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# taz.de -- Stiftung Warentest über defekte Geräte: Das kurze Leben der Haush…
> Hersteller bauen Geräte nicht absichtlich so, dass sie früh verschleißen,
> sagt die Stiftung Warentest. Handys und Computer wurden aber nicht
> geprüft.
Bild: Ob ihr Ende geplant war oder nicht: Eine kaputte Waschmaschine ist kein S…
BERLIN taz | Die Theorie ist weit verbreitet: Um den Profit anzukurbeln,
bauen Hersteller absichtlich Schwachstellen in Geräte ein, damit sie
schneller kaputtgehen. Laut Stiftung Warentest gibt es diese sogenannte
geplante Obsoleszenz jedoch nicht. „Insbesondere Haushaltsgeräte gehen
heute nicht schneller und nicht häufiger kaputt als früher“, so die
Stiftung in der September-Ausgabe ihres Magazins test. Die
Verbraucherschützer haben Waschmaschinen- und Staubsaugertests der
vergangenen zehn Jahre verglichen.
Umweltberater Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
hält das allerdings nicht für einen Beweis, dass geplanter Verschleiß ein
Mythos sei. „Für Waschmaschinen mag das gelten“, sagt er. „Aber die
geplante Obsoleszenz beobachten wir in anderen Produktgruppen viel
häufiger.“ Computer, Drucker und Smartphones hätten oft eine auffällig
kurze Lebensdauer.
Fernseher, Handys und Computer prüft die Stiftung allerdings nicht im
Dauertest. Das sei zu zeitaufwendig, schreibt test. Exakte Aussagen über
deren Lebensdauer seien also nicht möglich.
Doch auch die Stiftung Warentest kommt zu dem Schluss, dass Hersteller eine
Lebensdauer für ihre Produkte planten. „Dabei gilt häufig die Regel: Je
teurer desto langlebiger.“ Entsprechend würden zum Beispiel bessere oder
schlechtere Bauteile ausgewählt.
Bei Waschmaschinen unter 550 Euro, Akkubohrern unter 50 Euro oder
Staubsaugern unter 80 Euro sei die Gefahr groß, dass die Freude am neuen
Gerät nicht lange währt. Eine Garantie ist der Preis allerdings nicht. Die
Tester listen auch Reinfälle auf wie eine Espressomaschine für 985 Euro.
## Kritik an den Methoden und Ansätze der Stiftung
Stefan Schridde kritisiert die Untersuchungsmethoden der Stiftung. Er
betreibt die Webseite „Murks? Nein Danke!“, auf der verärgerte Kunden
Geräte melden, bei denen sie geplanten Verschleiß vermuten. Schridde
glaubt, die Stiftung Warentest könne mit ihren Tests die Obsoleszenz gar
nicht aufspüren.
„Es wird ja nicht untersucht, ob unter sonst gleichen Kosten bessere
Qualität hergestellt werden könnte“, sagt er. Außerdem sei der Testzeitraum
zu kurz: Geplante Obsolezenz bei Waschmaschinen gebe es bereits seit den
1990er Jahren. Die Stiftung hat aber nur Dauertests ab 2003 analysiert.
Ob der geplante Verschleiß tatsächlich existiert, ist schwer zu beweisen.
Das Umweltbundesamt hat eine Studie in Auftrag gegeben, um die Frage zu
klären. Ergebnisse werden 2015 erwartet.
30 Aug 2013
## AUTOREN
Jakob Struller
## TAGS
Stiftung Warentest
Verbraucherschutz
Elektrogeräte
geplante Obsoleszenz
Ritter Sport
Stiftung Warentest
ADAC
Vattenfall
Stiftung Warentest
Mode
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