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# taz.de -- Atommüll in Deutschland: Grüne gegen Werner Müller
> Die Bundestagsparteien dementieren einen Bericht, dass der ehemalige
> Wirtschaftsminister die Endlager-Kommission leiten soll.
Bild: Zum Abwinken: Werner Müller.
BERLIN taz | Die Aufregung unter Atomkraftgegenern war schon groß. Nachdem
am Freitag berichtet worden war, dass Werner Müller die Endlager-Kommission
leiten soll, hagelte es Kritik.
Der ehemalige Veba- und Ruhrkohle-Manager, der unter Rot-Grün parteiloser
Bundeswirtschaftsminister war, sei „ein Musterbeispiel für engste
Verflechtungen zwischen Atom- und Kohleindustrie und der Politik“,
kommentierte Greenpeace; die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg sieht
Müller wegen seiner früheren Haltung zu Gorleben als „vorbelastet“.
Dass Müller jene 33-köpfige Kommission mit VertreterInnen aus Politik,
Wissenschaft und Zivilgesellschaft leiten soll, die die Kriterien für die
neue Endlager-Suche entwickeln soll, hatte die Rheinische Post unter
Berufung auf „Regierungskreise“ gemeldet. Koordiniert wird die Auswahl der
Kommissionsmitglieder jedoch von den Berichterstatterinnen der
Bundestagsfraktionen im Umweltausschuss. Und die dementierten die
angebliche Einigung auf taz-Anfrage einmütig.
„Es trifft nicht zu, dass es eine Einigung gibt“, sagte Angelika
Brunckhorst (FDP). „Über Werner Müller ist unter den Berichterstatterinnen
noch nie gesprochen worden“, erklärte Sylvia Kotting-Uhl (Grüne). Falls
Müller tatsächlich vorgeschlagen würde, hätten die Grünen erhebliche
Vorbehalte. „Ich bin von dieser Personalie nicht überzeugt“, sagte
Kotting-Uhl der taz. „Ich glaube nicht, dass er die Person ist, der es
gelingen würde, das notwendige Vertrauen in den Prozess und das
Gesetzesverfahren zu generieren.“ Für die SPD sagte Ute Vogt:
„Interessengeleitete Regierungskreise sollten sich da raushalten.“
Ein eher schwaches Dementi kam hingegen aus dem von Peter Altmaier (CDU)
geführten Bundesumweltministerium. „Über die Zusammensetzung der Kommission
finden derzeit informelle Gespräche auf Ebene der Berichterstatterinnen im
Bundestag statt“, teilte ein Sprecher mit. Weil Bundestag und Bundesrat
Anfang September einvernehmlich über die Kommission entscheiden müssen, ist
eine parteiübergreifende Einigung notwendig.
9 Aug 2013
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Endlagersuchgesetz
Atommüllendlager
Gorleben
Umweltministerium
Schwerpunkt Atomkraft
Endlagersuche
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Atommüll
Endlager-Kommission
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