| # taz.de -- Demos in zwölf Städten: Auf die Straße gegen Wuchermieten | |
| > Lokale Proteste gegen hohe Mieten und Verdrängung weiten sich aus. Am | |
| > Wochenende starten Demos in verschiedenen Städten. | |
| Bild: Keine Lust auf überteuerte Mieten. | |
| BERLIN taz | Mit einer bundesweiten Aktion des [1][Bündnisses „Keine | |
| Profite mit der Miete“] am Samstag in zwölf Städten könnte eine Bewegung | |
| losgetreten werden. Bisher war der Kampf gegen steigende Mieten und | |
| Verdrängung eher ein lokaler. | |
| In Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Freiburg, Dresden, | |
| Leipzig, Bremen, Hanau, Maintal und Mülheim an der Ruhr sind Kundgebungen | |
| und Diskussionen geplant. Die Forderungen: Die Mieten sollen an die Lohn- | |
| und Rentenentwicklung gekoppelt, Genossenschaften gefördert werden. | |
| Sebastian Schipper von den Frankfurter Aktivisten hält den Zusammenschluss | |
| für notwendig: „Oft wird sich nur an die Lokalpolitik gewandt, es braucht | |
| aber eine gesamtpolitische Bewegung, um sich in Debatten einschalten zu | |
| können“, sagt er. Die Probleme der Städte sind unterschiedlich. Billiger | |
| Wohnraum aber fehlt überall. | |
| Frankfurt: In der Finanzmetropole stehen derzeit mit etwa 2,4 Millionen | |
| Quadratmetern 20 Prozent des Gesamtbestandes an Büroflächen leer. Diese | |
| Flächen fehlen beim Wohnungsbau. Die Wohnraummieten sind mit etwa 12 Euro | |
| pro Quadratmeter die zweitteuersten in Deutschland. Die | |
| Wohnungsbelegungsquote liegt bei 97 Prozent, das heißt die Stadt ist nahezu | |
| voll. | |
| Düsseldorf: „Das Problem ist, dass absolut hochpreisig gebaut wird“, sagt | |
| Julia von Lindern vom Bündnis für bezahlbares Wohnen Düsseldorf. Luxus- und | |
| Prestigeobjekte sowie Gated Communities von Privatinvestoren hätten | |
| Vorrang, während sich die Stadt aus dem Wohnungsbau zurückzieht. 2010 lag | |
| die Neubauquote noch bei 16,6 Prozent, ein Jahr später nur noch bei 7 | |
| Prozent. | |
| Berlin: Die Hauptstadt ist die die Metropole der Zwangsräumungen. Auf über | |
| 8.000 Fälle im Jahr schätzt sie das Zwangsräumungsbündnis Berlin. Nicht nur | |
| Hartz-IV-Empfänger, die die Richtlinie für Kosten der Unterkunft nicht mehr | |
| erfüllen können, sondern auch Normalverdiener sehen sich steigenden Mieten | |
| ausgesetzt. Ein großes Problem sehen die AktivistInnen auch bei vermieteten | |
| Eigentumswohnungen. So werden viele Wohnungen wegen Eigenbedarfs gekündigt, | |
| tatsächlich zieht dann jedoch ein zahlungskräftigerer Mieter ein. Dies sei | |
| gängige Praxis, so Sara Walther vom Zwangsräumungsbündnis. | |
| Hamburg: 25.000 Wohnungen sollen in den nächsten fünf Jahren aus der | |
| sozialen Mietpreisbindung herausfallen, so die AktivistInnen. Die Baupläne | |
| des Senats mit 6.000 geförderten Wohnungen im Jahr seien nicht ambitioniert | |
| genug und nicht realistisch, um den tatsächlichen Bedarf zu decken, so die | |
| Hamburger Aktivisten. | |
| 27 Sep 2013 | |
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| [1] http://keineprofitemitdermiete.org | |
| ## AUTOREN | |
| Anna Kusserow | |
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