Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Japans Regierung gegen Tepco: Folgen der Überforderung
> Dem Fukushima-Betreiber könnte die Hoheit über Aufgaben bei der
> Stilllegung des Reaktors entzogen werden. Die Bergung der Brennstäbe
> wurde derweil gebilligt.
Bild: Tepco-Konzernzentrale in Tokio.
TOKIO rtr/ap | Wegen der massiven Probleme bei der Bewältigung der
Atomkatastrophe von Fukushima will Japans Regierung dem Betreiber Tepco
Befugnisse entziehen. Wie eine mit den Überlegungen vertraute Person am
Mittwoch zu Reuters sagte, plädiert die Regierungspartei LDP dafür, dass
die für die Stilllegung der beschädigten Reaktoren sowie für den Umgang mit
verseuchtem Wasser zuständigen Bereiche innerhalb des Energiekonzerns in
eine eigene Einheit eingebracht werden sollen.
Daneben gehen aus einem Papier der Partei, das Reuters einsehen konnte,
zwei weitere Möglichkeiten hervor. So ist es auch möglich, die Bereiche
komplett auszugliedern oder in eine der Regierung nahestehende, aber
eigenständige Behörde einzubringen. Die Vorschläge sollen bereits in der
kommenden Woche Ministerpräsident Shinzo Abe vorgelegt werden. Es müsse
zügig eine klare und realistische Lösung geben.
Tepco versucht seit zweieinhalb Jahren Herr der Lage zu werden, doch die
Pannenserie am havarierten Atomkraftwerk reißt nicht ab. Anfang Oktober
wurden fast täglich Probleme bekannt. Am Mittwoch billigte die
Atomaufsicht, mehr als 1500 Brennstäbe aus einem Kühlbecken in einem
beschädigten Reaktorgebäudegeborgen zu bergen. Die Arbeiten im Reaktor 4
sollten wie geplant im November beginnen, hieß es. Die Bergung der
Brennstäbe ist ein erster Schritt bei der Stilllegung der Atomanlage, die
voraussichtlich mehrere Jahrzehnte dauern wird.
In dem Kraftwerk 200 Kilometer nördlich von Tokio kam es im März 2011 nach
einem Erdbeben und einem riesigen Tsunami zur schlimmsten Atomkatastrophe
seit Tschernobyl im Jahr 1986. Tepco steht wegen seines Krisenmanagements
seit langem heftig in der Kritik. Der Firma wird vorgeworfen,
unprofessionell und zu langsam reagiert zu haben.
Vergangenes Jahr wurde der Konzern mit Steuermitteln gerettet und damit de
facto verstaatlicht. Über die Frage, inwieweit die Regierung sich direkt in
die Firma einmischen soll, wird in Japan aber kontrovers debattiert. Tepco
legt am Donnerstag Geschäftszahlen vor. Zu den Vorschlägen der Regierung
wollte sich der Konzern nicht äußern.
30 Oct 2013
## TAGS
Tepco
Fukushima
Reaktor
Brennstäbe
AKW
Schwerpunkt Atomkraft
CO2-Emissionen
Schwerpunkt Atomkraft
AKW
Atomaufsicht
Fukushima
Schwerpunkt Atomkraft
Schwerpunkt Atomkraft
Fukushima
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fukushima-Betreiber braucht Geld: Tepco will Hunderte Stellen streichen
Die Betreiberfirma vom Atomkraftwerk Fukushima, Tepco, will sich Geld
leihen. Damit das einfacher geht, werden Stellen gestrichen – um den Banken
zu gefallen.
Reduzierung von Treibhausgasen: Japans Regierung kippt eigene Ziele
Das Ziel der japanischen Regierung ist es, zur Atomkraft zurückzukehren.
Bis dahin wird auf fossile Energieträger gesetzt.
Katastrophe von Fukushima: Opferverbände überreichen Petition
Die Betroffenen der AKW-Havarie fordern, ihre Ansprüche auf Hilfe länger
geltend machen zu können. Ein Senator wandte sich damit sogar an den
Kaiser.
Atomkatastrophe von Fukushima: Rückkehr wohl unmöglich
Einige Gebiete rund um Fukushima werden wohl nie mehr bewohnbar sein.
Bislang machte Japans Regierung den Flüchtlingen noch Hoffnung auf
Rückkehr.
Japanische Atomaufsicht fordert Effizienz: Tepco braucht „drastische Reformen…
Der Betreiber des havarierten AKWs Fukushima gerät unter Druck: Die
Atomaufsicht erwartet mutige Schritte zur Verbesserung der
Arbeitsbedingungen.
Defekte Reaktoren in Fukushima: Verstrahltes Regenwasser läuft aus
In der Atomruine Fukushima will der Kampf gegen die täglich steigenden
Wassermassen nicht enden. Taifune und sintflutartige Regenfälle verschärfen
die Probleme.
Atomunglück in Fukushima: Arbeiter stärker verstrahlt
Erneute Negativmeldung aus Fukushima: Laut UN-Bericht wurden die Arbeiter
bei der Atom-Katastrophe einer höheren Strahlung ausgesetzt, als bisher
berechnet.
Cäsium-Belastung vor Fukushima: Meerwasser stark verstrahlt
Innerhalb kurzer Zeit ist die Belastung des Meerwassers vor Fukushima mit
radioaktivem Cäsium stark angestiegen. Die Ursache könnten Bauarbeiten
sein.
Atomunglück in Japan: Von radioaktivem Wasser bespritzt
Wieder ein Unfall in Fukushima: Sechs Arbeiter des havarierten
Atomkraftwerks wurden Strahlung ausgesetzt. Laut Betreiber Tepco ist das
Leck abgedichtet worden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.