| # taz.de -- US-Haushaltsstreit weiter offen: Keine schnelle Nummer | |
| > Die Demokraten lehnen Vorschläge der Republikaner ab und umgekehrt, bis | |
| > zum 17. Oktober muss eine Lösung her. Immerhin bleiben die Streitparteien | |
| > im Gespräch. | |
| Bild: Keine Sonne, keine Lösung: Trübe Aussichten in Washington. | |
| WASHINGTON dpa | Im US-Finanzstreit ist weiterhin keine Lösung in Sicht. | |
| Führende Demokraten im Senat bekräftigten am Samstag nach einem Treffen mit | |
| Präsident Barack Obama, dass über alles Mögliche verhandelt werden könne - | |
| aber erst dann, wenn ein Übergangsetat verabschiedet und die | |
| Schuldenobergrenze angehoben worden sei. | |
| Zuvor hatte Obama einen Vorschlag der Republikaner im Abgeordnetenhaus | |
| abgelehnt. Umgekehrt scheiterten die Demokraten im Senat mit einer eigenen | |
| Initiative. Ein Lichtblick: Die Streitparteien bleiben weiter im Gespräch. | |
| So setzten sich die Fraktionschefs der Republikaner und Demokraten im Senat | |
| am Samstag zusammen. | |
| Die meisten Abgeordneten reisten derweil für ein verlängertes Wochenende in | |
| ihre Wahlkreise: Der kommende Montag ist ein Feiertag in den USA. Damit | |
| könnten etwaige Abstimmungen in der größeren Kongresskammer im Fall eines | |
| Kompromisses vermutlich frühestens am Montagabend (Ortszeit) stattfinden. | |
| Aber die Zeit für eine Lösung drängt. Stichtag für eine Erhöhung des | |
| Schuldenlimits ist der 17. Oktober. Danach könnten die USA nach | |
| Expertenberechnungen zwar etwa zwei Wochen lang ihre Rechnungen bezahlen, | |
| dann würden sie aber in die Zahlungsunfähigkeit abrutschen - mit | |
| möglicherweise katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. | |
| ## Weiter Zwangsurlaub | |
| Außerdem befinden sich weiter Hunderttausende öffentliche Bedienstete im | |
| Zwangsurlaub, weil die Regierung seit dem 1. Oktober ohne Haushalt | |
| operieren muss. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen sind geschlossen oder | |
| laufen auf Sparflamme. | |
| Der von Obama zurückgewiesene Vorschlag sah eine Erhöhung der | |
| Schuldenobergrenze für lediglich sechs Wochen und keine sofortige | |
| Übergangsfinanzierung zur Beendigung des teilweisen Verwaltungsstillstands | |
| in den USA vor. Beides lehnte Obama als unannehmbar ab. Im Senat bekamen | |
| die Demokraten nicht die nötigen 60 Stimmen zusammen, um ein Votum der | |
| Kammer über einen Entwurf zur bedingungslosen Anhebung des Schuldenlimits | |
| bis 2014 anzusetzen. | |
| Auch ein Kompromissvorschlag der moderaten republikanischen Senatorin Susan | |
| Collins brachte am Samstag keinen Durchbruch. Der demokratische | |
| Mehrheitsführer Harry Reid machte klar, dass der Plan in dieser Form nicht | |
| Betracht komme. Der Vorschlag sieht einen Übergangsetat für sechs Monate, | |
| eine Erhöhung des Schuldenlimits bis Ende Januar und kleinere Änderungen an | |
| Obamas Gesundheitsreform vor. | |
| Außerdem sollen die im Frühjahr in Kraft getretenen massiven Kürzungen | |
| querbeet durch den US-Etat im Haushaltsjahr 2014 beibehalten werden. Nach | |
| Meinung von Republikanern soll nur davon abgerückt werden, wenn es als | |
| Ausgleich Einsparungen bei Sozialprogrammen gibt. Das stößt aber vor allem | |
| bei Liberalen auf Widerstand. Zudem pochen die Demokraten weiterhin auf | |
| Steuererhöhungen für die Reicheren, um die Bundeskasse aufzufüllen. Das | |
| aber ist wiederum für die Republikaner ein Tabu. | |
| 13 Oct 2013 | |
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