalen Wahlbeobachtern wird das als extrem positiv bewertet.
31 Jul 2013
## AUTOREN
Katrin Gänsler
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Mali
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