| # taz.de -- Regierungskrise in Tunesien: Dialog mit Opposition gestartet | |
| > Regierung und Opposition haben begonnen über eine Lösung der seit Monaten | |
| > andauernden Krise zu sprechen. Der Regierungschef soll in drei Wochen | |
| > zurücktreten. | |
| Bild: Ministerpräsident Larayedh erfüllt Forderungen der Opposition | |
| TUNIS afp | Nach mehrmaliger Verzögerung hat in Tunesien am Freitag nach | |
| Angaben von Vermittlern der Nationale Dialog zwischen Regierung und | |
| Opposition begonnen, der das Land aus der politischen Krise führen soll. | |
| Dies sei ein „wichtiges Datum in der Geschichte Tunesiens“, erklärte die | |
| einflussreiche Gewerkschaft UGTT, die bei den Gesprächen vermittelt, auf | |
| ihrer Facebook-Seite. | |
| „Die ganze Welt schaut auf uns und erwartet, dass wir Erfolg haben. Mit dem | |
| Start des Nationalen Dialogs haben wir einen ersten Erfolg verbucht“, sagte | |
| UGTT-Generalsekretär Houcine Abassi demnach zu Beginn der Verhandlungen. | |
| Ministerpräsident Ali Larayedh von der islamistischen Ennahda-Bewegung | |
| hatte am Donnerstagabend im Fernsehen versprochen, gemäß dem Zeitplan für | |
| den Nationalen Dialog zurückzutreten. Am Freitag übergab er nach Angaben | |
| der Ennahda eine entsprechende schriftliche Erklärung an das | |
| Vermittlerquartett. Mit der Zusicherung erfüllte er eine Forderung der | |
| Opposition, die sich ohne schriftliche Erklärung geweigert hatte, an dem | |
| Nationalen Dialog teilzunehmen. | |
| Der von dem Vermittlerquartett ausgearbeitete Zeitplan sieht vor, dass der | |
| Regierungschef drei Wochen nach Beginn des Nationalen Dialogs zurücktritt. | |
| Dies wäre nun Mitte November. Larayedh hatte am Mittwochabend in einer lang | |
| erwarteten Rede zwar seine Bereitschaft zum Rücktritt bekräftigt, aber zum | |
| Ärger der linken und liberalen Opposition keinen konkreten Zeitpunkt | |
| genannt. | |
| Tunesien steckt seit dem Mord an dem linken Oppositionellen Mohammed Brahmi | |
| Ende Juli in der Krise. Angelastet wurde die Tat radikalen Salafisten, doch | |
| die Opposition macht die Regierung mitverantwortlich für die Gewalt. Der | |
| Fahrplan für den Nationalen Dialog sieht neben der Bildung einer | |
| Übergangregierung vor, dass innerhalb eines Monats eine neue Verfassung | |
| angenommen, das Wahlrecht reformiert und der Weg zu Neuwahlen festgelegt | |
| wird. | |
| 25 Oct 2013 | |
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