| # taz.de -- Serbiens Regierung knickt vor Hooligans ein: Belgrader Gay Pride er… | |
| > Die Sicherheit der Teilnehmer habe nicht garantiert werden können, wird | |
| > als Grund genannt. Serbien, ein Rechtsstaat? Homo-Akitivisten bezweifeln | |
| > das. Die EU ist auch pikiert. | |
| Bild: Trotz Verbot: Unerschrockene Aktivisten protestierten am Freitagabend auf… | |
| BELGRAD afp/ap | Im dritten Jahr in Folge hat die serbische Regierung die | |
| Homosexuellen-Parade Gay Pride untersagt: Regierungschef Ivica Dacic | |
| begründete das kurzfristige Verbot am Freitagabend mit Drohungen | |
| ultrarechter Gruppen. Am Samstag waren in der Hauptstadt Belgrad an | |
| zentralen Punkten hunderte Bereitschaftspolizisten im Einsatz. | |
| Die Sicherheit der Gay Pride Parade habe nicht gewährleistet werden können, | |
| sagte Dacic. Zuvor hatten rechtsextreme Organisationen für Samstag Proteste | |
| angekündigt. Die Veranstalter des Umzugs erklärten, die Regierung habe es | |
| versäumt, zu beweisen, dass Serbien ein Rechtsstaat sei. | |
| Der stellvertretende Ministerpräsident Aleksandar Vucic erklärte dagegen, | |
| das Verbot sei „im Interesse der Bürger“. Zugleich betonte er: „Die | |
| Hooligans haben den Staat nicht besiegt.“ | |
| ## „Äußerst schlechte Nachrichten“ | |
| Goran Miletic, einer der Organisatoren, sagte, für Serbien seien das | |
| „äußerst schlechte Nachrichten“, denn es werde deutlich, dass | |
| „Menschenrechte dort nicht beachtet“ würden. | |
| Bereits 2012 und 2011 war die Gay Pride in Belgrad abgesagt worden, weil | |
| die Behörden Zusammenstöße zwischen Teilnehmern der Homosexuellen-Parade | |
| und rechtsextremen Gegendemonstranten befürchteten. Im Jahr 2010 war es am | |
| Rande der ersten Homosexuellen-Parade in Belgrad seit einem Jahrzehnt zu | |
| Ausschreitungen von Rechtsextremen gekommen. Mehr als 150 Menschen wurden | |
| damals bei Straßenschlachten von Hooligans, Ultranationalisten und | |
| Polizisten verletzt. | |
| ## EU-Kommissar Fülle: „Chance verpasst“ | |
| Das erneute Verbot einer Homo-Parade in Serbien hat scharfe Kritik von | |
| EU-Vertretern nach sich gezogen. Mit ihrer Entscheidung vom Samstag habe | |
| die Regierung in Belgrad eine „Chance verpasst, Respekt für fundamentale | |
| Rechte“ zu zeigen, sagte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. Ähnlich | |
| äußerte sich der EU-Gesandte für Serbien, Jelko Kacin. Das Balkanland | |
| bemüht sich derzeit um eine Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen. | |
| Als Erweiterungskommissar sei er dazu verpflichtet, Beitrittskandidaten wie | |
| Serbien die vollständige Erfüllung der Werte der EU abzuverlangen, darunter | |
| die Versammlungsfreiheit und die Meinungsfreiheit, fügte Füle hinzu. Das | |
| sei in dem laufenden Verfahren Serbiens zur Aufnahme in die EU von | |
| „besonderer Bedeutung“. | |
| Am Freitagabend zogen in Belgrad trotz des Verbots mehrere hundert Anhänger | |
| eines Regenbogen-Bündnisses durch die Straßen. Sie wurden von einem großen | |
| Polizeiaufgebot begleitet. | |
| 28 Sep 2013 | |
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