# taz.de -- Ausreisewelle in Kuba bleibt aus: Sie fliehen nicht, sie reisen | |
> Nach der Lockerung der Ausreisebestimmungen Anfang 2013 fürchtete Kuba, | |
> dass viele Bürger das Land verlassen. Das ist nicht passiert, berichten | |
> jetzt die Behörden. | |
Bild: Warum auch ausreisen? Ist doch schön auf Kuba | |
HAVANNA dpa | Die vielerorts erwartete Ausreisewelle nach der Lockerung der | |
Ausreisebestimmungen in Kuba ist nach Angaben der Behörden bislang | |
ausgeblieben. Nach Inkrafttreten der Reisefreiheit im Januar haben die | |
Auslandsreisen kubanischer Staatsbürger um 35 Prozent im Vergleich zum | |
Vorjahr zugenommen, teilte am Montag die kubanische Migrationsbehörde mit. | |
Dies entspreche eine Zahl von 226 877 Personen. 57,8 Prozent der Reisenden | |
sei ins Land zurückgekehrt, versicherte der Vizechef der Behörde, Oberst | |
Lamberto Fraga. | |
Die Zahl spiegele eine normale Entwicklung wider, fügte er hinzu. Größtes | |
Hindernis seien nach wie vor die von den Zielländern verlangten | |
Einreisevisa. „Die Kubaner fliehen nicht, sie reisen“, bekräftigte der | |
Beamte. Fast zehn Monate nach Inkrafttreten der mit Spannung erwarteten | |
Reisereform stellte die Migrationsbehörde am Montag ihre Statistiken vor. | |
Demnach bleiben die Vereinigten Staaten das Hauptziel der reisewilligen | |
Kubaner. Im Nachbarland wohnt die mit Abstand größte Gemeinde der rund zwei | |
Millionen Exilkubaner. Jedes Jahr erhalten Tausende Kubaner ein Visum für | |
eine legale Einwanderung in den USA. | |
Im Oktober 2012 verkündete die sozialistische Regierung von Präsident Raúl | |
Castro die Aufhebung der strengen, über Jahrzehnte geltenden | |
Ausreisebestimmungen. Seit dem 14. Januar 2013 können die Kubaner | |
weitgehend frei ins Ausland reisen. | |
29 Oct 2013 | |
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