# taz.de -- Milliardär gegen Sklaverei: Der Stifter mit den Rohstoffen | |
> Die Hälfte seines Vermögens hat er schon dem Kampf gegen globale | |
> Sklaverei gespendet. Andrew Forrest kämpft mit seinem Geld um | |
> Aufmerksamkeit. | |
Bild: Ein Australier in traditioneller Aufmachung im Manchester Museum. Andrew … | |
Der Australier Andrew Forrest hat mit Eisenerz und dessen Export nach China | |
ein Milliardenvermögen gemacht. Als früherer Chef und heutiger | |
Anteilseigner der [1][Fortescue Metals Group] ist der 52-Jährige aus Perth, | |
der Wirtschaft und Politik studiert hat, einer der reichsten Männer des | |
Landes. Mehrere Versuche der kürzlich abgewählten Labor-Regierung, eine | |
Rohstoffsteuer einzuführen, hat er wie andere australische Rohstoffmagnaten | |
heftig bekämpft. | |
Doch zugleich ist es Forrester offenbar sehr wichtig, nicht als unsozialer | |
Egoist wahrgenommen zu werden. So folgte er als erster australischer | |
Milliardär dem Aufruf des US-Großinvestors Warren Buffett, zu Lebzeiten | |
mindestens die Hälfte seines Vermögens für karitative Zwecke zu spenden. | |
Das wird auf mehrere Milliarden US-Dollar geschätzt. | |
Persönliche Erfahrungen lenken dabei Forrests Engagement. Zunächst setzte | |
er sich für Kinder und Aborigenes ein. In seiner Jugend war der Vater eines | |
befreundeten Ureinwohners sein wichtigster Mentor gewesen. Dabei ist | |
Forrest gegen die offizielle Sozialhilfe für Aborigines. Die hält sie | |
seiner Meinung nach nur in Abhängigkeit. Er selbst setzt vielmehr auf Jobs | |
für die stark benachteiligen Ureinwohner. Dafür warb er auch bei anderen | |
Unternehmern mit dem Ziel, 50.000 neue [2][Jobs für Aborigines] zu | |
schaffen. | |
Nachdem seine Tochter 2008 als Freiwillige in einem nepalesischen | |
Waisenhaus mit dem Schicksal früherer Kindersklaven konfrontiert war, ließ | |
Forrest das Thema Sklaverei nicht mehr los. Im Dezember 2012 gründeten er | |
und seine Frau Nicola die Stiftung Walk Free, um eine weltweite Bewegung | |
gegen Sklaverei zu starten. Der Agentur Bloomberg sagte er, dass in der | |
„Management-Sprache ein Problem, das nicht gemessen werden kann, als nicht | |
existent gilt“. Deshalb soll jetzt der [3][Globale Sklaverei-Index] | |
versuchen, das Problem und seine Verbreitung sichtbar zu machen. | |
18 Oct 2013 | |
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## AUTOREN | |
Sven Hansen | |
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