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# taz.de -- Umfrage zu Obstkäufen: Flecken sind in Ordnung
> Die meisten Deutschen würden einer Umfrage zufolge auch Obst und Gemüse
> mit Makeln kaufen. Dadurch könnte Lebensmittelverschwendung vermieden
> werden.
Bild: Das Äußere ist zweitranging: Die Mehrheit der Deutschen stört sich nic…
BERLIN dpa | 84 Prozent der Bundesbürger könnten sich vorstellen, beim Kauf
von Obst und Gemüse trotz optischer Schönheitsfehler wie Flecken oder
Verformungen zuzugreifen, wie eine Online-Umfrage des
[1][Meinungsforschungsinstituts YouGov] ergab. Nicht infrage käme dies für
sieben Prozent. Dass Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern zu günstigeren
Preisen angeboten werden sollte, befürworten 90 Prozent, ebenfalls sieben
Prozent wollen dies nicht. Für die Erhebung wurden Mitte Oktober 1037
Menschen ab 18 Jahren befragt.
Offen für nicht ganz makellose Äpfel oder Tomaten als Angebot neben
genormtem Obst und Gemüse sind demnach vor allem ältere Kunden. Auch
Produkte mit Schönheitsfehlern kaufen würden 88 Prozent der über
55-Jährigen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 76 Prozent, 17 Prozent
lehnen dies ab. In Westdeutschland (85 Prozent) gibt es dabei mehr
Befürworter als in den ostdeutschen Ländern (79 Prozent).
Vermarktungsnormen gelten als eine Ursache dafür, dass zu kleine oder nicht
makellose Agrarprodukte nicht in Lebensmittelläden kommen. In der EU sind
mittlerweile 26 von 36 spezifischen Normen für Obst und Gemüse abgeschafft
worden, etwa für Möhren und Speisekartoffeln. Die Bundesregierung setzt
sich dafür ein, auch die restlichen Normen für Tomaten, Salate, Paprika,
Äpfel, Birnen, Pfirsiche/Nektarinen, Erdbeeren, Tafeltrauben, Zitrusfrüchte
und Kiwis zu streichen.
Zu strikte Standards dürften kein Vorwand sein, Agrarprodukte zu
vernichten, betont das Bundeslandwirtschaftsministerium. Allerdings können
nicht den Normen entsprechende Feldfrüchte teils auch alternativ verwendet
werden - als Tierfutter, für Säfte oder als natürlicher Dünger, wenn sie
auf dem Acker liegen bleiben.
Auch angesichts des Hungers in ärmeren Ländern soll
Lebensmittelverschwendung stärker vermieden werden. Bei Verbrauchern,
Handel, Industrie und Gastronomie in Deutschland landen laut einer 2012
vorgestellten Studie pro Jahr elf Millionen Tonnen Nahrung im Müll. Davon
stammen 6,7 Millionen Tonnen aus Privathaushalten. In der Landwirtschaft
gehen einer weiteren Studie zufolge relativ wenig Lebensmittel beim Ernten
und Lagern verloren - wegen der großen Mengen sind es aber jährlich
tausende Tonnen.
24 Oct 2013
## LINKS
[1] http://yougov.de/
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Lebensmittelverschwendung
Ernährung
Lebensmittel
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