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# taz.de -- Wahlkampf in Australien: Rassismus ist Trumpf
> Premier Rudd hat für den 7. September Wahlen angesetzt. Er und sein
> Widersacher Abbott überbieten sich bei der Stimmungsmache gegen
> Asylsuchende.
Bild: Das Feindbild der beiden Kandidaten: Einige der 66 südostasiatischen Fl�…
CANBERRA taz | Sechs Wochen nach seiner [1][spektakulären Rückkehr] ins Amt
hat Premier Kevin Rudd am Sonntag Generalgouverneurin Quentin Bryce um die
Auflösung des Parlaments gebeten und den Wahltermin auf den 7. September
festgelegt. Jetzt, so schrieb er an seine Anhänger, „haben Australier die
Wahl“.
Dem Sozialdemokraten gegenüber steht der Führer der konservativen
Opposition, Tony Abbott. Noch vor wenigen Wochen hatte dieser geglaubt, er
habe den Wahlsieg in der Tasche. Doch dann sah er sich unerwartet seinem
alten Widersacher Rudd gegenüber. Seither kriecht der Premier in den
Umfragen stetig nach oben.
Rudd ist ein politisches Stehaufmännchen. Er hatte die Laborpartei 2007 mit
einem sensationellen Wahlsieg an die Regierung gebracht. Im Juni 2010 –
nach einer Kampagne der Ressourcenindustrie gegen eine von Rudd geplante
Rohstoffsteuer – holte die Laborpartei seine Stellvertreterin Julia Gillard
ins höchste Regierungsamt.
Sie wachte darüber, dass das rohstoffreiche Australien die
weltwirtschaftlichen Probleme unbeschadet überstand. Trotzdem scheiterte
Gillard an der oft sexistisch gefärbten Kritik konservativer Medien. Im
Juni verlor sie eine parteiinterne Vertrauensabstimmung gegen Rudd.
Beobachter fürchten nun einen von Rassismus geprägten Wahlkampf. Seit Juni
übertreffen sich Rudd und Abbott in der Politik gegen Asylsuchende, die von
Indonesien nach Australien kommen wollen. Abbott will die meist aus Iran
und Irak stammenden Menschen nach Indonesien zurückschicken.
Rudd dagegen kündigte an, alle Bootsflüchtlinge würden nach Papua-Neuguinea
oder auf die Pazifikinsel Nauru verfrachtet. Obwohl 2013 nur etwa 15.000
Menschen per Boot nach Australien kamen und fast alle Asylsuchenden als
Flüchtlinge anerkannt werden, fühlen sich viele Australier bedroht.
Laut Kritikern hat der früher in Sachen Asylpolitik eher moderate Rudd
erkannt, dass nur eine „Politik der Herzlosigkeit“ Stimmen bringt. Vor
allem Politiker der Opposition appellieren an den Rassismus, der sich gegen
Menschen islamischen Glaubens richtet.
5 Aug 2013
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## AUTOREN
Urs Wälterlin
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