Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Veggie Day und Nazi-Vergleich: FDPler findet Grüne totalitär
> Lars Lindemann sieht in der Idee der Grünen, einen Veggie Day
> einzuführen, eine Bevormundung. Grüne fordern eine Enschuldigung für den
> Nazi-Vergleich.
Bild: „Eßt Vollkornbrot“, heißt es auf dem Nazi-Bild, „denn es ist bess…
BERLIN dpa | Der FDP-Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann hat die Grünen
auf Facebook mit Hilfe eines Plakats der Nationalsozialisten kritisiert.
Lindemann wandte sich damit gegen den [1][Grünen-Appell] für einen
wöchentlichen fleischlosen Tag in Kantinen. An dem sogenannten Veggie Day
solle nach Vorstellung der Grünen einmal in der Woche ausschließlich
vegetarisch und vegan gekocht werden. Dem Tagesspiegel sagte Lindemann, der
Kantinen-Vorstoß habe „totalitaristische Züge“.
Er verwendete dazu das Bild mit einer blonden Frau, die vier Kindern Brot
reicht. Es trägt die Aufschrift:„Eßt Vollkornbrot, denn es ist besser und
gesunder“. Per Fotomontage wurde dort unter anderem das Parteilogo der
Grünen hinzugefügt. Reporter des Tagesspiegels haben rechtzeitig ein
[2][Bildschirmfoto] des Nazi-Bildes auf Lindemanns Profil in dem Sozialen
Netzwerk gemacht. Lindemann bestätigte, dass er die Montage verwendete,
dann aber von seiner [3][Facebook-Seite] wieder herunternahm.
Laut der Zeitung geschah dies auf Druck aus der FDP-Zentrale. Diese wollte
sich auf Anfrage nicht äußern. Herausgeber der Original-Druckgrafik war
laut Deutschem Historischem Museum die NS-Frauenschaft. Auf die nicht von
ihm stammende Montage sei er bereits zuvor gestoßen, erläuterte Lindemann.
Die NS-Frauenschaft diente nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 der
politischen Gleichschaltung von Frauenorganisationen.
Lindemann versah die Montage mit dem Kommentar „Denken hilft“. „Ich lasse
mir nicht das Nachdenken verbieten und das Vergleichen auch nicht“, sagte
er. „Ich lasse mir auch nicht verbieten, am Dienstag Fleisch zu essen.“
Vergleichen sei eine intellektuelle Leistung. Am Ende komme dabei heraus,
dass die Grünen „damit“ - also wohl mit den Nationalsozialisten - zwar
nichts zu tun hätten. Aber hinter der Idee des Veggie Days werde eine
Tendenz sichtbar nach dem Motto: „Wir wissen, was gut für Euch ist“.
Die Idee für einen Veggie Day ist bereits älter und wird von den Grünen
seit längerem unterstützt. Gesetze oder Vorschriften dazu solle es nicht
geben, betonen die Grünen. Die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi
Lemke, verlangte „für diese Entgleisung“ eine umgehende Entschuldigung des
Spitzenkandidaten und Fraktionsvorsitzenden der FDP, Rainer Brüderle. „Wer
mit Nazi-Vergleichen hantiert, hat nicht nur keine Argumente, sondern hat
auch offensichtlich den Boden der politischen Auseinandersetzung
verlassen“, sagte Lemke dem Tagesspiegel.
6 Aug 2013
## LINKS
[1] /Fleischverzicht-als-Wahlkampfthema/!121239/
[2] http://www.tagesspiegel.de/politik/geschmacklose-bildmontage-veggie-day-fdp…
[3] http://www.facebook.com/larsfriedrich.lindemann
## TAGS
FDP
Wahlkampf
Grüne
Nazis
Veggie Day
Veggie Day
Peer Steinbrück
Länderfinanzausgleich
Kevin Rudd
Wahlkampf
FDP
## ARTIKEL ZUM THEMA
Männerklub FDP: Keine Frauen? Kein Problem!
Auch im Norden sind deutlich weniger Frauen als Männer als Kandidaten für
die Bundestagswahl aufgestellt. Besonders betroffen ist die FDP.
Streit um Fleischkonsum: In der grünen Hölle
Während Deutschland streitet, ob es sich von den Grünen das Fleisch
verbieten lassen soll, ist Bremen weiter. Besuch in der Kantine des
Umweltsenators.
Der sonntaz-Streit: „Fleisch muss Luxus sein“
Der Veggie Day ist eine gesundheitspolitische Notwendigkeit, findet
Moderatorin Sonya Kraus. Rainer Brüderle findet den Vorschlag lachhaft.
Politdoku über Steinbrück: Grüße aus der Eierschleifmaschine
„Kante Klartext Kandidat“ ist ein gelungenes Stück Fernsehen. Es
porträtiert Steinbrück nicht als Gescheiterten – sondern als Irrtum der
Parteiführung.
Kampf um Länderfinanzausgleich: Mal hoch, mal runter
Nach Jahren wird ein Plus für die Länderfinanzen verkündet. Eine Sensation?
Jedenfalls kein Grund, gleich den Länderfinanzausgleich zu attackieren.
Wahlkampf in Australien: Rassismus ist Trumpf
Premier Rudd hat für den 7. September Wahlen angesetzt. Er und sein
Widersacher Abbott überbieten sich bei der Stimmungsmache gegen
Asylsuchende.
Wahlkampf: Ganz Berlin ist ein rechtsfreier Raum
Eigentlich dürfen Wahlplakate erst seit Sonntag hängen. Doch alle Parteien
sind sich einig: Gegen diese Vorschrift leisten sie zivilen Widerstand.
Wahlkampf ist eröffnet: Piraten üben sich in Demut
Seit dem Wochenende dürfen die Parteien die Stadt mit Wahlplakaten für die
Bundestagswahl zupflastern. Selbstkritisch zeigen sich nur die Piraten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.