| # taz.de -- Volksentscheid in Hamburg: Vattenfall durchgefallen | |
| > Der Rückkauf der Hamburger Energienetze ist möglich. Der Volksentscheid | |
| > liegt knapp über 50 Prozent. Bürgermeister Scholz steht dumm da. | |
| Bild: Strom, Gas, Fernwärme – beim Volksentscheid in Hamburg geht es um viel. | |
| HAMBURG dpa | Hamburgs Bürger haben sich für eine Rekommunalisierung der | |
| Energienetze entschieden. Gegen den Willen des Senats sowie der | |
| Bürgerschaftsfraktionen von SPD, CDU und FDP votierten sie für den | |
| vollständigen Rückkauf der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze. Wie das nun | |
| umgesetzt werden kann, wollen die Fraktionen am Montag beraten. | |
| SPD-Fraktionschef Andreas Dressel hat bereits einen Antrag vorgelegt, nach | |
| dem die Bürgerschaft schon am Mittwoch über den weiteren Fahrplan | |
| entscheiden soll. Die Rückkaufbefürworter der Initiative „Unser Hamburg - | |
| Unser Netz“ wollen ebenfalls am Montag vor die Presse treten – wie auch | |
| Landeswahlleiter Willi Beiß, der das vorläufige Endergebnis der | |
| Bundestagswahl in Hamburg erläutern möchte. | |
| Beim Volksentscheid zur Rekommunalisierung der Energienetze hatte sich am | |
| Sonntag eine knappe Mehrheit für den Rückkauf entschieden. Nach Auszählung | |
| von 1677 von 1686 Wahlbezirken kamen die Befürworter auf 440.690 Stimmen, | |
| was 50,9 Prozent entspricht. Die Gegner schafften 425.446 Stimmen oder 49,1 | |
| Prozent. Ihrer Meinung nach hätte es ausgereicht, wenn die Stadt bei ihren | |
| 25,1-Beteiligungen an den Strom-, Gas- und Fernwärmenetzen von Vattenfall | |
| und Eon geblieben wäre und sich nicht weiter engagieren würde. | |
| Laut Dressel müssen diese Beteiligungen nun jedoch rückabgewickelt werden, | |
| sollten Vattenfall und Eon ihre 74,9 Prozent nicht freiwillig an die Stadt | |
| abtreten wollen. Dann müssten städtische Gesellschaften mit dem Ziel | |
| gegründet werden, die Netze vollständig zu übernehmen. | |
| Im Strombereich müsste dazu bereits Mitte Januar eine Interessenbekundung | |
| eingereicht werden. Außerdem müsse der Wegenutzungsvertrag für das Gasnetz | |
| gekündigt und der Rechtsstreit um die Fernwärmenetze mit Vattenfall wieder | |
| aufgenommen werden. Der Energiekonzern Vattenfall bestreitet bislang, dass | |
| er aufgrund des Konzessionsvertrages von 1994 relevante Anlagen an die | |
| Stadt herausgeben muss. | |
| 22 Sep 2013 | |
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